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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der feine Unterschied zwischen Wettkampf und Training

Hand aufs Herz – jeder, der einen Wettkampf halbwegs ernst nimmt, ist dort um ein paar Ecken intensiver unterwegs als im allerhärtesten Training. Der einstige Super-Ironman, der nun nicht mehr ganz jung, hat es neulich beim langen Triathlon in und um Kärntens Hauptstadt auf den Punkt gebracht: „Das ist so viel schwerer als die vielen 150er mit anschließendem 15-km-Dauerlauf, ich kann es gar nicht laut genug sagen.“ Da war er übrigens bei Kilometer 13 beim Laufen, also nur noch 29 zu laufende, es hatte gerade begonnen, wie aus Kübeln zu schütten, Blitz und Donner taten ihr Übriges, nicht angenehm, nicht angenehm. Krämpfe hatte er gehabt am Ruperti, und ganz ehrlich, flotte 150-er im Training hatte er genügend in seinen Beinen.

Warum ist das so?

Warum sind ernst ausgetragene Wettkämpfe noch einmal um ein Eck schwerer als die schnellsten Intervalle, die flottesten Bergläufe oder die „Doppelumschwimmungen“ von Europas größtem Freibad (die immerhin etwa 6,5km lang sind); im Training, wohlgemerkt? Weil die meisten, sobald sie den Startschuss gehört haben, eben nochmal ein Quäntchen mehr geben wollen/können/müssen, und weil dieses Quäntchen den Ausschlag gibt, den Unterschied macht.

Wer im Training seine 150km, um bei der erwähnten Distanz zu bleiben, auf der Zeitfahrmaschine mit einem 34er-Schnitt fährt und sich denkt, die 180km beim Ironman werden wohl mit dem gleichen Energieaufwand locker mit 36km/h gehen, weil Windschatten (auch wenn man fair unterwegs ist, muss man doch ständig überholen und wird ständig überholt, ergo ist da immer ein gewisser Sog); weil die besten Laufräder (die man im Training nicht verwendet); weil bester Triathlonanzug (den man im Training ebenfalls nicht verwendet) etc.

  • erstens sind 150 km nicht 180 km;
  • zweitens ist beispielsweise Klagenfurts (neue) Radstrecke nicht gerade flach (was zwar den Vorteil hat, dass man von den Bergen auch wieder hinunterrollen und dort seine Beine auslockern kann; schneller wird man allerdings nicht, wenn Höhenmeter dazukommen, ganz klar);
  • drittens sind zwei km/h mehr Durchschnittsgeschwindigkeit nicht nur zwei km/h mehr Durchschnittsgeschwindigkeit, sondern vor allem ein wesentliches Mehr an Watt; viertens schwimmen die wenigsten vor einem flotten 150er im Training einen flotten 3,8er im See; fünftens rennen die allerwenigsten nach einem flotten Trainings-150er noch einen Marathon, respektive haben selbigen im Hinterkopf; und sechstens, siebentens, achtens.

Wettkämpfe sind ein Stück härter

Viele Gründe also, warum Wettkämpfe dann doch noch um ein Stückchen mehr wehtun als harte Trainings. Dem müsste natürlich nicht so sein, wenn man entsprechend langsamer startet und entsprechend langsamer unterwegs ist. Und zwar generell, doch wer will das schon, immerhin möchte man den Nachbarn schlagen, die und die Zeit unterbieten oder die Quali für Buxtehude einheimsen.

Daher gibt es bei den „alten Hasen“ seit jeher einen Leitspruch; wirklich schneller und härter wirst du ausschließlich durch die Wettkämpfe. Ein bisschen überspitzt formuliert vielleicht, denn trainieren musst du schon auch, sonst brauchst du dich gar nicht hinstellen vor diverse Startlinien, aber der Satz hat schon etwas für sich. Nur bei Wettkämpfen lernst du, dich so richtig zu quälen, nur dort erfährst du Dinge über deinen Körper und deine Psyche, die du vielleicht gar nie hättest erfahren wollen; nur dort lernst du, so wirklich „hinzuhalten“.

Link: www.maxfunsports.com

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