MaxFun Sports Laufsport Magazin
Lemawork Ketema beim Hamburg Marathon
Nächste Chance für Lemawork Ketema, sich für den Olympischen Marathon in Rio de Janeiro zu qualifizieren; der Haspa Hamburg Marathon 2016, der am 17. April stattfindet, steht nicht nur für ihn vor der Tür. Schnell kann man dort allemal laufen, die Bestzeit steht bei 2h05Min und 30s, aufgestellt von keinem Geringeren als Eliud Kipchoge, dem Superläufer aus Kenia, der im Vorjahr in Berlin trotz des „Schuh-Missgeschicks“ eine glatte 2:04 gelaufen war. Bei den Damen war es im Jahre 2012 Netsanet Achamo, die mit 2h24Min und 12s für die bisher beste Zeit gesorgt hatte.
Man kann es dem im Dezember 2015 (endlich) eingebürgerten Lemawork (was so viel wie „grün + Arbeit“, frei interpretiert – übrigens auch von ihm selbst, bei einem Interview – also „arbeiten = laufen in der schönen Natur“ heißen kann) nur wünschen, sich für Olympia zu qualifizieren. 2015 war der Äthiopier schon einmal bei einem Marathon in Rio gestartet und nach 2h14Min und 23s als Zweiter über die Ziellinie gelaufen; gelingt dem zweifachen „Wings for Life World Run“-Sieger eine ähnliche Leistung, müsste das Limit von 2h14Min00s eigentlich zu knacken sein. Wobei man das ja auch bei Valentin Pfeil geglaubt hatte, wäre da dieser blöde Wiener Wind nicht gewesen, der ihn mit Sicherheit einiges an Zeit gekostet hat, viele wagen sogar zu behaupten, dass es die ganze Qualifikation gewesen sei.
16.250 Marathonis, 6.200 Staffelteilnehmer, 7.000 Kinder und Jugendliche, sowie 89 Handbiker und 2 Rollstuhlfahrer gehen bei der diesjährigen 31. Auflage des Traditionsmarathons an den Start. Seit zwanzig Jahren findet am Vortag DAS ZEHNTEL statt, Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren rennen – richtig – 4,2195km um die Wette, jetzt mag mancher sagen, bum, so weit, und das in so jungen Jahren? Dem kann man getrost entgegenhalten, dass es für unsere Kleinen wesentlich gesünder ist, längere Strecken zu laufen als etwa 400m, die zwar – klarerweise – kürzer sind, aber auch viel intensiver gelaufen werden. Der Laktatproduktions- und –eliminationsmechanismus bei Kindern ist noch nicht so ausgeprägt wie bei (in dieser Hinsicht trainierten) Erwachsenen, ergo ist eine weniger intensive Belastung, die (aus wettkampftechnischen Gründen) länger dauern muss, auch intelligenter, von der Gelenksbelastungsseite her ist so etwas aufgrund des geringen Körpergewichts bei sportlichen Kids ohnehin unbedenklich.
Unbedenklich hingegen ist ein Marathon auf Asphalt gelaufen natürlich nicht, vor allem, wenn man unzureichend trainiert ist – was man von Philemon Rono aus Kenia nicht behaupten kann. Der Dritte aus dem Jahre 2014 war im Vorjahr nach 2h08Min und 18s als Vierter über die Ziellinie gelaufen, heuer will er es so richtig krachen lassen und gewinnen. Ob ihm das gelingt, wird nicht zuletzt von den starken Läufern aus Äthiopien (z. B. von Tesfaye Abera, der heuer schon den Dubai-Marathon in 2h04Min und 24s gewinnen konnte und dabei sehr, sehr lange unter Weltrekordtempo gelaufen war) abhängen, die nicht nur Rono, sondern etwa auch dem deutschen „Überflügler“ Julian Flügel das Leben schwer machen werden. Bei dem es zwar nicht um den Gesamtsieg, wohl aber um eine (sehr) ansprechende Leistung geht; Flügel, der sich bereits im Vorjahr für Rio qualifizieren konnte, wird sicher wieder in die Nähe seines eigenen Rekordes laufen wollen, der steht bei 2h13Min57s (Berlin, 2015), und das, obwohl der sympathische Läufer aus Fulda teilweise VOLLZEIT arbeitet!!! Das Damenrennen dürfte fest in äthiopischer Hand liegen, Meseret Hailu und Meselech Melkamu werden nicht nur den deutschen Läuferinnen gehörig einheizen, bei idealen Bedingungen könnte sogar der Streckenrekord fallen – der der Herren natürlich auch. Aber zurück zu unserem Lemawork Ketema, dem wir ALLES GUTE wünschen, für Hamburg, aber auch für den „etwas längeren“ Lauf ein paar Tage später…
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