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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Laufen am Band

Indoor-Training ersetzt Training im Freien allerdings nicht ganz

Eigentlich könnte er schon wieder vorbei sein, der Winter, kalt, stürmisch und oft regnerisch zeigt er sich, die Sonne so schräg wie wahrscheinlich noch nie zu vor, genauso schräg wie die Stimmung in den Alleen und auf den Wiesen, ach, wo ist er hin, der heiße Sommer, wo man zwar vor allem im Osten dieses Landes gejammert hat ohne Ende über die verdammte Hitze, aber da hat man es ja auch erfunden, das Jammern. Ok, es ist erst Herbst, aber nachdem das alles immer so abrupt geht mit dem Temperatursturz, fühlt es sich klirrend kalt an, auch in den Wohnungen, und da will man kaum noch draußen herumrennen, auch nicht, wenn noch der eine oder andere Herbstmarathon ansteht. Was also bleibt übrig? Das Training indoor, auch, wenn der vorvorige Satz vielleicht etwas übertrieben, klar musst du auch draußen Kilometer fressen, sonst wird das nix mit einer Zeit unter drei Stunden.

Aber ein paar Einheiten kannst du getrost ins Fitnesscenter verlegen, wahrscheinlich nicht den langen Dauerlauf, auch nicht das Lauf-ABC oder die obligatorischen Steigerungsläufe, dazu sind die meisten Laufbänder tempomäßig nicht in der Lage, aber nichts spricht dagegen, ein hartes Intervall oder einen Tempodauerlauf nach drinnen zu verlagern, wenn das Wetter outdoor gar zu garstig. Sogar die mittlerweile achtundvierzigfache Berglaufweltmeisterin ist bei 20-km-langen Tempospielereien um 3Min30/km auf den Bändern der Bänder gesehen worden. Oder Haile G. himself, wobei die Videos im Netz durchaus nicht repräsentativ sein dürften, was das Lauftraining des Ausdauerkünstlers betrifft. Aber Hand aufs Herz: bei 70km/h Sturm und peitschendem Regen muss man nicht unbedingt acht Zweitausender auf die Straße zaubern, so lustig ist das auch wieder nicht.

Alternative Laufband
Das Laufband bietet da eine sehr angenehme Alternative, lediglich das Tempo sollte etwas höher gewählt werden als draußen, weil der Luftwiderstand fehlt, oder aber man läuft mit ein paar Steigungspromillen. Wobei das mit der verlässlichen Anzeige auf den Computern der Cardiogeräte ohnehin so eine Sache ist, werden die Maschinen nicht regelmäßig kalibriert, zeigen sie das an, was ihnen gerade einfällt. Herzfrequenz und Gefühl sind da meist viel bessere Parameter. Das Laufen im Center hat ein paar weitere Vorteile, man kann z. B. sofort ein paar Stabiübungen anhängen, wer sich nicht zu sehr verausgabt hat am Band, darf auch dehnen, und dann gibt´s als Belohnung noch vier bis sieben Aufgüsse, die Lust auf ebenso viele Gerstensäfte machen, wodurch sich jegliches Training ad absurdum führen würde. Daher gilt auch in diesen Nassbereichen: Vorsicht ist geboten, Eile mit Weile und Mut zur Lücke. Oder so…

Egal, wo du trainierst, du solltest dir immer dein Ziel vor Augen halten. Klar, wer nächstes Jahr einen Frühjahrsmarathon in Bestzeit absolvieren will, der hat ein Hauptziel, aber auf dem Weg dahin sind es diverse Trainingsperioden mit unterschiedlichen Teilzielen. Das wird zunächst die Regenerationsphase sein, die als Ziel haben muss, dass sämtliche Verletzungen, die du aus dieser Saison mitgeschleppt hast, auskuriert werden; und, dass du dich komplett erholst, um beim Start in Trainingsphase I voll da sein zu können. Eben erwähnte kann dann durchaus zum Ziel haben, dass du deine Maximalkraft in den Beinen verbesserst, mehr als sechs bis acht Wochen wirst du dafür aber nicht Zeit haben, weil du dann klarerweise irgendwann in die nächste Trainingsphase schlitterst, die – je nach Leistungsniveau – dem Grundlagentraining dienen wird, und so weiter. Lass dich beim Training im Center also nicht beeinflussen von irgendwelchen Muskelheinis, die rennen ja keinen Marathon, die haben ganz andre Ziele. Nicht ein persönlicher Rekord beim Bankdrücken wird bei dir zunächst ganz oben stehen auf dem Speiseplan, sondern eventuell das Wegzaubern des lästigen Piriformis-Syndroms - in diesem Sinne - train indoor, aber intelligent.

Link: www.maxfunsports.com

13.09.2017, 07:00:00
Foto: pixabay.com
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