MaxFun Sports Laufsport Magazin
Pillen aus dem Netz
Viele machen es, wenige denken nach, ob es gut oder schlecht ist – sie kaufen sich allerlei Pillen, Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel übers Internet. Nun ist es ja bereits beim Kauf von nicht besonders gefährlichen Laufschuhen schon so, dass man nie genau weiß, ob man tatsächlich bekommt, was man eigentlich bestellt hat. Nicht wenige, die bereits beim ersten Läufchen das Gefühl haben, etwas Anderes an ihren Füßen baumeln zu haben, die Latschen sind merklich schwerer, plumper, irgendwie anders als die gewohnten, dafür waren sie sechzig Euro billiger als im Laden. Und Hand aufs Herz, immer diese Verkaufsmaschen der dort Angestellten, für die man teures Geld zahlen muss. Nun redet man sich halt ein, die Schuhe wären dieselben, obwohl man insgeheim weiß, dass dem niemals so ist.
Wie gesagt, bei Laufschuhen ist das Ganze nicht so schlimm, wer allerdings beispielsweise auf Nahrungsergänzungsmittel per Netzbestellung zurückgreift, weiß oft gar nicht, was er tut. Überall hört man, der Ausdauersportler benötigt mehr Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium, Selen, Kupfer, Zink, Mangan, eine Menge Vitamine, Spurenelemente, und weiß der Kuckuck, was noch alles. Man schwitzt, verbraucht zehnmal mehr Energie als Normalverbraucher, da denkst du nicht zweimal nach, wenn das neueste Präparat, bunt und lustig beworben, empfohlen wird vom Laufkameraden. Und schwupp, hast du es auch schon, drei Mausklicke weiter vielleicht noch ein anderes, jetzt bist du gut versorgt.
Andere greifen gleich zu „richtigen“ Präparaten, also anabolen Steroiden, zu Aufputschmitteln oder EPO aus dem Äther, denn wo kein Kläger, da kein Richter, und wer wird schon getestet, wenn er statt Vierter in der AK 45 Zweiter wird? Eben. Und falls man doch in diese etwas skurrile Situation kommen sollte, wird man stolz sein auf sich, weil man mit solchen Praktiken zu einem „Echten“ geworden ist – schwachsinniger geht es kaum noch, und das aus mehreren Gründen.
Zusatzpräparate notwendig?
Zum einen ist es natürlich schon so, dass man mehr von allem benötigt, wenn man zehn, fünfzehn oder zwanzig Stunden pro Woche trainiert, keine Frage. Vor allem muss man mehr essen und mehr trinken, ob man Zusatzpräparate benötigt oder nicht, kann aber nur mit einem umfassenden Blutbild ermittelt werden – und dieses muss klarerweise in regelmäßigen Abständen gemacht werden, weil man ansonsten lediglich eine Momentaufnahme hat. Die ausdauersportbegeisterte und frei von irgendwelchen Einflüssen (wie Pharmafirmen oder Vertragspartner) stehende Ärztin kann dann beratend zur Seite stehen, oft ist es allerdings so, dass bereits eine „bessere“ Ernährung ausreicht – was auch immer man darunter verstehen will. Viele Ausdauersportler bzw. Laufsport-Begeisterten sind der Meinung, dass sie ohnehin bereits so viel ihrem Sport unterordnen, dass es die Ernährung nicht auch noch sein muss – da geht man ins Hause des schnellen Essens oder zum Würstelmaxi, stellt sich nach gelungenem Dauerlauf drei Krügel rein, um das alles noch mit zwei, drei Tabletten zu retten. So funktioniert das nicht, meine Lieben, wobei nicht gesagt sein soll, dass man nicht gelegentlich sündigen darf – aber nicht bei jeder Gelegenheit.
Stellt der Mediziner tatsächlich fest, dass irgendein Mangel vorhanden ist, wird er hoffentlich ganz neutral zu einem in der Apotheke zu erstehenden Zusatzpräparat raten – wer im Internet bestellt, muss wahrlich genau darauf achten, woher das Zeug kommt. Wie er das macht, sei dahingestellt. Natürlich kann man auch bei Produkten aus der Apotheke nicht hundertprozentig genau nachvollziehen, woher sie stammen, da man ja nicht den gesamten Herstellungsprozess Pille für Pille kontrollieren kann, die Wahrscheinlichkeit, dass man dort verwaschene Ware bekommt, ist aber viel geringer als übers Netz. Tja, und was das Thema Dopingprodukte anbelangt; wer so etwas auch noch über das Internet bestellt, ist ohnehin nicht mehr zu retten.
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