MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die Aero-Position
Sommerzeit ist Triathlon-Zeit - Schwimmen, Rad fahren, Laufen, dazwischen recht flott wechseln. Je länger die Distanz, desto größer die Rolle der individuell-verträglichen Nahrungsaufnahme, Sonne, Sonnenschutz, Trainingsplan, Trainingssoll, Material. Um das geht es hier und jetzt. Genauer gesagt, es geht um die Zeitfahrmaschine und die Position darauf. Wer viel Zeit ins Training der zweiten Disziplin steckt, sollte diese nicht ausschließlich auf dem „normalen“ Renner verbringen, sondern – je näher die Hauptwettkampfphase rückt – spezifischer unterwegs sein. Man mag es nicht glauben, aber viele machen immer noch den Fehler, viel zu selten im Training in der Aero-Position zu fahren. Im Wettkampf merken sie dann, wie unglaublich anders die Haltung am Rennrad ist und wie unglaublich anders sich währenddessen und danach beim Laufen der eigene Körper anfühlt.
Kilometer spulen
Zunächst einmal sei gesagt, dass natürlich nichts dagegenspricht, dass man eine ziemlich große Anzahl an Kilometern auf dem normalen Rennrad absolviert. Wer bei einem Ironman Erfolg haben möchte, kommt, je nach Leistungsniveau, schon mal auf 600 oder mehr durchschnittliche Wochen-Rad-Kilometer. Bei -15 Grad und Schneegestöber muss man nicht unbedingt in der windschlüpfrigsten Position dahin radeln, ebenso wenig wie bei der 200-km-Sonntagsrunde mit den fünf Freunden über sieben Hügel, da darf man getrost auf dem normalen Bike cruisen. Aber je früher und öfter man auf dem Aero-Rad unterwegs ist, desto besser. Ganz wichtig: wer optimal fahren und möglichst „bequem“ treten möchte, sollte sich genauestens vermessen lassen. Das kostet zwar, zahlt sich aber mit Sicherheit aus. Erstens spart man sich später teure Physiotherapie-Kosten, zweitens spart man Wettkampfzeit, und zwar „satt“. Durch die optimal-vermessene Position ist man nicht nur beim Rad fahren schneller, sondern – aufgrund der optimalen Belastung der Muskulatur, die auch nicht verkrampf/verspannt – auch beim abschließenden Laufen. Nach einer Optimierung der Sitzposition auf dem Rad sollen schon Stunden eingespart worden sein.
Dennoch muss man sich auch an eine optimale Aero-Position gewöhnen, man sitzt im Vergleich zur „normalen“ Position (meist) etwas weiter vorne und belastet die Beinmuskulatur folglich etwas anders. Man muss die Schultermuskulatur an die Haltung auf dem Lenker gewöhnen, genauso wie die Nackenmuskulatur. Klarerweise stellt all das auch eine Herausforderung an den gesamten Rücken dar. Gute Positions-Vermesser stellen zusätzlich einen Plan mit einigen Übungen für den gesamten Rumpf zusammen. Meistens handelt es sich um einen Mix aus Kräftigungs- und Dehnungsübungen, die letztendlich gewährleisten, dass man langfristig gut mit der Aero-Position klarkommt.
Bike unter Kontrolle
Abgesehen von all dem Erwähnten ist es allerdings auch so, dass vor allem ungeübtere Radfahrer anfangs große Mühe haben, überhaupt in der Aero-Position fahren zu können. Wer sein Bike nicht unter Kontrolle hat, tut sich sehr schwer. Und selbst für geübte Radrennfahrer stellt der Umstieg auf ein Zeitfahrrad am Anfang etwas Überwindung dar; das Aero-Bike ist nicht so agil, hat eine andere Rahmengeometrie und fährt sich gänzlich anders als ein herkömmliches Rennrad. So man nicht Peter Sagan heißt, springt man damit nicht mal schnell über den Randstein oder weicht dem frei herumlaufenden Hund mit Leichtigkeit aus. Aber Übung macht den Meister, je öfter man auf dem Bike trainiert, desto mehr wird es zu einem selbst, desto leichter tut man sich.
Eines allerdings sei an dieser Stelle noch erwähnt; bitte, liebe Triathleten, vor allem ihr, die ihr das Bike noch nicht so unter Kontrolle habt, fahrt nicht am Sonntagnachmittag „in Position“ über stark „beschlenderte“ Rad-Gehwege. Ihr habt die Bremsen meist etwas weiter unten – also am Lenker selbst – und könnt in der Aero-Position nicht sofort bremsen. In Kombination mit der „Noch-nicht-ganz-Kontrolle“ eures Bikes wäre das im Falle des Falles fatal.
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