MaxFun Sports Laufsport Magazin
Triathlon in seinen Varianten
Triathlon kennt mittlerweile überhaupt keine Grenzen mehr, ob im Superkurzformat, über die Olympische Distanz, auf der Ironmanstrecke oder in diversen immer aberwitzigeren Formaten quer durchs Land, über Stock und Stein, ins Hochgebirge, durch Flüsse und Schluchten, irre, was da heute alles an Veranstaltungen angeboten wird und wozu der Mensch fähig ist.
Was vor ein paar Jahren ein normaler Ironman war – wobei sich der Laie schon bei 3,8km Schwimmen, 180km Rad fahren und 42,195km Laufen nur schwer vorstellen kann, was da normal sein soll – ist heute mindestens ein Eiserner mit 10000 Höhenmetern und Bergankunft und vorgeschriebenem Begleitfahrzeug und/oder Laufbetreuer. Aber von vorne.
Für einige wenige, dafür sehr talentierte AthletInnen ist immer noch die Olympische das Maß aller Dinge, die Erklärung steckt im Terminus selbst, es geht, so man schnell genug ist und sich qualifiziert, um Olympische Medaillen. Dass man dazu exorbitant gut schwimmen und Rad fahren können muss, liegt heute mehr denn je auf der Hand, in den Anfangstagen des Triathlons konnte man sich wenigstens in der ersten Disziplin irgendwie drüber retten, und auch Rad fahren will wahrhaftig gekonnt sein in der zweiten Hälfte des zweiten Dezenniums des dritten Milleniums. Bei den Weltklasse-Herren muss man danach auch noch um die 29Min auf das Straßenparkett fegen können, um ganz vorne mit dabei zu sein beim abschließenden Zehner…das schaffen die wenigsten Leichtathleten hierzulande…
Natürlich kann/darf es für die, die genügend Zeit und Energie haben zum Trainieren, auch ein Ironman sein, Kärnten oder Podersdorf etwa sind die Klassiker in Österreich, im Lande des Rupertiberges sind einige Höhenmeter eingebaut, Podersdorf wartet mit völlig flacher Strecke, auf der aber meist ein raues Lüftlein weht.
Wem die Langdistanz zu lange, der darf natürlich erst einmal auf der halben sein Glück und Können unter Beweis stellen, Litschau z. B. bietet bei seinem Eisenmann einiges an Höhenmetern an, hier spielt Windschattenfahren eine wesentlich geringere Rolle als z. B. in St. Pölten. Dort ist die Radstrecke zwar auch alles andere als völlig flach, aber auf einigen sehr schnellen Streckenabschnitten wird just dieses Thema vor allem für starke RadfahrerInnen zu einem leidigen.
Nun aber zu den harten und sehr harten Dingern. Lanzarote beispielsweise ist schon lange bekannt für seine hammerharte Radstrecke, den nicht extrem schnellen Straßenbelag und die steife Brise. Die Streckenrekorde von Rachel Joyce (9h28Min) und Timo Bracht (8h30Min) sprechen Bände.
Etwas extremer ist der Norseman, bei dem der Schwimmstart mit einem Kopfsprung von einer Fähre in den völlig dunklen Hardangerfjord erfolgt, Rad- und Laufstrecke haben es mehr als in sich, beim Schlussanstieg hinauf zum 1883m hohen Gaustatoppen darf man nur in Begleitung eines Betreuers unterwegs sein. Abgesehen davon benötigen die maximal 250 TeilnehmerInnen ohnehin ein Unterstützer-Team, da es auf der gesamten Strecke keine Verpflegungsstationen gibt. Und das bei selten mehr als 15 Grad Celsius.
Man muss aber gar nicht so weit weg fahren, um sich gepflegt abzustechen, hierzulande warten beispielsweise der „Austria extreme Triathlon“ mit Flussschwimmen in der saukalten Mur, einer Radstrecke, bei der man ua. das Gaberl, das Hochegg und den Sölkpass überqueren muss, und einem abschließenden Läufchen hinauf zum Fuße der atemberaubenden – im wahrsten Sinne – Bergkulisse des Dachstein…oder du entscheidest dich für den Socialman und schwimmst 5km durch den Grundlsee, radelst von dort 185km mit 3100 Höhenmetern nach Rauris und rennst einen abschließenden 25er mit 1800hm auf das Hochtor.
Oder aber du machst das alles in Eigenregie, durchschwimmst den Neusiedlersee, radelst einen 180er deiner Wahl bis nach Puchberg am Schneeberg und rennst auf selbigen hinauf. So werden es der braungebrannte Hans und der Autor dieser Zeilen heuer machen – und bei einem kühlen Blonden den Sonnenuntergang auf selbigem genießen – diesmal hoffentlich ohne Bären.
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