MaxFun Sports Laufsport Magazin
Let´s see und mögen die Spiele bald beginnen!
Natürlich braucht es Limits, die man erreichen muss, um beispielsweise an Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Oder andere Auswahlverfahren, nationale Meisterschaften etwa, bei denen man unter die ersten zwei oder drei kommen muss, eine gewisse Anzahl an Punkten, die man sich über einen gewissen Zeitraum erarbeiten muss; oder einer Olympischen Goldmedaille, die den Gewinner selbiger dann eventuell automatisch berechtigt, bei den nächsten Olympischen Spielen, nach Ablauf einer Olympiade (also den vier Jahren, die sich zwischen Olympischen Spielen „befinden“) an den Start zu gehen.
In Deutschland hatte man diese Limits ursprünglich relativ hoch angesetzt, im Damen-Marathon etwa waren bis vor kurzem 2h28Min30s notwendig, um sich direkt für Rio zu qualifizieren. Lisa Hahner hatte diese Zeit beim Frankfurt-Marathon im Vorjahr um lächerliche 9 Sekunden verpasst, ihre Schwester Anna war mit 2h30Min und 19s (Berlin, 2015) etwas weiter über dem Limit geblieben. Überraschenderweise weichte der Deutsche Leichtathletikverband nun die Normen ein wenig auf, im Damen-Marathon genügen nun 2h30Min30s, womit die schnellsten Zwillinge der Welt beide qualifiziert sind für den großen Showdown rund um Copacabana und Christusstatue. Der österreichischen Berglaufheldin Andrea Mayr reichten 2h33Min28s, ebenfalls in Frankfurt 2015 gelaufen, um unter dem heimischen Limit von 2h34Min zu bleiben und sich damit fix für den Wettlauf in der zweitgrößten Stadt Brasiliens zu qualifizieren.
Bei den deutschen Herren war es zunächst nur Arne Gabius, der ebenfalls in Frankfurt 2015 mit knapp über 2h08Min einen neuen deutschen Marathon-Rekord aufstellen und sich so leicht für Rio – das Herren-Limit war bei 2h12Min15s angesiedelt – qualifizieren konnte. Als einziger zunächst, da Philipp Pflieger um 35s über der Norm geblieben war (Berlin, 2015). „Wir haben uns vor dem Hintergrund der skrupellosen Verfehlungen in der internationalen Leichtathletik in der Verpflichtung gesehen, einen Ausgleich der Interessen und der Chancen für unsere ehrlichen Athleten vorzunehmen.“, meinte der Deutsche Verband dieser Tage, und das bedeutet für den schnellsten Deutschen des Vorjahres-Berlin-Marathons, dass er nun doch nach Rio fahren darf. Ebenso wie Julian Flügel, der einen ausgezeichneten 19. Platz erringen konnte in Berlin und in 2h13Min57s finishte.
Als österreichischer Herr müsste man unter 2h14Min bleiben, der zweifache "Wings for Life World Run"-Sieger Lemawork Ketema war im Vorjahr mit 2h14Min und 23s nur knapp über diesem Limit geblieben, und zwar in Rio selbst, allerdings nicht auf der Original-Olympiastrecke. Seit Dezember 2015 ist der gebürtige Äthiopier österreichischer Staatsbürger und darf Österreich nun auch offiziell vertreten bei Olympischen Spielen, vorausgesetzt, er schafft das Limit oder beim ÖLV drückt man ein Auge zu.
Um die 80 Athleten insgesamt sollen es sein, die die rot-weiß-roten Fahnen in Brasilien vertreten sollen, qualifizieren kann man sich bis Anfang Juli. In der Leichtathletik hat man die Gesamtanzahl der Startplätze – wohl zugunsten anderer Sportarten – gekürzt, heuer werden nur noch 2005 Leichtathleten um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Die größten Chancen aus österreichischer Sicht hat wohl Hürdenläuferin Beate Schrott. Die Olympia-Achte von London hatte bereits vorigen Sommer bei einem Meeting in der Schweiz das Limit erbracht.
By the way; ein gewisser Herr Bolt hat vor nicht allzu langer Zeit behauptet, er wolle in Rio in der Lage sein, die 200m unter 19s zu laufen. Mit einer solchen Leistung könnte er sich wahrscheinlich bis ins Jahr 3016 qualifizieren. Let´s see und mögen die Spiele bald beginnen!!!
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