MaxFun Sports Laufsport Magazin
Tolle, symphatische Athleten waren beim Hamburg Marathon am Start
Während der Sieger des diesjährigen Dubai-Marathons sich nun auch als Hamburg-Sieger (2h06Min58s) feiern lassen darf, musste sich Lemawork Ketema mit einer Zeit von etwas über 2h16Min zufriedengeben. Damit verfehlte er wie Valentin Pfeil beim VCM das Olympia-Limit klar, mag sein, dass es der zweifache Sieger des „Wings for Life World Runs“ etwas zu schnell hat angehen lassen, nach 1h06Min und 13s bei Halbzeit war Ketemas Rio-Welt wohl noch in Ordnung, auf den übrigen 21,1km war leider nicht mehr als ein 3:20-er-Schnitt drinnen.
Auch Philemon Rono schrammte als Zweiter an seinem Ziel, den Hamburg-Marathon „endlich“ zu gewinnen, knapp, aber doch, vorbei. Umso bemerkenswerter die Leistung des Siegers aus Äthiopien, der heuer ja schon seinen zweiten Sieg holen konnte, seine Leistungen scheinen noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass er erst 24 Jahre jung ist und – so er sich nicht verheizen lässt – noch einiges vor sich haben könnte. Den Streckenrekord von Eliud Kipchoge verfehlte er zwar klar, der liegt bei 2h05Min und 30s, richtig verwundern kann dies allerdings nicht; immerhin liegen zwischen dem Dubai-Sieg und dem in Hamburg nur knappe drei Monate…
Anja Scherl gelang beim Marathon Hamburg die Olympia-Qualifikation
Bei B2RUN in Nürnberg am 21. Juli 2015 ging Anja Scherl unter dem Teamnamen DATEV eG und damals noch mit dem Nachnamen Schneider, zwischenzeitlich hat sie geheiratet, bei der Deutschen Firmenlaufmeisterschaft an den Start und holte sich bei den Damen den Sieg. Beim diesjährigen Hamburg Marathon am 17. April 2016 konnte sich die 30-jährige junge, symphatische Anja Scherl das Olympia-Ticket für Rio 2016 mit einem dritten Platz und einer phantastischen Zeit von 2:27:50 Uhr als Hobbyläuferin, die eine ganz normal 40-Stunden-Arbeitswoche bestreitet, lösen.
Und so muss die Marathonwelt weiter warten auf einen neuen Weltrekord (obschon man sagen muss, dass man selbigen nicht unbedingt erwartet hätte an diesem mittigen Sonntag im April); in Düsseldorf am nächsten Sonntag fände sich die nächste Chance dazu; dort liegt der Streckenrekord bei den Damen bei 2h25Min49 (Agnes Jeruto Barsosio, Kenia), bei den Herren bei 2h07Min48s (Dereje Debele Tulu, Äthiopien)…kein Geringerer als der Deutsche Carsten Eich konnte sich im Jahre 2004 dort in die Siegerlisten eintragen lassen; der schnelle Mann aus Leipzig hätte beinahe mal den Halbmarathon-Weltrekord gehabt, in Berlin war er 1993 eine 1h00Min34s gelaufen, die dann „nur“ zum Europarekord reichen sollte, weil just am Vortag Moses Tanui in Mailand als erster Mensch unter 1h geblieben war. Dass der immer noch aktuelle Streckenrekordhalter des Paderborner Osterlaufs über 10km (27Min47s!!!) diesmal nicht gewinnen wird in Düsseldorf (weil er nicht mehr aktiv ist…), ist genauso klar wie die Tatsache, dass auch kein deutscher Einrad-Marathon-Sieger gekürt werden wird in diesem Jahr. Diesen Bewerb strichen die Veranstalter genauso wie jenen der Handbiker im Vorjahr aus dem Programm.
Und ziemlich klar dürfte auch sein, dass man am kommenden Wochenende zwar schnell sein wird in Düsseldorf, wohl aber nicht so schnell wie in London, wo man durchaus mit einem Duell zwischen Herrn Bekele und Herrn Kipchoge rechnen darf. Oder aber mit einem zwischen den Herren Dennis Kimetto (pB: 2h02Min57s, WELTREKORD) und Wilson Kipsang (pB: 2h03Min23s, ehemals Weltrekord…). Nicht weit, aber doch, dahinter wird der deutsche Marathon-Rekordler Arne Gabius versuchen, sich in Rio-Form zu rennen.
Ob man am 24.04. auch beim LCC-Frühlingsmarathon in Wien Richtung Weltrekord unterwegs sein wird, steht in den Sternen des nicht besonders weit entfernten Planetariums. Obwohl man schon sagen muss, dass der Wiener Prater für verdammt schnelle Zeiten sorgen könnte, aufgrund der vielen Bäume ist man mehr als windgeschützt, die Strecke ist topfeben, und wer mental stark ist und kein Problem damit hat, sechs völlig gleiche Runden dahinzukoffern, kann wenigstens zu einer pB kommen; auch, wenn diese wohl – um in astronomischen Dimensionen zu bleiben - ein paar Lichtjahre entfernt sein dürfte von einem 2Min54s-er-Schnitt. Eines wird das kommende Wochenende aus sportlicher Sicht auf jeden Fall: spannend. Zumindest vor dem TV-Gerät, das richtige „Cine-Enthusiasten“ dann noch mit dem Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich ausklingen lassen können…in diesem Sinne!
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Foto: S.P