MaxFun Sports Laufsport Magazin
Schwimmtechniken
Vor allem eingefleischte TriathletInnen wollen es nicht oder nur schwer wahrhaben – auch das Trainieren anderer Lagen als der Hauptlage Kraul bringt etwas. Nur ist es eben meist etwas schwieriger, beispielsweise rücken- oder brustschwimmend durchs Becken zu gelangen; vom Delphinschwimmen ganz zu schweigen. Wobei man bei Letzterem ja mal die einfachere Variante – Delphinarm rechts, Delphinarm links, Delphinbeine dazu – praktizieren könnte. Generell sind alle Technikvarianten für die eigentliche Lage Kraul von großem Nutzen – weil dadurch beispielsweise Wasserlage und/oder Wassergefühl perfektioniert werden.
Generell schenken vor allem TriathletInnen solchen „Nebengeräuschen“ oft zu wenig Bedeutung – Kraulen, Radfahren in der Aeroposition und Laufen, darum geht es doch. Und das wird trainiert, meist noch alles in einem Einheitstempo, in einem solchen etwa, wie man sich vorstellt, den Zielwettkampf absolvieren zu können. Natürlich ist es unheimlich wichtig, auf diese Art und Weise zu trainieren, keine Frage. Denn letztlich geht es darum, so schnell wie möglich zu kraulen, Rad zu fahren und zu laufen, und das auf die beschriebene Art und Weise; aber damit sind wir auch schon bei des Pudels Kern; „so schnell wie möglich“, die meisten betreiben einen unheimlichen Zeitaufwand mit ihrem doch recht herkömmlichen Training. Warum nicht die Zeit auch etwas anders nützen und dadurch eventuell wesentlich effektiver unterwegs zu sein?
Training anderer Lagen
Nicht nur das Training anderer Lagen verbessert sozusagen auf Umwegen die eigentliche Schwimmperformance des Kraulens im Freiwasser; auch anderes Rad fahren als auf dem Aerobike tut selbiges. Wobei noch einmal gesagt sei, dass das Fahren in der windschlüpfrigen Position ausgesprochen essentiell ist und vor allem in der heißen Trainingsphase im Vordergrund stehen sollte. Aber gerade im Winter/Frühjahr nützt das techniklastige, hochkoordinative Biken im Gelände – etwa auf dem Mountainbike oder dem Crosser – so viel; man lernt, sein Rad besser zu handlen, man lernt, in schwierigen Situationen schnell zu handeln, man wird immer mehr eins mit seinem Rad. Natürlich ist das Fahren auf einem Aerobike etwas ganz Anderes, wer allerdings auf unterschiedlichen Rädern gut performt, tut sich natürlich auch auf dem Zeitfahrrad leichter. Bei manchen Triathleten hat man immer noch das Gefühl, sie hätten etwas Fremdartiges, das sie nur schwer über die 180 km bewegen können, unter sich.
Und auch beim Laufen gibt es diese Umwegrentabilität; wer technisch einwandfrei läuft, ist schneller unterwegs – nehmt euch ein Beispiel am aktuell schnellsten Läufer im Ironman-Zirkus, Patrick Lange. Der macht nach eigenen Angaben maximal achtzig Kilometer pro Woche, feilt aber intensiv an seiner individuellen Lauftechnik, nicht nur der Laufstreckenrekord auf Kona gibt ihm mehr als recht, dass er auf dem richtigen Weg war/ist. Lauftechniktraining ist übrigens nicht bloß das zweimalige Absolvieren von drei Lauf-ABC-Übungen am Anfang jeder Intervalleinheit. Auch das Laufen im Gelände, über Stock und Stein, bergauf-, bergab oder das Barfußlaufen über duftende Frühlingswiesen, bei dem das höchstkoordinative, hurtige Ausweichen diverser Summ-InsektInnen manches Mal im Vordergrund steht, ist perfekte Schulung der persönlichen Lauftechnik; tun muss/sollte man es halt.
Was will gesagt werden mit all dem?
Dass nicht nur das sture, gewohnte Triathlon-Training schneller macht, sondern dass es manchmal auch Abstecher in andere Gefilde sein können, die addiert mit dem Rest nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen als das, was man ohnehin schon immer gemacht hat; und dass man beispielsweise mit Lagenschwimmen oder technischen Übungen beim Laufen nicht nur mehr Abwechslung in seinen Trainingsalltag bringt, sondern auch schöne Verletzungsprophylaxe betreibt; und – last but not least, dass man sein sportliches Repertoire erweitert dadurch; um beim nächsten Badeurlaub mit einem „Delphintausender“ oder einem einbeinig gesprungenen „Hopserlauf-Zehner“ ein wenig beeindrucken zu können.
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