MaxFun Sports Laufsport Magazin
Sportliche Ernährung
Ein Formel-Eins-Bolide fährt weder mit Diesel noch mit herkömmlichem Superbenzin, das dürfte wenigstens den meisten einleuchten, nur hält sich halt kaum jemand an diese Binsenweisheit. Da wird teilweise trainiert, dass die Balken krachen, egal, ob man sich zu den Läufern, Radrennfahrern oder Triathleten zählt, aber zur Belohnung geht´s nicht selten ins Fast-Food-Restaurant. Oder aber zum Dorfwirten, bei dem man sich mit frisch Gebrautem von den knallharten Intervallen erholt. Klar, so kann man auch leben, diejenigen, die den Genuss an die erste Stelle heben, fahren oder laufen damit nicht schlecht. Bloß verschenken sie eine Menge Zeit, Energie und Platzierungen.
Eines vorweg: sämtliche Substituierungen und Mittelchen haben Null Sinn, wenn Training, Erholung und Ernährung nicht zusammenpassen und gut aufeinander abgestimmt sind. Klar, wer gar nicht trainiert, wird auch mit der ausgeklügeltsten Nahrungsmittelzusammenstellung keinen Meter machen. Umgekehrt ist es allerdings genauso: wer perfekt trainiert, aber Mist isst, wird über kurz oder lang nicht mehr perfekt trainieren können. Alles spielt also zusammen, und nicht zuletzt machen Training, Ernährung und Regeneration auch das Körpergewicht und die Körperzusammensetzung aus. Wenn man weiß, dass gerade beim Rad fahren und beim Laufen jedes Gramm (weniger) zählt, sollte man sich nun doch langsam auch dem geliebten Essen und Trinken widmen. Man muss nicht gleich leben wie Asketen oder Mönche, aber in groben Zügen sollte man sich schon an ein paar Dinge halten.
Zunächst einmal geht es vor allem bei LäuferInnen um die individuelle Verträglichkeit, oft geschrieben, oft gelesen, aber noch öfter nicht beobachtet. Eine Unzahl an Marathonläufern, die einfach alles Mögliche reinstopft an den Verpflegungsstellen, ohne im Vorfeld auch nur irgendwie probiert zu haben, ob sie auch vertragen, was sie da konsumieren. Es müssen dann nicht unbedingt Magen-/Darmprobleme sein, die zu außertourlichen Stopps oder gar zum Beenden des Laufes führen. Aber wer so gar keine Ahnung hat, was er eigentlich pro Stunde Laufen an Energie benötigt und verträgt, wird nur mit Glück genau das Richtige einwerfen…Prinzipiell sind Kohlenhydrat-Gels recht gut verträglich, doch auch hier gibt es nicht nur hinsichtlich des Geschmacks große Unterschiede. Austesten muss hier die Devise sein, und zwar vor dem Hauptwettkampf.
Zur Ernährung selbst. Der menschliche Körper besteht zu ca. zwei Dritteln aus Wasser, das weiß kaum einer nicht, aber selbiges trinken…na ja. Wem stilles Klares zu langweilig ist, der kaufe sich einen Sprudler und trinke, trinke, trinke. Im Sommer benötigen vor allem Vieltrainierer viel Flüssiges, ausreichend hydriert ist man, wenn der Urin durchsichtig ist. Finger weg vom Alkohol, nicht immer, aber immer öfter. Da Alkohol nichts Andres ist als Gift und somit bevorzugt abgebaut wird im Körper – damit er entgiften kann – verzögert dieser die Regeneration nach sportlicher Leistung. Wer täglich trainiert und ebenso täglich danach ein Bierchen zwitschert, tut seinem Formaufbau also nichts Gutes. Gegen ein Gläschen hie und da spricht natürlich nichts.
Und was sonst? Wertvolle Kohlenhydrate, wertvolle Fette und wertvolles Eiweiß, genauso wie wertvolle Vitamine und wertvolle Spurenelemente. In einer Welt, in der man überall jederzeit alles haben kann, ist das nicht leicht. Noch schwieriger wird es, wenn man zu jedem Thema auch sämtliche Meinungen, die wissenschaftlich untermauert sind, lesen kann. Daher gilt auch hier: erst überlegen, dann individuell ausprobieren. Eines muss aber klar sein: zu viel wovon auch immer kann nicht gut sein. Orangen beispielsweise sind sicher sozusagen gesund. Wer dreißig Orangen am Stück isst, tut sich allerdings sicher nichts besonders Gutes…Mittlerweile gibt es ganz brauchbare Apps, aus denen man z. B. ersehen kann, welcher Fisch gerade qualitativ gut ist. Tiefkühlobst und –gemüse sind momentan aufgrund der Schockgefrierung und der damit verbundenen Vitamin- und Frischeerhaltung frischem Obst vorzuziehen. Und für all diejenigen, die den ökologischen Fußabdruck bereits für wichtig halten: Erbsen aus der Region sind nicht nur Erdbeeren aus Spanien vorzuziehen…Du wirst sicher verstehen, dass hier nicht genügend Platz ist für eine umfangreiche Darstellung deines ganz persönlichen Ernährungsplans – beginne also jetzt damit, dich auch damit zu beschäftigen, sonst ist dein ganzes Training für die Katz…
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Foto: MaxFun Sports/K.Köb