In Wahrheit geht es bei einem vernünftigen Gewichtsmanagement lediglich darum, so viel aufzunehmen wie man auch verbraucht.
Zunächst einmal die Botschaft, die nicht übersehen werden kann; die Menschen, zumindest die aus der westlichen Welt, sind im Durchschnitt zu dick, zu fett, zu träge. Die Menschen aus den sogenannten Entwicklungsländern sind im Durchschnitt zu dünn, viele verhungern einfach. Da kann man schon in die „Denke“ verfallen, dass der Mensch bloß ein Tier mit recht großem Gehirn, mit dem er sein Verhalten zwar reflektieren, aber kaum ändern kann, sein dürfte.
Viele sind vor allem in der Frühlingszeit damit beschäftigt, sich mit ihrer Sommerfigur zu befassen. Und kaum eine(r) ist zufrieden mit ihrem/seinem Aussehen, auch nicht die Sportler, die meist noch viel pingeliger mit ihrem Körper umgehen als Nichtsportler. Da wird jedes Gramm Fett, das man aus eigener Sicht plötzlich dazugewonnen hat – Außenstehende sehen das genau umgekehrt, meinen fast immer, man sei viel zu mager, ausgemergelt – mit Entsetzen betrachtet, die Gedanken drehen sich den ganzen Tag nur noch darum, wie man diesen „Makel“ wieder loswerden kann.
Viele verfallen auch in das aus sportlicher Sicht völlig sinnlose Runterklopfen von „Alibikilometern“, die erstens gar nicht auf dem Trainingsplan stehen und zweitens für die bevorstehenden Leistungen vollkommenkontraproduktiv sind, weil sie eben nur dem Kalorienverbrennen dienen sollen. Übertraining und schlechte Leistungen sind die Folge, man trainiert noch mehr, wird noch müder, Verletzungen zwingen dann irgendwann zur Trainingspause. Prinzipiell weiß jedes Lebewesen, wann es wovon wie viel essen soll, damit es nicht zunimmt, sich wohlfühlt oder etwa von allen Vitaminen und Mineralstoffen genau die richtige Menge aufnimmt. Durch Werbung und andere nicht besonders positive Einflüsse von außen verlernt das allerdings nahezu jedes Kind in seinen ersten Lebensjahren, Übergewicht und daraus folgende Zivilisationskrankheiten sind die logische Konsequenz.
Lange Zeit herrschte die Meinung, dass ein Zuviel an Fett auch schuld an den körpereigenen Fettpölstern wäre. Später gab man den Kohlenhydraten die Schuld, irgendwann werden es vielleicht die Proteine oder die Vitamine sein. In Wahrheit geht es bei einem vernünftigen Gewichtsmanagement lediglich darum, so viel aufzunehmen wie man auch verbraucht. Um nicht ab- oder zuzunehmen. Ideal wäre es natürlich auch, auf die intelligente Zusammensetzung der Nahrung zu achten, denn man könnte ja seine täglich verbrauchten 2.000 kcal auch ausschließlich in Form von Cola oder Sachertorten zu sich nehmen. Aber rein theoretisch betrachtet reicht es, wenn man eben genau so viel kcal zu sich nimmt wie man verbraucht.
Bloß WIE VIELE kcal verbraucht man denn pro Tag? Grundumsatz plus Arbeitsumsatz plus Leistungsumsatz, werden die Experten jetzt antworten. Betrachtet man etwa den Arbeitsumsatz, so ist die genaue Berechnung schon recht schwierig. Ein unterrichtender Lehrer verbraucht im Durchschnitt so und so viel Energie, ein Bauarbeiter meist mehr, ein Schlaflabortester meist weniger. Allerdings kommt es da auch auf die Körperzusammensetzung an, darauf, wie oft etwa der Lehrer im Unterricht aufsteht, herumgeht, usw.; Durchschnittswerte haben also wenig Sinn.
Wer beim Training keine hypermodernen Handgelenksapparate verwendet, auf denen jede unabsichtlich verschluckte Fliege verzeichnet wird, tut sich beim Berechnen des Leistungsumsatzes ebenfalls recht schwer. Somit kommt man auf einen Gesamtumsatz pro Tag, der stimmen kann oder auch nicht. Dann müsste man noch ausrechnen, wie viel kcal welches aufgenommene Nahrungsmittel hat, all das zusammenrechnen und die beiden Resultate gegenüberstellen. Macht kein Mensch.
Daher gilt: Hören Sie wieder auf Ihr Gefühl, und vor allem; immer locker bleiben, denn 10 Gramm oder 25 Kilo mehr oder weniger sind doch völlig egal…
Christian Kleber (MAS)
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