MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ein Marathonlauf unter zwei Stunden ist unmöglich, meint zum Beispiel Paul Tergat
„Ich sage ganz klar: vergiss es, es wird nie passieren. Ein Marathonlauf unter zwei Stunden ist unmöglich!“, meint zum Beispiel Paul Tergat, der einstige große Gegenspieler von Haile himself. Tergat, der selbst mit einer 2h04Min55s im Jahre 2003 Weltrekord gelaufen war, sitzt heute im Internationalen Olympischen Komitee und vertritt eine ähnliche Meinung, wie die, die bis zum 6. Mai 1954 über das Brechen der 4-Minuten-Schallmauer über die Meile vorherrschte, unmöglich, unmenschlich, das kann einfach nicht gehen.
Der wohl beste Läufer von 5.000m bis Marathon (obschon er den Weltrekord neulich um winzige 6 Sekunden verfehlt hat), Kenny Bekele, ist da weniger skeptisch: „Die Zeiten, die wir in den vergangenen Jahren im Marathon gesehen haben, sind verrückt. Es ist ein enormer Trainingsaufwand nötig, um diese Ergebnisse zu unterbieten – das ist wirklich schwer. Aber ich glaube, dass wir eines Tages einen Marathonlauf unter zwei Stunden sehen werden.“ Mo Farah glaubt auch an die Verbesserung unter die magische Marke, wenngleich diese „sicher nicht in den nächsten zehn Jahren stattfinden wird, es ist durchaus möglich, dass eine 1:59:59 noch hundert Jahre dauern wird.“ Interessant die Meinung dieser beiden Ausnahmekönner, denn immerhin stehen sie ja voll im Training, sind hochtalentiert, haben unfassbar viel erreicht und können daher wohl am besten abschätzen, was man alles dazu braucht, um einen solchen Fabelweltrekord hinzuknallen. Wobei man natürlich schon sagen muss, dass Bekele etwa am Berlin-Sonntag 2016 ein paar Sekunden hat liegen lassen, vor allem zwischen 35 und 40, da in diesem Abschnitt das Duell mit Wilson Kipsang im Vordergrund stand und man nicht mehr voll Tempo bolzte. Also wären wir prinzipiell bereits bei ca. 2h02Min40s, wenn man so will, aber hätt ich, wär ich, etc., das gilt eben nicht.
Einig sind sich alle darüber, dass man eine Halbmarathonzeit von 57Min15s bis maximal 57Min45s können muss, der aktuelle Weltrekord von Zersenay Tadese (schau dir mal auf youtube die letzten Kilometer an, einfach unglaublich, wie der Läufer aus Eritrea da über den Asphalt fliegt) steht bei 58Min23s. Bekele z. B. hat noch nie einen Weltrekordversuch gewagt über diese Strecke – allerdings wäre dieser jetzt mehr denn je mehr als fällig. Der schnellste Mann über 5.000m und 10.000m, der neuerdings außerdem eine solche Bestleistung im Marathon stehen hat – 2h03Min03s war das zweitschnellste, das die Welt je gesehen hat – kann, wenn er sich speziell darauf vorbereitet, sicherlich Richtung 58Min00s laufen. Dann hätten wir quasi die nächste Barriere erreicht – respektive er hätte sie erreicht.
Dabei muss man sich vor Augen halten, dass das alles nur Zahlenspielereien sind – für den Läufer macht es rein von der physischen Belastung keinen Unterschied, ob er 4Min30s oder 2Min50s pro Kilometer rennt – so er sich dabei voll verausgabt. 2Min50s/km benötigte man übrigens, um knapp unter der 2-h-Schallmauer zu bleiben. Und wenn man weiß, wie oft beispielsweise Bekele am Berlin-Sonntag unter 2Min50s gelaufen ist, um Wilson Kipsang abzuschütteln – oder auch umgekehrt, weiß man auch, dass das alles nicht unmöglich ist. Allerdings wissen nur die wenigsten Läufer auf Erden, wie unglaublich hart und schwer und wohl tatsächlich unmenschlich die Vorbereitung auf ein solches Niveau ist.
Übrigens: Der Meilenweltrekord steht heute bei 3Min43,13s, aufgestellt von Hicham El Guerrouj im Jahre 1999…irgendwann hat man auch geglaubt, dass man die 100m niemals unter 1Min schwimmen könnte – der Weltrekord steht im Jahre 2016 bei 46,91 (Langbahn), oder dass man niemals zum Mond fliegen wird können – waren die jetzt da oben oder nicht…
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