MaxFun Sports Laufsport Magazin
Freiwasserschwimmen
Die Alte Donau hat bereits siebzehn Grad, hinein in die warmen Fluten. So etwas oder Ähnliches wird sich so mancher Triathlet bereits gedacht haben, wenngleich die Temperaturen wahrscheinlich noch nicht wirklich zum Schwimmtraining im Freien einladen, wobei, was noch nicht ist, wird wohl in den nächsten Tagen/Wochen werden. Diejenigen, die noch keine dicken Freunde mit dem Freiwasserschwimmen sind, können sich die Tipps im Folgenden ein wenig zu Herzen nehmen, die Unterschiede zum Training im Becken sind teilweise doch recht groß.
Orientierung
Zunächst einmal sei erwähnt, dass selbst der ehemalige Weltklasseschwimmer aus den USA und jetzige Erfolgstrainer vieler TriathletInnen bei seinem ersten (und aus gleich erwähntem Grunde auch letzten) Triathlon (genau genommen war es eine Staffel, bei der er den ersten Part übernommen hatte) „nur“ als Zweiter aus dem Wasser gestiegen war, die Enttäuschung war riesengroß, er hatte sich schlicht verschwommen. Womit wir gleich beim ersten, wohl wichtigsten Punkt wären, der Orientierung im See/Meer/Fluss/Teich. Es fehlen schlicht die schwarzen Linien am Grunde, was man vom Winter-/Frühlingstraining im Becken gewohnt war, ist nicht im Freiwasser. Stattdessen müssen Bojen, hohe Bäume und Häuser oder Berge herhalten, und an denen MUSS man sich auch orientieren, sprich, man muss sich VOR dem Bewerb ganz exakt einprägen, wo was steht – gemeint sind ausschließlich unbewegliche Dinge und keine großen, parkenden Autos - und wie in etwa die Schwimmlinie sein sollte. Wer lediglich hinter seiner Vorderfrau/seinem Vordermann herschwimmt, geht davon aus, dass diese/dieser genau weiß, was er tut. Das kann zwar der Fall sein, muss es allerdings nicht zwingend.
Im Becken reicht es, wenn der Kopf beim Einatmen seitlich/etwas nach hinten hochkommt, ansonsten schaut man eigentlich nur auf den Beckenboden (des Schwimmbeckens…), beim Open Water Swimming sieht man meist nicht bis zu selbigem, abgesehen davon sind in diversen Seen nur ausgesprochen selten schwarze Linien in den Sand gezeichnet - auch fehlen die klar ersichtlichen Bahnen. Sieht man sich Weltklasse-Triathleten an, so blicken die oft bei jedem Zug (oder zumindest bei jedem zweiten/dritten) nach vorne, indem sie den Kopf so über die Wasseroberfläche anheben, dass sie sehen können, ob das angepeilte Ziel (Boje, Zielmarkierung, etc.) noch exakt vor ihnen liegt. Wie das funktioniert, sollte man am besten zunächst im Netz studieren und dann mit einem Trainer/erfahrenen Open Water Schwimmer üben. Wer den Kopf zum falschen Zeitpunkt hebt, bremst viel zu viel und verliert dadurch Zeit.
Schwierigkeiten beim Start
Bei einem Triathlon springt meist die ganze Horde auf einmal in die Fluten – neuerdings praktiziert man bei vielen Veranstaltungen den „Rolling Start“, z. B. auch in Kärnten, hier werden alle paar Sekunden einige Schwimmer, die vorher ihre Schwimmzeit realistisch einschätzen und melden müssen, anhand dieser starten sie entweder weiter vorne oder weiter hinten, losgelassen. Dennoch ist es so, dass man irgendwann mit mehr als 2000 anderen SchwimmerInnen auf der gleichen Strecke – das noch dazu in einem tiefen See/Meer – unterwegs ist, da kann ungeübten AthletInnen schon mal ordentlich das Muffensausen kommen, nicht wenige, die sich panisch an Bojen festklammern und für die der Ironman bereits nach wenigen Minuten zur Horrorvorstellung wird. Dem kann man wohl ausschließlich mit Training und positivem Denken entgegentreten. Gruppenschwimmen, bei dem man sich absichtlich abdrängt, bei dem ein wenig herumgeschlagen wird und bei dem man so nah wie möglich herumschwimmt, ist angesagt. So lernen schwächere SchwimmerInnen auch, im Sog der Vorderen zu schwimmen, Stärkere lernen damit umzugehen, dass sie immer wieder eins auf die Füße kriegen und trotzdem ruhig bleiben.
Last but not least der Neo: mithilfe dessen haben vor allem Schwächere enorme Vorteile, da dieser Auftrieb vom Feinsten bietet. Passen sollte er allerdings exakt, wer etwa beim Schwimmen leicht „aufgeht“ – also wessen Muskulatur sozusagen anschwillt – dem wird die unterstützende Hülle schnell zu eng, Beklemmungszustände und Luftnot sind so vorprogrammiert. Die meisten Neo-Hersteller bieten Testschwimmen im Becken an – das Angebot sollte man unbedingt ausnützen.
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