MaxFun Sports Laufsport Magazin
Geschichte des Marathonlaufes
Vor ungefähr 2500 Jahren fand die Schlacht bei Marathon statt, Perser und Athener standen sich gegenüber, letztere wurden von Feldherr Miltiades zum Sieg geführt. Nach diesem Erfolg wurde der Bote Pheidippides losgesandt, um die freudige Nachricht in das etwa 40km entfernte Athen zu tragen, laufenderweise, wie man weiß. Danach soll er vor Erschöpfung zusammengebrochen sein, so will es zumindest Plutarch, ein antiker griechischer Schriftsteller, gewusst haben.
Der Haken an der Sache ist der, dass Plutarch erst 600 Jahre nach dieser Schlacht lebte, folglich darf man diese Geschichte – wenigstens die mit dem tödlichen Zusammenbruch – für eine Legende halten, wenngleich natürlich heute niemand mehr wirklich wissen kann, was sich damals zugetragen hat. Faktum ist wohl nur, dass 40 oder mehr Kilometer auch für damalige Laufboten keine große Schwierigkeit dargestellt haben dürften, was wahrhaftig geschehen ist im Jahre 490 vor Christi Geburt, darüber darf jeder, auch jeder heutige Marathonläufer, rätseln, Zeit genug hat man ja während eines solchen Laufes.
Seit den Ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, die 1896 in Athen stattfanden, ist der Marathonlauf – zumindest bei den Männern – olympisch, die Damen dürfen ersten seit 1984 beim (Olympischen) Marathonlauf starten, anfangs einigte man sich auf Streckenlängen um die 40km (das sind in etwa 25 Meilen), bis zu den Olympischen Spielen 1924 in Paris schwankten die zu laufenden Kilometerzahlen, ähnlich wie die beiden Protagonisten Dorando Pietri und John Hayes beim Olympischen Marathon 1908 in London, wenigstens einer der beiden, nämlich Erstgenannter, stürzte kurz vor dem Ziel einige Male, woraufhin er von ein paar Offiziellen über die Ziellinie geschoben und folglich disqualifiziert wurde. Bei ebendiesen Spielen war man sich lange nicht wirklich sicher, wie viele Kilometer der Marathonlauf denn nun haben sollte, man startete beim Schloss Windsor, die Ziellinie sollte sich exakt vor der königlichen Loge befinden, und die war nun einmal 42,195km von der Startlinie entfernt. 1921 legte man die Marathondistanz schließlich mit genau dieser Streckenlänge fest.
Aktueller Weltrekordinhaber ist Dennis Kimetto, der bislang als einziger Mensch unter 2h03Min bleiben konnte, 2012 lief er in Berlin 2h02Min57s und das, obwohl er sich ein beinhartes Duell mit keinem Geringeren als Emmanuel Mutai lieferte, der nur 16s später über die Ziellinie schrammte. Kimetto wird heuer übrigens beim VCM an den Start gehen, alle Achtung!!! Die Britin Paula Radcliffe hält den offiziellen Weltrekord der Frauen (2h15Min25s, London, 2003), allerdings in einem Rennen, in dem sie Männer als Tempomacher nutzen durfte. Mary Keitany hält selbigen in einem reinen Frauenrennen, 2h17Min01s benötigte sie 2017, ebenfalls in London.
Und dann kam Eliud Kipchoge, der bei seinem sagenhaften Lauf in Monza lediglich 23s über der 2-Stunden-Schallmauer geblieben war, allerdings in einem Rennen, bei dem er zu viel Tempomacherunterstützung usw. (Maxfunsports hat ausführlich darüber berichtet) genießen durfte, dennoch kann man diese Wahnsinns-Leistung gar nicht hoch genug einschätzen. Neben der die ersten Siegerzeiten der Olympischen Marathonsieger beinahe verblassen, Spyridon Louis lief 1896 knapp unter drei Stunden, und wir wissen ja, dass das nur etwa 40km waren. Aber es wäre ausgesprochen despektierlich, von „verblassen“ zu sprechen, man befand sich in den Anfangsjahren des Ausdauersports (wenngleich es auch schon davor Distanzläufer oder etwa Radrennfahrer gegeben hatte), dem ersten Olympiasieger wurden während seines Laufes noch Wein und Cognac als Labung gereicht.
Was macht den Marathonlauf heutzutage so interessant? Es ist die schiere Distanz, die man nur mit ausgesprochen guten Trainingsgrundlagen und großer mentaler Stärke bewältigen kann, selbst SpitzenathletInnen straucheln immer wieder – man denke an das Laufgenie Kenny Bekele. Genau das macht den Marathon aber so spannend.
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