Viel ändert sich momentan nicht im Training aller drei Triathlon-Aspiranten, oder wie auch immer man sie oder sie sich bezeichnen mögen.
Viele allerdings haben ein Trainingslager im Süden - etwa auf Malle oder auch in Italien - geplant, und hierfür lohnt es sich dann sehr wohl, ein wenig über das Training vorher, währenddessen und danach nachzudenken.
Eines vorweg; wenn man auf einem „richtigen“ Trainingslager (also nicht auf Urlaub mit Familie, Kind und Kegel) ist (also auch nicht vor Ort seinen Liebsten mit irgendwelchen fadenscheinigen Ausreden erklären muss, warum man wie lange wo (nicht…) ist), hat man natürlich wesentlich mehr Zeit und vor allem Energie für das Training, die Regeneration, die Konzentration. Da liegt es auf der Hand, dass man diesen Dingen auch mehr Zeit und Energie widmet - sprich, man sollte ruhig etwas mehr trainieren als zu Hause.
Wer sein Wochenpensum etwa bei 15 Stunden angesiedelt hat, sollte allerdings nicht gleich 30 oder mehr auf Malle machen, nur, weil die Sonne so schön scheint und man eh schon so gut drauf ist. Schönes Wetter, motivierte Trainingskameraden und tolle Trainingsbedingungen laden schnell zum Überzocken ein, so funktioniert der menschliche Körper aber (normalerweise) nicht. Auch soll ein Triathlon-Trainingslager nicht so aussehen, dass man überhaupt nur noch Radfahren geht - eben, weil endlich das Wetter passt, man nicht bei Schnee und Matsch irgendwie auf dem Crosser herumgurken muss - und sich hernach tagtäglich mit seinen Vereinskameraden einen (oder mehrere) aber so was von hinter die Birne kippt. Klar sind sieben Tage Malle mit 1350 Radkilometern und 15x so vielen Höhenmetern plus eine halbe Kiste Bier pro Tag und Nase lustig, aber einem Triathleten in der Vorbereitungsphase auf - eigentlich egal was - bringt das nichts. Oder weniger als nichts, die meisten sind nach so etwas krank, verletzt, demotiviert.
Genug davon, was man auf einem Trainingslager alles nicht machen sollte - was also soll man tun? Zunächst einmal gleich vor Ort planen, dass man wenigstens 2-3x/Woche eine Schwimmbahn hat - auch wenn man als Hobbytriathlet oder -ironman nicht unbedingt auch in dieser Woche sein Hauptaugenmerk auf Schwimmen legen muss. Ganz im Gegenteil - wenn das Wetter passt, kann tatsächlich mehr Rad gefahren und weniger geschwommen und gelaufen werden. Aber wenigstens 2x Schwimmen und 2x Laufen (etwa als Koppeleinheit) sollten es schon mindestens sein.
Wer z. B. 7 Tage dort ist, kann seinen Umfang entweder 2 Tage steigern, 1 Tag reduzieren, 3 Tage steigern und am letzten Tag (Abflugtag) pausieren oder ganz locker und wenig trainieren oder einen 3:1:2:1-Rhythmus praktizieren. Wobei klarerweise auch im Süden sehr viel vom Wetter abhängt; bei strömendem Regen wird der intelligente Sportler nicht unbedingt einen 200er fahren, um am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein dann schwimmen zu gehen (außer man hat eine Schwimmbahn gemietet).
Sie sehen, alles nicht so einfach, aber schließlich geht es ja nicht um die Weltmeisterschaften, sondern um die Ausübung und Vorbereitung eines sehr schönen Hobbys, und da ist eben nicht alles planbar. Und letztendlich sind es gerade die unvorhersehbaren Dinge, die diese Sportart so interessant, so abenteuerlich machen.
Ist man zurück vom Trainingslager, sollte man unbedingt eine Regenerationswoche anhängen, auch wenn dies vielen, die „so richtig im Saft stehen“, schwer fallen mag. Aber die Speicher müssen aufgeladen werden, damit die ersten Laufwettkämpfe im Anschluss an die Reg-Woche (oder ein, zwei Wochen später, je nach Lauf-Terminkalender) dann bereits halbwegs passabel gelingen können. Erwarten Sie noch (lange) keine Bestzeiten, das viele Training muss erst verkraftet werden, starten Sie aber dennoch - ein paar harte Tempoeinheiten sind zwischendurch verdammt gutes Salz in der Suppe.
C.K
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