MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die Schwimmflügel des Triathleten
Die meisten TriathletInnen machen es, und zwar gerne, die Rede ist vom Schwimmen mit Paddles. Oder generell mit diversen Zusatzhilfen, aber dazu später. Wenn sie dann das erste Mal an einen „echten“ Schwimmtrainer/eine „echte“ Schwimmtrainerin geraten, lautet deren erster Satz meist „Die Paddles kannst du für die nächsten 47 Jahre zu Hause lassen oder verkauf sie oder schmeiß sie weg.“ Was versprechen sich TriathletInnen nun von den Paddles beziehungsweise, was soll man von ihnen halten?
Zum einen sehen die AusdauerdreikämpferInnen in den „Flossen für die Hände“ natürlich probate Kraftausdauer-Trainingshilfen, keine Frage. Dadurch, dass man quasi mit Michael Phelps´ Handgrößen oder mit noch Wuchtigerem durch die Fluten pflügt, muss man teilweise wesentlich mehr Kraft aufwenden. Die man damit aber klarerweise auch trainiert.
Vor- und Nachteile
Man ist damit auch schneller unterwegs, kann also mit besseren SchwimmerInnen durchaus mithalten. Und man kann auf diese Weise durchaus ein besseres Wassergefühl entwickeln. Immerhin gibt es Paddles in allen Größen und Varianten, solche, die nach innen gewölbt sind, solche, die nach außen gewölbt sind, es gibt sie in unterschiedlichen Formen und Farben. Den meisten gemein ist allerdings auch die Tatsache, dass man, so man zu viel mit ihnen unterwegs ist, durchaus Schulterbeschwerden bekommen kann, z.B. etwa im Bereich des Schleimbeutels. Und ist der/sind die einmal entzündet, dann musst du pausieren, zumindest in der dritten Disziplin.
Womit wir wieder bei den „echten“ SchwimmtrainerInnen wären, die meist überhaupt nichts von Paddles halten. Zumindest nicht bei „so schlecht schwimmenden TriathletInnen“ (aus der Sicht der „echten“ SchwimmtrainerInnen oder generell aus der Sicht von „echten“ SchwimmerInnen). „Echte“ SchwimmtrainerInnen lassen dich vielleicht mit Brett, Schnorchel oder auch Flossen im Wasser „dahinstrampeln“. Dadurch kannst du sämtliche technische Übungen viel langsamer und somit exakter machen, nicht aber mit Paddles. Das mag eventuell aber daran liegen, dass die meisten „echten“ SchwimmtrainerInnen (und auch SchwimmerInnen) von Natur aus riesige Hände (und auch Füße) haben und sich schlicht und einfach gar nicht vorstellen können wie es sich schwimmt mit „normalgroßen“ Extremitäten.
Einfach ausprobieren
Jeder darf, kann und soll natürlich für sich selbst ausprobieren, durch welche Trainingsmethode/mit welchen Trainingsmitteln er am besten fährt (respektive schwimmt…). Faktum ist, dass man beispielsweise beim Triathlon ohne jegliche Schwimmhilfe auskommen muss, also auch ohne Paddles. Bei den meisten SwimRuns hingegen sind Paddles ausdrücklich erlaubt, wenn nicht gar vorgeschrieben. Da kann sich dann wohl sogar der Laie vorstellen, dass Probleme im Schulterbereich vorprogrammiert sind, wenn man einen Zehner, Fünfzehner oder Siebenundzwanziger (in Kilometern wohlgemerkt) mit Riesen-Paddles dahinschwimmt.
Wahrscheinlich verhält es sich auch hier so wie mit den meisten Dingen im Leben; vernünftig angewendet wird man durchaus profitieren können von Paddles; wer etwa 3,5 km Schwimmtraining am Plan stehen hat und davon 1x500m oder 2x300m oder 5x100m mit Paddles absolviert.
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