Sie wollen mit Sport beginnen? Haben noch nie etwas gemacht, aber jetzt ist Schluss mit Faulenzen und auf der Couch herumliegen.
Freunde von Ihnen schwärmen dauernd von irgendwelchen Glücksgefühlen, von besserem Sex, von mehr Leistungsfähigkeit? Nun, wunderbar, es gibt kein „zu spät“ oder keinen falschen Zeitpunkt! Genau jetzt ist es ideal, wahrhaftig genau jetzt! Doch halt, eines müssen Sie noch machen, bevor Sie starten, Sie müssen sich ein Ziel setzen! Sie könnten dagegen halten, dass das Ziel ja bereits durch das Beginnen mit körperlicher Ertüchtigung gegeben ist. Dem ist aber nicht so. Je klarer man ein Ziel definiert, je greif-, mess- und kontrollierbarer es ist, desto eher werden Sie es verfolgen.
Nicht nur für Menschen, die damit liebäugeln, mit Training zu beginnen, ist das ausgesprochen wichtig. Auch für Fortgeschrittene, Leistungs- und Hochleistungssportler ist es beinahe unmöglich, ohne Ziel zu trainieren. Wozu nämlich? Für sehr viele sind Wettkampfergebnisse, neue Bestzeiten oder das Erreichen des Gipfels beispielsweise eines 4.000ers schwer zu erreichende, aber dennoch realisierbare Ziele. Ohne Ziel könnte ein Leistungssportler auch nicht „zielgerichtet“ (d. h. so, dass das Training aufbauend und logisch erscheint) trainieren.
Doch zurück zum Anfängertraining. Was versteht man unter einem „klaren“ Ziel? Zum Beispiel kann man sich vornehmen, in exakt drei Monaten (und das sollte man sich in seinen Kalender schreiben) 30 Minuten durchlaufen zu können, egal in welchem Tempo, aber eben ohne Pause. Kein „klares“ Ziel wäre z. B. „Spaß am Sport“. Der sollte zwar auf jeden Fall da sein, er ist aber nicht mess- oder kontrollierbar. Ein „klares“ Ziel wäre auch, dass man am 31. Dezember genau 5 kg weniger haben möchte, ein unklares, dass man „lediglich abnehmen möchte“. Das ist zwar ein netter Vorsatz, er ist aber wieder weder mess- noch kontrollierbar. Ein „klares“ Ziel wäre z. B. auch, dass man fünf Tage pro Woche keinen Alkohol trinken möchte (und diese Tage streiche man sich rot im Kalender an), ein unklares wäre, „weniger zu trinken“. Was soll das heißen? Wenn man bislang drei weisse Spritzer pro Abend getrunken hat, wäre „weniger“ schon, nur an einem einzigen Abend pro Woche lediglich zwei weisse Spritzer zu trinken…
Mit Zielen und Zieldefinitionen verhält es sich ähnlich wie bei geschäftlichen Meetings; auch dort sollte am Ende etwas herauskommen. Aber eben nicht irgendein Wischi-Waschi, sonst kennt sich keiner so richtig aus, niemand fühlt sich für irgendetwas verantwortlich, und nichts, aber genau nichts (noch exaktere Definition von „Nichts“) geschieht. Genau das möchte man aber beim Training vermeiden.
Vielleicht ist deshalb jedes körperliche Training bei Ihnen im Sande verlaufen bisher. Weil Sie keine klare Vorstellung davon hatten, was Sie eigentlich erreichen wollten. Und dies auch nicht schriftlich festgehalten haben. Keinen Vertrag mit Ihrem Trainer, Ihrem Trainingspartner oder schlicht und einfach mit sich selbst abgeschlossen haben!
Das Ziel, das Sie sich setzen, gibt den Weg vor, der gegangen werden muss/soll/will. Das Ziel muss realistisch sein (30 kg abnehmen in einem Jahr ist nicht realistisch, weil Sie im Jahr darauf 50 wieder zunehmen würden), es muss Sie aber auch fordern. Setzen Sie sich daher gleich hin, denken Sie nach, schreiben Sie sich Ihr Ziel überall groß dorthin, wo Sie (oder vielleicht auch jemand anders) es dauernd sehen (oder jemand anders sieht), und fangen Sie JETZT an, Ihr Ziel zu verfolgen! Und wenn Sie es erreicht haben, setzen Sie sich ein neues!
Christian Kleber (MAS)
Link: www.WomanMaxFun.com