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MaxFun Sports Laufsport Magazin

So wird man zum Ironman

Grundvoraussetzungen für die Ironman 70.3-Distanz

Die halbe Ironmandistanz ist für die meisten TriathletInnen nicht ganz so abschreckend – also von der Streckenlänge her – wie die gesamte Ironmandistanz, keine Frage. Wie kommt man nun halbwegs passabel ins Ziel, wenn es heißt, 1,9km Schwimmen, 90km Rad fahren und 21,1km Laufen, welche Grundvoraussetzungen benötigt man, wie könnte/sollte das Training aussehen, was braucht man an Material?

Beantworten wir gleich mal die letzte Frage 
Der frischgebackene 70.3-Weltmeister, Gustav Iden, hatte nicht einmal eine Zeitfahrmaschine in Nizza. Auf die Frage, warum denn nicht, folgte die lapidare Antwort, weil er keinen Sponsor dafür hätte. Auch wenn dem vielleicht nicht unbedingt so sein mag (die Radstrecke in Nizza war dermaßen schwer, dass einige auf Straßenrädern angetreten waren), kann man dennoch einen ersten Schluss daraus ziehen. Man braucht es nicht zwingend, das Aeroteil, wenngleich man – so man genügend geübt hat darauf – meist schneller unterwegs ist auf selbigem. Das beweisen nicht zuletzt unfassbar schnelle Radzeiten bei den Herren (auf etwas leichteren Kursen klarerweise), da bewegt man sich so manches Mal bereits unter der 2-h-Marke (das entspricht dann einem Schnitt von über 45km/h…) – beim heurigen 70.3-Event in Bahrain hatten gleich drei Athleten – Blummenfelt, Stornes und eben Gustav Iden – lediglich 1h56Min für die Radstrecke gebraucht, das ist sicherlich nicht nur den unheimlichen Wattzahlen, sondern natürlich auch der technischen Weiterentwicklung der Rennmaschinen zuzuschreiben. 

Zunächst einmal muss man aber schwimmen können
Das liegt auf der Hand, wer die erste Disziplin nicht wenigstens so beherrscht, dass er innerhalb der Karenzzeit bleibt, kann sich „danach“ gleich abtrocknen und heimfahren. Besser, man kann so kraulen, dass man einigermaßen im Sog welcher Gruppe auch immer mitschwimmen kann. Je weiter vorne man aus den Fluten steigt, desto günstiger, keine Frage. Sebastian Kienle, der Ironman-Superstar aus Deutschland, entstieg dem kühlen Nizza-Nass „nur“ als 41., mit einem Rückstand von mehr als dreieinhalb Minuten. Zuviel auch für einen Ausnahmeradler wie ihn; dem Hawaiisieger von 2014 gelang zwar ein passabler Ritt auf seinem Bike und ein Spitzenlauf, mehr als der fünfte Gesamtrang sah aber nicht mehr heraus. Was können Hobby-70.3-AthletInnen für Schlüsse daraus ziehen? Richtig, Schwimmbasis im Winter legen, am besten mit TrainerIn und in einer formidablen Trainingsgruppe, dann wird das was nächsten Sommer.

Und dann gibt es natürlich das Laufen 
Daniela Ryf kann nicht nur das verdammt gut, aber „das“ eben auch; in Nizza lief sie nach der bereits erwähnt-schweren Radstrecke einen 1:18er-Halbmarathon, war damit aber nicht einmal die Schnellste. In den Top-10 findet man drei Damen, die sogar unter 1:18 gelaufen sind. Das Niveau auf der 70.3-Distanz ist verdammt hoch, bei beiden Geschlechtern (die Männer knallen nicht selten eine 1h06 hin…). Auf der einen Seite sind es die „KurzdistanzlerInnen“, die sich auf der halben Ironmanstrecke nicht nur „versuchen“, sondern dort ganz vorne mitmischen (wollen und auch können); auf der anderen Seite sind es natürlich die „LangdistanzlerInnen“, die die Felder mächtig aufmischen – wie beispielsweise eben die Schweizerin Daniela Ryf, die sich 2019 bereits zum fünften Mal zur 70.3-Weltmeisterin küren lassen durfte. Ein anderer Langdistanz-Superstar fehlte heuer, Jan Frodeno bereitet sich lieber intensiv auf Hawaii vor, ein dritter Sieg auf Kona hat Priorität, auch wenn man Ironman-Siege natürlich nicht planen kann.

Womit wir bei der Planung wären
Auch HobbytriathletInnen tun gut daran, ihre meist knappe Zeit entweder selbst zu planen oder dies von einem erfahrenen Trainer tun zu lassen. Gerade umfangreiche Vorbereitung sollte nicht unbedingt sinnlose Kilometer oder sinnlose Einheiten enthalten; wer „einfach so“ vor sich hintrainiert, setzt meist keine gezielten Akzente. Gerade diese sind aber essentiell, um sich mittel- und langfristig auf ein höheres Niveau begeben zu können. 70.3-Bewerbe sind mit Sicherheit „gerade noch so machbar“ für arbeitende Menschen, besitzen aber bereits mächtig was vom einzigartigen Ironman-Flair. 

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