MaxFun Sports Laufsport Magazin
Puls ist nicht gleich Puls
24.02.2013, 12:00:00
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Fettverbrennungspuls. 220 minus Lebensalter, davon 70%. Bauchumfang mal Brustumfang, davon die 3. Quadratwurzel mal 4. Kennen wir
alle, diese "Formeln", die ungefähr so viel aussagen wie Wettervorhersagen (Am
Nachmittag werden die Wolken dichter (oder "Dichter"?) und von Westen her
zieht Sonne übers Land, es regnet vieler-, aber nicht allerorts, vielleicht
schneit es da und dort, auf jeden Fall ist mit Hitze zu rechnen (heißt das nun,
dass es tatsächlich heiß wird, oder dass man damit lediglich mathematische
Spielchen veranstalten kann?)).
120 ist der
optimale Heute orientiert sich der interessierte Sportambitionierte eher an anderen Daten, wobei die Messung der Herzfrequenz nach wie vor eine große Rolle spielt, nur sollte man sie - wenn man es "richtig" machen möchte - immer in Relation zu anderen Daten - wie etwa der Wattleistung, der bereits trainierten Zeit, äußeren Bedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, etc. - setzen. Daraus ergeben sich schöne Kurven, Tabellen und Verläufe, und aus denen kann man - mit genügend Erfahrung - ablesen, ob, wie und wann man (halbwegs) in Form gekommen ist/kommt. Zurück zum Puls. Je höher die Leistung, die der menschliche Körper erbringen muss, desto höher die Herzfrequenz. Das Herz pumpt ständig Blut durch den Körper, der darin enthaltene Sauerstoff etwa wird zu den Zellen transportiert, wo er (hoffentlich) genützt werden kann. Je höher der Sauerstoffverbrauch, desto höher ergo die Herzfrequenz. Dass das nicht ewig funktioniert, wissen wir nicht zuletzt deshalb, weil sich sonst jeder leistungsorientierte Mensch mit (beinahe) Lichtgeschwindigkeit (nach momentanem Stand der Wissenschaft sind diese ca. 300.000 km/s die höchste existierende Geschwindigkeit in unserem Universum) über etwa die Marathonstrecke bewegen würde - rein theoretisch mit beinahe unendlicher Herzfrequenz erreichbar, praktisch – zumindest momentan - nicht. All das bedeutet aber wiederum, dass man etwa beim Rad fahren aufgrund der sitzenden Tätigkeit eine niedrigere Herzfrequenz hat als etwa beim Laufen, wo dauernd das - hoffentlich nicht allzu hohe - Körpergewicht in der Gegend herumkutschiert werden muss. Einen noch höheren Puls hat etwa der passionierte Langläufer, der etwa bei der Skating-Technik gleichzeitig Arme, Oberkörper, Beine dynamisch, Bauch-/Rumpfgegend und unteren Rücken statisch (also haltend-ausgleichend) bewegen muss; ergo muss ein sehr großer Skelettmuskelanteil mit Sauerstoff versorgt werden, ergo ist die Herzfrequenz bei vergleichbarer Belastung (also etwa im GA-I-Bereich) wesentlich höher als z. B. beim Rad fahren. So kann es schon vorkommen, dass man beim Radeln zwischen 110 und 125 Puls im unteren Grundlagenbereich unterwegs ist, beim Skaten aber zwischen 140 und 155. Eine Leistungsdiagnostik liefert da genaueste Daten. Was damit gesagt sein soll? Puls ist nicht gleich Puls, auch nicht beim gleichen Menschen. Dann kommt noch hinzu, dass die Herzfrequenz mit zunehmender Belastungsdauer stetig ansteigt, weil der Körper schlicht und einfach müde wird. Die Leistung bleibt aber - im besten Falle - stetig gleich. Wer also z. B. 30 km läuft, hat - Hausnummer - zu Beginn 130 Puls, nach 1 h 138, nach 2 h um die 150 Puls, obwohl er stets im 5er-Schnitt, also mit gleichbleibendem Tempo unterwegs ist. Die moderne Sportwissenschaft rät vor allem im Radsport immer häufiger zu wattorientiertem Training. Der bereits berühmt gewordene Ausspruch "1 Watt ist 1 Watt" spricht Bände. Wie wir gerade gesehen haben, sind 120 Puls nämlich nur im allerursprünglichsten Sinne immer 120 Puls. Die, die ihr Training übrigens immer noch nach Geschwindigkeit steuern, haben entweder verdammt viel Gefühl oder vergessen, dass es Wind, Wetter, Zeit, Untergrund, Befindlichkeit und Anderes auch noch gibt. In diesem Sinne - bleiben Sie trotz all der Datenflut immer locker und manchmal - wenn Sie "es" sehr gewagt mögen - pfeifen Sie einfach drauf und hören lediglich auf Ihr Gefühl… Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |
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