MaxFun Sports Laufsport Magazin
Laufoutfit für Herbst und Winter
In Zeiten wie diesen ist es nicht ganz einfach, das richtige Outfit zu finden für das jeweilige Wetter. Früher war alles viel einfacher, es gab quasi kaum Auswahl, somit mussten im Winter die Baumwollstrumpfhosen vom Bundesheer und irgendwelche unfassbar bunten Laufjacken, die sogar unter diesem Namen angepriesen und verkauft wurden, herhalten. Und wenn es sehr kalt war, Skihandschuhe und Pudelmütze. Heutzutage ist das alles so einfach nicht mehr, LäuferInnen werden sozusagen vor beinahe unlösbare Probleme gestellt, für jede Nuance an Wetteränderung, sprich für jedes halbe Grad mehr oder weniger, gilt es andere Schuhe, andere Socken, andere Hosen, andere T-Shirts, andere Jacken, andere Unterwäsche, andere Handschuhe und andere Hauben anzuziehen. Die daheimbleibenden Kästen nehmen bereits Dimensionen an, dass man mit den herkömmlichen vieren nicht mehr auskommt.
Ganz so schlimm – wenn man überhaupt von „schlimm“ sprechen mag in diesem Zusammenhang – ist es natürlich nicht, wobei man eines schon sagen darf; die Werbung suggeriert uns tatsächlich, dass wir ohne dies und das und jenes einfach kein Auslangen mehr finden können. Da gibt es z. B. einen riesigen Boom bei den Trailschuhen, jeder Läufer/Jogger/Spaziergänger besitzt mittlerweile wohl mehr als eines dieser zugebenermaßen sehr intelligent gefertigten Paare. Allerdings stellt sich die Frage, ob man Vibramsohlen, harte Fersen- und Zehenbereiche et cetera auch benötigt, wenn man fast alles auf Asphalt und nur sehr sporadisch auf Wiesen- oder Walduntergrund läuft, respektive geht. Doch das nur nebenbei, was zieht man an, wenn es kalt und dunkel ist? Wichtig ist einmal die Tatsache, dass man im Herbst/Winter aufgrund der sich rarmachenden Sonne und den oftmals in Erscheinung tretenden Nebelverhältnissen nicht besonders gut gesehen wird. Reflektierende Bekleidung ist somit nicht ganz verkehrt, wer´s lieber schwarz und matt möchte, kann aber durchaus auch zu Reflektorbändern, die man einfach um beispielsweise seine Oberarme klettet, greifen. Dass Kälte und/oder generell Wetterverhältnisse individuell unterschiedlich empfunden werden, liegt auf der Hand, es gibt tatsächlich Läufer, die auch bei -10 Grad mit nacktem Oberkörper durch die Allee laufen.
Bewährtes Zwiebelprinzip
Und scheinbar nichts Außergewöhnliches empfinden dabei. Nicht jedermanns Sache, klar, die, die leicht frieren, sollten das Zwiebelprinzip anwenden, Funktionsunterwäsche, Funktions-T-Shirt lang, wind- und regenabweisende, leichte Laufjacke, Laufhose lang, darüber vielleicht eine halblange/kurze, etwas weitere, leichte Haube, Handschuhe bei Bedarf. Vor allem den Wind und den damit verbundenen Windchill Faktor sollte man nicht unterschätzen, wobei das – wie gesagt – alles recht individuell empfunden wird. Läuft man auf Schnee oder Eis, sind profilierte Sohlen, wie man sie beispielsweise auf Trailschuhen findet, sicher nicht ganz verkehrt, auch ist es so, dass diese Art von Schuhen meist etwas besser vor der Kälte schützt als beispielsweise die leichten Wettkampfpatscherln für den Sommer.
Wer auch bei -10 Grad und darunter gerne laufen geht, muss meistens auch etwas für seine Gesichtshaut tun – außer er ist einer von denen, die quasi immer halbnackt herumrennen. Melkfett oder Vaseline können dick aufgetragen werden, von richtigen Wärmecremes ist allerdings abzuraten, die Schmerzen wären wohl unerträglich. Ein Bandana um Nase und Mund gebunden wärmt zwar wunderbar, allerdings ist diese Technik etwas gewöhnungsbedürftig, weil mit der Ausatemluft auch viel Flüssigkeit ausgeatmet wird, und das ist eben irgendwie, na ja. Wer so richtig viel anhat, muss sich auch nicht wundern darüber, dass er langsamer läuft als im Sommer – immerhin wiegt all das Angezogene gar nicht so wenig, und es macht behäbiger. Dafür ist es schön warm, und im Frühling ist man mit weniger Gewand dann automatisch schneller.