MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das gemeinsame Training genießen
Unter dem Terminus „Energieprobleme“ soll diesmal nicht irgendetwas in Richtung Kohlenhydrat- oder Fett- oder Kreatinphosphatstoffwechsel beschrieben werden, auch nichts, was auf Engpässe dieser Energiequellen hindeuten könnte, und auch nichts in der Art, wie man irgendwelche Speicher in seinem Körper unter Umständen vergrößern könnte. Wobei die folgenden Zeilen schon auch ein wenig damit zu tun haben, denn es geht um Sport treiben, genauer gesagt, ums Laufen.
Kennst du das auch, das Problem, das du ab und an hast, wenn du mit deinem Laufkumpanen unterwegs bist?
Er ist super drauf, du aber so ganz und gar nicht. Oder umgekehrt. Schrecklich, das Ganze. Weil man sich davor ja eigentlich auf die Einheit gefreut hat, man wollte lockere 90 Minuten durch Wald und Flur traben und sich die Geschichten der Woche erzählen. Oder nach ausgiebigem Einlaufen ein paar Tausender in die Allee knallen, um die Wette rennen, sich gegenseitig anstacheln.
Und dann das. Beine wie aus Gummi, die Lunge brennt von Anfang an, nur beim Weglaufen im Stiegenhaus hast du gedacht, heut wäre ein Tag zum Bäume ausreißen. Und jetzt trabt ihr nebeneinander her und du denkst eher daran, dich unter einen Baum zu setzen.
Aber auffällig ist das schon, wie oft das mit dem gleichen Laufpartner einfach nicht klappt. Entweder er oder du, kaum einmal, dass ihr euch beide gut fühlt und das gemeinsame Training genießen könnt. Hat auch nix mit extrem unterschiedlichem Niveau zu tun, in den Wettkämpfen schneidet ihr immer ziemlich gleich (gut) ab.
Du kannst auch kein Muster erkennen, also beispielsweise eine bestimmte Abfolge von Trainingseinheiten, nach denen du dich besonders müde fühlst und dann ausgerechnet mit DIESEM Laufpartner eine Runde drehen willst. Er übrigens auch nicht.
Es ist eben so, dass die meisten gemeinsamen Einheiten für einen der beiden eine Qual sind. Und zwar eine richtige. Umgekehrt hast du vielleicht noch einen anderen Lauf- und Wettkampfpartner, mit dem alles leicht geht. Verdammt leicht. Das übrigens wieder nicht nur für dich, sondern eben auch für den anderen. Eine Bestzeit nach der anderen klopft ihr runter, ihr scheint gemeinsam sozusagen über die Laufstrecken dieser Welt zu schweben.
Der Autor dieser Zeilen weiß nur zu gut, wovon er hier schreibt. Manchmal war das gemeinsame Training eine Qual. Und zwar meist für beide. Schulter an Schulter zu laufen ging quasi gar nicht, bei Wettkämpfen hat man es daher vermieden, genau nebeneinander zu rennen, ein paar Meter versetzt sah die Welt schon wieder anders aus. Scheinbar hat da der eine dem anderen aber sowas von den Stecker gezogen, wenn man zu nah beieinander gelaufen war; der andere Trainingspartner hingegen war wie ein Motor, die Duelle, die man sich bei Wettkämpfen lieferte, führten nicht selten zu ungeahnten Bestzeiten.
Nachdem recht viele Läufer Ähnliches erzählen, mag es – so verwunderlich es auch klingt – tatsächlich so sein, dass verschiedene Laufpartnerkonstellationen nicht funktionieren. Weil die Energiefelder der beiden Partner nicht harmonieren und man sich von einer Sekunde auf die andere schrecklich und müde fühlt. Kaum ist man ein paar Meter vom anderen entfernt, ist sie nicht mehr da, diese Energielosigkeit.
Es dürfte eben doch mehr geben, als wir mit unseren Sinnen erfassen können. Wobei, ganz ehrlich, man „fühlt“ sie ja doch ganz gut, diese Unbeschreiblichkeit, die man ja doch ganz gut beschreiben kann. In diesem Sinne – such dir einen anderen Laufpartner oder leb damit, dass du dich mehr als ab und an entsetzlich fühlst.
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