MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das große Ziel - Langdistanz
Ironman heißt 3,8km Schwimmen, 180km Rad fahren und 42,195km Laufen.
Die ultimative Herausforderung im Triathlon, die Königsdisziplin, deren Mythos auf Hawaii geboren wurde. Legenden erschaffen, unglaubliche Glückshormone erzeugt, genauso viele Komplett-Zusammenbrüche, Enttäuschungen, Schweiß, Blut, Angst; all das möchtest du heuer auch erleben, zum ersten Mal, mit Haut und Haar, und glaub mir, du wirst es mit Haut und Haar erleben, mit all deinen Sinnen, diese Geschichte wird sich in deine DNA einbrennen, in dein Herz, in deine Seele, in vielen Jahren wirst du zwar ein wenig von dem, was du da erfahren hast, vergessen haben, niemals aber das große Ganze, auch nicht das Drumherum, die Hubschrauber, die Pfarrer, die knapp vor dem Startschuss noch ihren Sanctus dazugeben, das Gedränge und die Schlägereien auf den ersten paar hundert Metern, die Schmerzen beim zweiten Anstieg, viel zu früh und dennoch latent, den Hungerast, die zweite Luft, die dritte Luft, die Beine, mit denen du den Marathon beginnst, niemals wirst du diese Beine vergessen, niemals, den Rhythmus, der sich trotzdem einstellt beim Laufen, das erste vielleicht alkoholfreie Bier danach, den Tag danach, die Tage danach, sensationell alles.
Wie kommst du dorthin?
Ganz einfach, du trainierst Schwimmen, Rad fahren und Laufen. Ok, ganz so einfach ist es nicht, du musst viel schwimmen, viel Rad fahren und viel laufen, wahrscheinlich mehr, als du jemals trainiert hast, du wirst müder sein, mehr Hunger und Durst haben, dir irgendwann nur noch wie eine Trainingsmaschine vorkommen, deren gesamtes Leben sich um nichts Andres mehr dreht als um Ironman. Du wirst nicht viel oder gar keine Zeit haben für deine Freunde, wenig für deine Familie, überhaupt keine für andere Hobbys, respektive, du wirst keine Energie dafür haben, denn 10 Stunden Training pro Woche sollten es schon sein, besser mehr, Profis trainieren bis zu 40 Stunden pro Woche, Nebengeräusche wie Stabi-Training, Stretching, Massage, Physio, etc., nicht mitgerechnet. Je höher das Leistungsniveau, desto größer Zeit- und Energieaufwand, sonnenklar.
Solltest du nicht halbwegs kraulen können, nimm dir einen Trainer, der etwas versteht von seinem Fach, das zahlt sich aus. Du brauchst mit ziemlicher Sicherheit einen Neoprenanzug, schon alleine fürs Freiwassertraining, denn der Neo gibt dir Auftrieb und Sicherheit, abgesehen davon bist du damit um einiges schneller. Rad- und Lauftraining sollten grundlagenlastig sein, es ist nicht ganz verkehrt, oft in der Zeitfahrposition, die du erstens 180km lang halten solltest, zu fahren. Und zweitens solltest du danach auch noch einen Marathon laufen können, die Position auf dem Rad muss also halbwegs bequem sein. Auch hier wissen alte Hasen oder gute Triathlontrainer meistens mehr als du, frag sie um Rat, das zahlt sich genauso aus wie der Schwimmtrainer.
Ganz wichtig sind die Wechseltrainings, sprich, die Schwimmeinheiten, denen du sofort ein Radtraining folgen lässt, und die Radeinheiten, denen du sofort ein Lauftraining folgen lässt. Rad fahren unmittelbar nach dem Schwimmen ist ein ganz anderes Paar Schuhe als Rad fahren pur, Laufen nach dem Rad fahren ist ebenfalls etwas ganz Andres als Laufen pur.
Wer das nicht ausreichend oft trainiert, erlebt sein blaues Wunder.
Und es ist auch nicht besonders klug, wenn ein Ironman dein allererster Triathlon ist; stell dich hin zu Sprintrennen und Olympischen Distanzen, nimm ein paar Wettläufe, Wettschwimmen und vielleicht den einen oder anderen kürzeren Duathlon quasi mit im Training. Ach ja, eines noch; du musst unbedingt lernen, viel zu essen und zu trinken. Beim Rad fahren und Laufen. Wenn du das nicht kannst, kannst du niemals einen Ironman finishen, denn da geht es hauptsächlich um einen guten Energiehaushalt. Ok, auch um positives Denken. Und um die richtige Tagesform, die richtigen Umstände, und so weiter.
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