MaxFun Sports Laufsport Magazin
Passt wie angegossen
Du kaufst dir ein neues Rad. Oder du kaufst dir überhaupt dein erstes Rad, also dein erstes Triathlonrad. Du hast noch nicht viel oder gar nichts über „richtiges Sitzen“ auf selbigem gehört. Klar, der Kopf soll unten sein, weil weniger Luftwiderstand. Der Rücken gerade, weil der soll ja immer gerade sein, die Beine sollen irgendwie nicht ganz durchstreckbar sein, wenn die Pedale unten sind, dann gibt es noch verschiedene Positionen auf dem Lenker, die man einnehmen kann.
Oder du kaufst dir neue Laufschuhe. Gehst brav am Nachmittag hin, weil da der Fuß angeblich größer ist (Weil man ihn untertags beim Gehen so arg „auslatscht“, dass er an seitlichem Umfang zunimmt, aber natürlich auch dünner wird, weil sich die gesamte „Lebendfußmasse“ anders verteilt. Kann das wirklich stimmen? Stimmen werden immer lauter, die das Gegenteil behaupten). Nimmst deine alten Schuhe mit, damit der Verkäufer sieht, was für ein Typ du so bist. Erklärst auch brav, auf welchen Untergründen du wie viele Kilometer zu laufen gedenkst. Und zack, hast du deine neuen Lauf-Schuhe. Und zack, nach dem ersten Mal Laufen würdest du sie dem Verkäufer am liebsten vor die Füße schmeißen, was aber nicht mehr geht, weil ja schon einmal gelaufen. Sie passen schlicht und einfach nicht.
Oder aber du kaufst dir einen Neoprenanzug, einfach übers Netz, weil er dort ja viel billiger ist. Was soll das schon schiefgehen, kaum Risse, gut erhalten, passen wird er schon. Dann das erste Mal im „Open-Water“ bzw. See damit herumgegurkt, und du bekommst überhaupt keine Luft, weil er einfach einschnürt um die Gurgel, dass dir nicht Hören und Sehen, sondern Atmen vergeht.
Jeder, der Sport treibt aufgrund des Sporttreibens Willen, wird solche Situationen schon erlebt haben, man will nur eines, sich bewegen, die „Umwege“ dahin (also das „Sich-Auseinandersetzen mit dem Material) hat man nicht besonders gerne, und so landet manchmal etwas auf dem Teller, was da nicht hingehört. Heutzutage haben wir es quasi auf jedem Gebiet mit High-Tech zu tun, High-Tech, das unheimlich viele Funktionen hat, High-Tech, das auch unglaublich gut sein kann. Aber nur dann, wenn man ein gewisses Mindestmaß an Verständnis dafür mitbringt, nur dann, wenn man bereit ist, sich ein wenig damit zu konfrontieren.
Es spricht nichts dagegen, eine Zeitfahrmaschine über „Möchte-bekommen“ zu kaufen; aber bitte fahrt dann wenigstens mit einem Freund, der ein alter Hase ist auf dem Gebiet, spazieren, der soll euch einmal ein wenig einrichten darauf. Besser wäre natürlich ein richtiges „Bike-fitting“, sonst sind gröbere Rückenschmerzen und andere Probleme vorprogrammiert. Wer sich neue Laufschuhe kauft, sollte wenigstens ein sehr gutes Gefühl beim Anprobieren und Herumgehen im Geschäft haben. Die allerbeste Marke zum supergünstigen Preis muss nicht zwangsläufig das Beste darstellen, was ihr ergattern könnt.
Heute ist der Fortschritt so weit fortgeschritten, dass selbst einfache Dinge relativ kompliziert zu handhaben sein können. Die spielen dann aber auch verdammt viele Stücke. Ein Rad ist nicht mehr bloß nur ein Fortbewegungsmittel, eine Uhr längst nicht mehr nur eine Uhr, die Schwimmbrille der nächsten Generation wird uns wahrscheinlich mittels kleiner Vibrationen daran erinnern, das Tempo zu erhöhen/senken, und der Laufschuh spricht längst mit uns. Nehmt euch, auch wenn ihr am liebsten sofort raus in den Wald würdet, ein wenig Zeit und lasst euch von eurer Ausrüstung bestmöglich unterstützen – sie kann es und ihr werdet es lieben.
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