MaxFun Sports Laufsport Magazin

Die richtige Sitzgelegenheit beim Radfahren

13.06.2011, 12:00:00
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Der Sattel von heute ist nicht mehr zu vergleichen mit etwa einem Modell vor 20 Jahren.

Wie oft man als langjähriger Radfahrer müde belächelt wird, wenn man Anfängern des Radelns erklärt, dass es doch von Vorteil ist, sich die beanspruchten Stellen vor Beginn des Trainings ordentlich einzucremen, dass es ebenfalls von Vorteil ist, eine enge Radhose zu tragen und keine weite, wesentlich coolere. Jaja, sicher, machen wir schon, und dann sitzen die Damen und Herren - z. b. in der Spinningstunde - erst wieder mit einer Trainingshose oder sonst wie, und eingeschmiert haben sie sich auch nicht, vergessen (jaja…). Nach spätestens 15 Minuten glauben einem dann doch alle, nach der ganzen Stunde sind sie offen von den Innenseiten der Oberschenkel bis zum Hals.

Und das hat folgende Gründe: Erstens sind Radhosen dort gepolstert, wo alle möglichen Falten und Wülste und sonst was zusammenkommen, diese Polsterungen helfen, die anatomischen Voraussetzungen leichter zu ertragen; die Creme - da hat jeder andere Vorlieben, Werbung soll hier keine gemacht werden, nur so viel, fettig muss sie sein - macht alles geschmeidiger untenrum. Und das ist auch gut so, bei 100 Umdrehungen pro Minute kommt ganz schön was an Reibung zusammen.

Wobei wir beim Hauptthema, der Sitzgelegenheit, sind. Sattel nennt sich so was beim Rade, und der ist heute - wie alles andere übrigens auch - nicht mehr zu vergleichen mit etwa einem Modell von vor 20 Jahren. Vorbei die Taubheitsgefühle in den Hoden, vorbei die Zeiten, in denen männliche Radsportler kaum noch Nachwuchs zeugen konnten, weil die Qualität ihrer Samenzellen dermaßen mies war aufgrund des vielen Sitzens und Tretens. Und vorbei die Zeiten der weichen Sättel, die vieles versprechen und nichts von dem halten.

Denn je weicher ein Sattel, desto mehr sinkt man ein, desto mehr Reibung entsteht. Ein Sattel muss hart sein, je sportlicher man selbst ist, desto härter, desto schmäler. Wobei gerade die Breite oder eigentlich eher Schmäle des Sitzes neuerdings - durch Vermessung des Beckens - abgestimmt werden kann/soll mit der Breite desselben. Klar kostet das was und ist auch nicht überall durchführbar, aber erstens muss man seine Breite ja nur einmal abmessen lassen, die ändert sich ja nicht, und zweitens ist es schon ein verdammt angenehmes Gefühl, auf einem Sattel zu sitzen, der auf die individuellen Maße abgestimmt ist.

Sättel, die in der Mitte einen Spalt haben, versprechen noch besseren Sitzkomfort, der Schreiber dieser Zeilen fährt selbst seit einigen tausend Kilometern ein solches Modell und muss sagen, dass er tatsächlich noch nie so angenehm gesessen ist, auf einem Rad natürlich, sonst auch schon angenehmer, auf einer Couch z. B.

Mit welchem Rad man nun fährt, also Rennrad, MTB, Citybike, Klapp- oder Einrad, ist für die Wahl der passenden Sitzgelegenheit prinzipiell egal. Der Sattel muss vor allem angenehm sein. Klar ist allerdings auch, dass man auf einem Klapprad wohl kaum einen Carbonsattel um 400,- montieren wird, sieht auch irgendwie blöd aus. Vor allem jene, die vorhaben, recht viel Zeit auf ihrem Drahtesel zu verbringen, sollten gerade an dieser Stelle nicht sparen, ist sie doch eine von fünf unmittelbaren Verbindungen zum Gefährt unter einem - neben den beiden Händen und den beiden Füßen.

Zusammenfassung: Radhose, Einschmieren, guter, sich angenehm anfühlender Sattel, der auf keinen Fall zu weich und zu breit sein sollte. Immerhin ist man selbst ja auch hart und schmal!

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.cc

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