MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der Armzug - Teil 3

08.11.2010, 12:00:00
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Der Armzug setzt sich aus drei Komponenten, der Eintauch-, der Zug- und der Druckphase zusammen.

Im Schwimmen geht es hauptsächlich um zwei Dinge; den Wasserwiderstand, der ist so gering wie möglich zu halten, und um den Vortrieb, der wiederum sollte so effektiv und kräftig wie möglich erfolgen. Dieser Vortrieb setzt sich aus zwei Bewegungsabfolgen zusammen; dem Beinschlag und dem Armzug. Um zweiteres geht es heute. Der Armzug wiederum setzt sich aus drei Komponenten, der Eintauch-, der Zug- und der Druckphase zusammen.

Die Eintauchphase beginnt eigentlich bereits vor dem Eintauchen, nämlich dann, wenn der Arm noch über dem Wasser ist, respektive der Ellbogen, der sollte immer höher sein als die Hand. Hier kommt es aber sehr auf die Flexibilität im Schulterbereich an, wer nicht schon als Kind geschwommen ist oder mit guten Flexibilitäts-Genen bedacht ist, wird hier immer Schwierigkeiten haben. Der Arm streckt sich immer mehr, bis schließlich die Fingerspitzen ins Wasser tauchen, unter Wasser wird der Arm dann durchgestreckt; je länger die Schwimmdistanz, desto länger bleibt der Arm gestreckt vorne liegen ("laaaanger Zug"), dann beginnt die Zugphase. Diese wird eingeleitet mit einer Rotationsbewegung aus der Schulter heraus gemeinsam mit einem leichten Anstellen des Ellbogens. Ober- und Unterarm bilden einen rechten Winkel, wobei die Unterarmbewegung leicht zum Körper hin erfolgt. Unser Schwimmexperte Alexander Krenn verbildlicht diese Phase seinen Schützlingen gerne so; man stelle sich vor, man schiebe mit seiner Hand einen Gymnastikball vor sich her, greife über diesen, schiebe ihn neben seinem Körper in Richtung Beine, sodass die Daumenspitze die Hüfte streift. Wer sich diese Bewegung mitsamt Gymnastikball wahrhaftig verinnerlicht, hat den ersten Teil der Unterwasserphase verstanden.

Die Zugphase wird von der Druckphase abgelöst. Hier schiebt man seine Hand nach hinten, und zwar bis ans bittere Ende, bis die Hand die Wasseroberfläche erreicht. Viele nicht so geübte SchwimmerInnen beenden ihren Zug bereits knapp nach Ende der Zugphase, um hastig Ellbogen, Arm und Hand über Wasser wieder nach vorne zu werfen. Dabei wird klarerweise massig Vortrieb verschenkt und ebenso massig Wasserwiderstand erzeugt.

Alex Krenn empfiehlt folgende Übungen zum Training des Armzugs;

  • "Daumen streift Achselhöhle"; um über Wasser einen "hohen Ellbogen" zu erreichen, berührt der Daumen jedes Mal die Achselhöhle, bevor die Hand nach vorne zum Eintauchen gebracht wird.
  • "Abschlagschwimmen"; hier bleibt ein Arm vorne im Wasser liegen, erst wenn der zweite dazu kommt und sich die beiden Hände sozusagen "abschlagen", wird die Zugphase des vorne liegenden Armes eingeleitet. Und umgekehrt.
  • Die dritte Übung wie folgt; normaler Zug bis ans Ende der Unterwasserphase, das Wasser muss hinten mit der Hand hinausgeschoben werden, es muss spritzen. So wird garantiert, dass der Zug tatsächlich bis ans Ende gemacht, nicht davor aufgehört wird. Auch beim Armzug gilt Üben, Üben, Üben.

Schwimmtrainer Alexander Krenn rät zu mindestens einem Training/Woche mit Trainer und einem ohne. Klar ist; bis auf wenige Ausnahmen hat sich noch keiner selbst richtiges Schwimmen beigebracht. Schwimmen ist nach Stabhochspringen und Golfen eine der komplexesten und damit schwierigst zu erlernenden Sportarten. Und wer im Triathlon vorne dabei sein möchte, muss klarerweise auch im Schwimmen vorne dabei sein. Denn schlechte RadfahrerInnen oder LäuferInnen gibt es heutzutage kaum mehr im Triathlonlager. In diesem Sinne - hang loose!

 

Christian Kleber (MAS) in Zusammenarbeit mit Alex Krenn

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