MaxFun Sports Laufsport Magazin
180 pro Minute
13.06.2010, 12:00:00
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© Ernst Rose/PIXELIO |
Sie ist die Hälfte eines Kreises, der wiederum ist die Form schlechthin, die perfekte Form, so man im zweidimensionalen Raum bleiben möchte, wobei ganz zweidimensional ja nicht stimmt, denn dem Bleistiftstrich, dem gezeichneten, kann selbst der noch so große Verleugner des Raumes eine gewisse Höhe nicht absprechen. 180 kommt häufig bei Pulsan- oder vorgaben vor, 180 ist ein Tempo, das man auf der Autobahn besser nicht erreichen sollte, zumindest in Österreich nicht, und wer auf 180 ist, der sieht rot! 180 ist aber - so man der aktuellen Sportwissenschaft Glauben schenken möchte - auch die ideale Schrittfrequenz (nicht zu verwechseln mit der Trittfrequenz beim Radfahren, dort angesiedelt wäre sie etwas sehr hoch) für alle LäuferInnen. Man begründet sich darauf, dass sämtliche Weltrekorde, Weltbestleistungen, Top-Ergebnisse und dergleichen im Laufsport (im Ausdauerbereich wohlgemerkt) mit ziemlich genau dieser Schrittfrequenz aufgestellt wurden; diese also ziemlich ökonomisch sein muss. Versucht sich Karla NormalverbraucherIn in einer solchen Frequenz, wird sie/er alsbald merken, dass diese zu halten nicht so einfach ist. Geschweige denn, sie überhaupt erst einmal zu erreichen. Was nützen die besten und neuesten Empfehlungen, wenn sie nicht praktikabel sind. Menschen, die sagen wir mal einen 4er Schnitt am Kilometer schaffen - durchaus respektabel für Nicht-Profis - krumeln irgendwo bei 150-160 Schrittfrequenz herum (jeder Fußaufsatz pro Minute zählt übrigens, zählbar also links-rechts-links-rechts-usw.) und bleiben auch dort. Der Verdacht liegt nahe, dass die Schrittfrequenz mit steigendem Tempo ansteigt und, vice versa, mit sinkendem Tempo sinkt. Extrem gedacht, wer z. B. nur noch geht, will sagen, schlendert, wird dies mit Sicherheit nicht mit 180 Schritten/Minute tun, auch wenn dies noch so ökonomisch - aufgrund der deutlich verringerten Schrittlänge und der damit einhergehenden Energieersparnis - wäre; zumal dies auch außerordentlich außerordentlich aussehen würde. 180 ist aber auch - wie eingangs besprochen - die Hälfte, nicht die Quadratur, des Kreises, beim sog. U-Turn wendet man um exakt diesen Winkel. Weder beim Autofahren auf stark befahrenen Straßen noch beim Wettlauf beliebt; warum? Nun, wer einen 10er absolviert, der absolut flach und windgeschützt ist, der aber aus 5 Runden, respektive Wendepunktgeraden, besteht, weiß ein Liedchen davon zu trällern. 9mal (1x erspart man sich ja anfangs beim Start) quasi auf 0 (Null) herunterbremsen und wieder beschleunigen, kostet nicht nur sehr viel Energie (es ist wesentlich leichter (s)einen Körper im Geschwindigkeitsfluss zu halten, als gegen die Trägheit der Masse ankämpfen zu müssen bzw. diese zu entschleunigen), auch der Laufrhythmus wird 9x unterbrochen. Für einen Rekordlauf nicht gerade ideales Terrain, abgesehen davon gelten "eigentlich" nur 10.000-m-Läufe auf der Laufbahn als "offizielle" Pb´s (Persönliche Bestleistungen), weil die Laufbahn immer 400m lang war und sein wird, da gibt´s absolut nichts zum Schummeln. Außer jemand "verzählt" sich zugunsten der Läuferin, ev. schon geschehen anno dazumal beim Fabelweltrekord über - dies zu schreiben getraut man sich an dieser Stelle nicht, da sonst einige Personen auf 180 kämen/wären. 180 ist aber auch ziemlich (un)genau die Anzahl der Tage der sommerlichen Hälfte des Kalenderjahres; und diese hat gerade (wieder) begonnen, nützen Sie sie und starten Sie ev. beim Ironman; dort absolvieren Sie dann auch 180km auf dem Rad… Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |