MaxFun Sports Laufsport Magazin
Laufen bei Extremwetter
Laufen, Rad fahren und generell Outdoorsport haben eines gemeinsam:
- sind die Wetterbedingungen „angenehm“,
- funktioniert alles reibungslos, mehr oder weniger zumindest,
- klar spielen auch Tagesverfassung und andere Parameter mit hinein.
Aber generell lässt sich sagen, dass man bei 18 Grad und Windstille meist lockerer drauf ist und geschmeidiger durch die Gegend cruisen kann als bei extremen Wetterverhältnissen. Nun ist es aber nicht zuletzt aufgrund der Klimaerwärmung und der damit verbundenen Wetterkapriolen oft so, dass man ganz anderen äußeren Bedingungen ausgesetzt ist.
Wie kann man sein Training nun an verschiedene, teilweise sehr spezielle, Wetterverhältnisse anpassen?
Zunächst einmal sei gesagt, dass man ja nicht unbedingt immer trainieren MUSS. Wenn draußen ein Orkan mit 120 oder mehr Sachen wütet, ist Bewegung im Freien oft zu gefährlich. Besser mal eine Einheit auslassen als unter einem Baum/einer Mauer begraben zu werden. Abgesehen davon ist für die meisten jetzt die Zeit, in der man quasi ohne Probleme ein wenig kürzertreten kann, weil die Saison mit all ihren Wettkämpfen ja noch weit entfernt ist. Also easy, ganz easy.
Dann sei gesagt, dass man quasi bei jedem Wetter beispielsweise laufen (gehen) kann, keine Frage, selbst
- starker Regen,
- Schneefall oder
- Hagel müssen (aber können sehr wohl) niemanden davon abhalten, ihrem liebsten Hobby nachzugehen.
Heutzutage ist das Gewand bereits dermaßen funktionell und ausgeklügelt verarbeitet, dass man das Wetter und dessen Phänomene nur noch im (meist unbedeckten) Gesicht spürt. Aber selbst mit weniger funktionellem Gewand ist alles nur eine Sache der passenden Einstellung zu dem, was man tun möchte.
Hier geht es allerdings eher um das Training selbst, nicht so sehr um das Drumherum.
Die Inhalte sollte man klarerweise anpassen an die äußeren Umstände. Steht ein 10-km-Tempodauerlauf in 4:00Min/km auf dem Programm, und läuft man diesen auf einer 5-km-Wendepunktstrecke, so tut man gut daran, gegen den (eventuell starken) Wind langsamer und mit Rückenwind schneller zu laufen. Würde man versuchen, in beide Richtungen gleich schnell zu rennen, so wäre man beide Male nicht exakt in dem Trainingsbereich unterwegs, in dem man eigentlich unterwegs sein möchte. Und das umso ausgeprägter, je stärker der Wind geht.
Beispiel: gegen den Wind 4:10/km, mit dem Wind 3:50.
Wer bei Starkregen und drei Grad plus 15x400m mit je 90s Pause absolvieren möchte, tut durchaus gut daran, sein Wochenprogramm ein wenig zu verändern. In den vielen Pausen ist die Gefahr, dass man sich verkühlt, doch recht groß. Es spricht sicher kaum etwas dagegen, wenn man bei solchen Bedingungen einen lockeren Dauerlauf macht.
Das Intervalltraining könnte man auf einen anderen Tag, an dem das Wetter besser passt, legen.
Schüttet es die ganze Woche bei in gleichbleibenden, niedrigen Temperaturen, muss man eben einmal in den sauren Apfel beißen und die Intervalle auf das Laufband verlegen.
- Wer seine GA-I-Läufe normalerweise in 5:00/km runterspult, wird auf Schneeunterlage (weich/hart/rutschig/eisig/harschig/garstig) mit Sicherheit etwas langsamer laufen müssen, um im richtigen Trainingsbereich zu bleiben.
- Wer bei 35 Grad einen Wettlauf bestreitet, muss sein Tempo „hinunter adaptieren“
Wer stur bei seiner errechneten km-Durchschnittsleistung bleibt, bricht mit ziemlicher Sicherheit irgendwann im Laufe des Laufes mit Pauken und Trompeten ein.
Faktum ist, dass man seine Laufgeschwindigkeit anpassen sollte.
Wer stets auf „seinen“ km-Zeiten beharrt, wird oftmals am eigentlichen Trainingsziel vorbeischießen. Und da darf auch kein falscher Ehrgeiz dazu verleiten, dass man sein Tempo beibehält, auf Biegen und Brechen.
Dasselbe gilt übrigens auch für Situationen, in denen man von vermeintlich Schwächeren überholt wird.
Bitte im (zielgerichteten) Training keine Wettrennen. Vielleicht sind die Überholenden gerade in einem Intervall/Tempodauerlauf und man selbst im GA-I-Bereich, in dem man zwecks Mitochondrienbildung und Fettstoffwechseltraining auch bleiben sollte.
Mut zur Geschwindigkeitsadaptation
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