MaxFun Sports Laufsport Magazin
Blut geleckt
So mancher wird sich die wahnwitzigen Ironmans von Frankfurt, Roth, Klagenfurt oder wo auch immer sie stattgefunden haben in den letzten Wochen, reingezogen haben. Nicht als Partizipierender, sondern als Zuseher, als einer, der immer gesagt hat „das ist etwas für Verrückte, kommt für mich niemals in Frage, nie, nie, nie“. Und dann war man einmal, ein einziges Mal, live vor Ort und hat Blut geleckt, fragt noch während der Veranstaltung, wie das eigentlich geht, so ein Ironman-Training.
Hier ein kleiner Leitfaden für all jene, die „wenigstens“ schon Marathonerfahrung und ein Rennrad haben.
Als erstes musst du schwimmen lernen, und zwar so, dass du die 3,8km im Freigewässer mit tausenden anderen (auch wenn bei „deinem“ Rennen in der Zukunft ein „rolling start“ angeboten wird) sicher und möglichst flott und ökonomisch zurücklegen kannst. Nimm dir dafür durchaus einen Trainer (der aus dem Triathlonbereich kommt oder zumindest Erfahrung hat mit den Dreikämpfern) und erlerne eine (halbwegs) saubere Technik! Auch wenn das Schwimmen von der (zeitlichen) Länge her am kürzesten dauert im Triathlon; es ist dies die ERSTE Disziplin, das musst du dir immer vor Augen halten. Du kannst noch so gut Rad fahren und laufen, überstehst du die ersten 3,8 nicht oder nur so irgendwie gerade noch, forget it.
Umfangreiches Training
Dann muss dir klar sein, dass ein seriöses Ironman-Training lange dauert, ohne Triathlon-Vorerfahrung wirst du mit zwei, drei Monaten eher schlecht aussehen – gib dir (je nach Fortschritten beim Schwimmen) zumindest ein ganzes Jahr Zeit. JETZT ist also genau der richtige Punkt derselben, an dem du starten könntest/solltest/müsstest. Aber nicht nur langfristig gesehen dauert die Sache länger, sondern auch etwas kurzfristiger gesehen; klar kann man einen Ironman auch mit acht Wochentrainingsstunden schaffen, mit zehn bis fünfzehn baust du dir allerdings eine solidere Grundlage auf; eine Grundlage, von der du vor allem auf den letzten Laufkilometern zehren kannst, da bist du dann froh über jeden einzelnen Trainingskilometer im Vorfeld. Um es in noch kleineren Zeitabschnitten auszudrücken; teilweise werden deine Trainingseinheiten relativ lang sein; vierstündige Radausfahrten mit eineinhalbstündigen, anschließenden Laufeinheiten sind keine Seltenheit, ja stellen mit Sicherheit nicht einmal die „Längsten“ dar.
Wichtige Koppeleinheiten
Generell sind Koppeleinheiten unheimlich wichtig; wer beim Ironman zum ersten Mal mit müden Beinen absteigt und dann zu laufen beginnt. Puh, das muss trainiert werden. Und zwar am besten, indem du so viel wie möglich in der Aero-Position fährst; und die muss auch trainiert werden, denn in der fährt es sich gänzlich anders als in der herkömmlichen am herkömmlichen Rennrad. Du weißt sicher, was als Nächstes kommt, richtig – eine Triathlon-Maschine ist nicht ganz verkehrt, im Internet findest du gebrauchte, die gar nicht zu teuer sind, wichtig ist nur, dass sie dir passt; sprich, du brauchst jemanden mit ausgesprochener Expertise oder du lässt dich von einem Profi vermessen. Dein Rücken und damit deine gesamte Performance werden es dir danken.
Ernährung
Womit wir beim Thema Ernährung sind; die ist bei derartig langen Belastungen natürlich immens wichtig, sind die Speicher einmal leer, steht meist ein Wandertag mit vielen Pausen am Programm; du MUSST im Vorfeld die Verpflegung finden, die für dich passt! Probiere alles Mögliche aus und verlass dich hier mal ausnahmsweise auf DEIN Bauchgefühl, im wahrsten Sinne. Solltest du vom Laufen kommen, Achtung: dort ist natürlich jedes Gramm, das du NICHT hast, von Vorteil, je dünner und leichter, desto schneller. Beim Ironman kann das eine oder andere Kilogramm zu viel durchaus vorteilhaft sein, eine gewisse Masse braucht man schon, um eine derartige Distanz bewältigen zu können. Natürlich ist hier nicht die Rede von einem richtigen Fettranzen, aber sollte dein Ironman-Körperfettanteil bei 10% liegen und nicht bei 4,3 (wie dereinst beim Laufen), ist das eventuell gar nicht schlecht. Außer, du willst Weltmeister werden.
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