MaxFun Sports Laufsport Magazin
Low carb diet
Studien sind bekanntlich nur so aussagekräftig wie sie die Damen und Herren, die diese in Auftrag geben, haben wollen. Heutzutage benötigt man scheinbar für alles und jedes Studien, die „belegen“. Beispiel Bewegung und Kinder: Da versucht man seit Jahrzehnten, zu beweisen, dass Bewegung im Kindesalter gesündere Menschen „hervorbringt“. No na, was sonst, liegt ja irgendwie auf der Hand. Dass dennoch wenig geschieht auf diesem Sektor, steht auf einem anderen Blatt…
Eine der heute erwähnten Studien soll die der „Low-carb-diet“-Studie sein, die von zahlreichen „Wissenschaftlern“ in diversen Versuchen durchgeführt wurde und wird. Fazit der „Experten“: Wer weniger bis gar keine Kohlenhydrate zu sich nimmt, nimmt ab. Aha. Solche Aussagen werden dann von diversen Schmierblättern übernommen, 50% der Menschen, die sich nicht mit den Themen Ernährung, Gesundheit und Sport beschäftigen (also ca. 99% der Bevölkerung), glauben das dann auch (die anderen 50% zählen zu den kritischeren Literaturkonsumenten und versuchen, tiefer in diverse Materien vorzudringen). Zu diesen Studienergebnissen sollte man vielleicht ein paar Anmerkungen machen: Erstens hat man die Versuchszeiträume auf wenige Wochen beschränkt, wer also monate- oder gar jahrelang auf Kohlenhydrate verzichtet, kann nicht auf diverse Studienergebnisse zurückgreifen, wenn er wissen möchte, was er seinem Körper (und seinem Geiste) mit einem solchen Verzicht antut. Zweitens hat man – so man mit einer solchen Intervention und einer „begleitenden“ sportlichen Belastung herausfinden wollte, ob dadurch das sportliche Niveau steigt – Nichtsportler hergenommen. Die sich – richtig – natürlich sofort unheimlich verbessert haben, was ihr sportliches Niveau angeht. Diese Tatsache jedoch auf den Verzicht von Kohlenhydraten zurückzuführen, grenzt an Wahnsinn…Und drittens: Wer gänzlich auf Kohlenhydrate verzichtet, dem bleiben – wieder richtig – salopp formuliert Eiweiße und Fette, um zur doch recht dringend benötigten Energie zu gelangen. Denn wie wir (hoffentlich) zu wissen glauben, ALLES ist Energie, somit auch das Leben, das aber nur funktionieren kann, wenn man über ausreichend der erwähnten verfügt. Und diese ausschließlich durch Eiweiß- und Fettgaben zu sich zu nehmen, grenzt ebenfalls an Wahnsinn…
Ähnlich verhält es sich mit HIT-Einheiten, also hoch intensiven Intervalleinheiten, die allerorts und immerzu mehr als einen Hype erfahren. Um zu beweisen, wie trainingswirksam hochintensives Intervalltraining ist, hat man einfach ein paar Untrainierte hergenommen, sie dreimal pro Woche knallhart trainieren lassen, das ein paar Wochen lang, und diese Leute mit anderen, die jeweils dreimal pro Woche locker trainierten, verglichen. Und siehe da, die knallhart Trainierenden hatten einen größeren Trainingsfortschritt als die locker Trainierenden, deren Gewichts- und Fettmanagement war besser, kurz, HIT-Einheiten sind DER Schlüssel zum Erfolg. Die Konsequenz: Quasi ganze Mitgliedschaften von Fitness- und „Wellness“-Tempeln sind schwer im Übertraining, manche im Burnout, manche nicht mehr ansprechbar. Klar, hochintensives Intervalltraining macht sehr wohl Sinn, aber nicht AUSSCHLIESSLICH; und, nicht zu vergessen, es macht einen verdammt großen Unterschied, ob man Spitzen- oder Freizeitsportler ist!!! Ein wenig erinnert all das an den selbsternannten Laufpapst von vor einigen Jahren, der sein Vorfußlaufen dermaßen propagiert hat, dass alle Nachahmer (und das waren damals eben fast alle…) Stammgäste bei Orthopäden und Physiotherapeuten wurden. Gut, eines hat Herr St. damals sehr wohl erreicht; er hat durch seine Motivationskunst viele dazu bewegt, sich überhaupt zu bewegen. Bevor man aber für jeden Schmarrn irgendwelche neuartigen Erkenntnisse oder Studien braucht, wäre es wieder angesagt, ein wenig auf sich selbst und sein inneres Gefühl zu hören. Dann wird alles gut, glaub mir…
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