MaxFun Sports Laufsport Magazin

Jakobsweg Teil 4 - das Verhängnis

27.04.2009, 12:00:00
Foto:
Lothar und Ingrid Laaber

3. Radetappe Belorado Burgos 57km: Ingrid und Lothar Laaber, in Sportlerkreisen bekannt durch die Buchhandlung Laaber, folgten dem Ruf des Jakobsweges

Das vor uns liegende Oca Gebirge umfahren wir auf ruhigen Seitenstraßen. Dieser Abschnitt ist für Bikes nicht befahrbar, wie uns alle Pilger bestätigen. Im schönen Kloster San Juan de Ortega ergattern wir die letzten Kipferln und im Anschluss an diese kleine Mahlzeit klettern wir auf den Matagrande hinauf.  

Gut aufgelegt nehmen wir schließlich den bisher steilsten Abschnitt in Angriff. Bis auf ein kleines extrem hartes Stück geht alles glatt und vor uns liegt Burgos. Wir rollen den Berg hinunter, der anfangs sehr steil ist, passen höllisch auf und befinden uns bald auf einem gut gepflegten Schotterweg.

Das Tempo wird höher und bei einer Kreuzung geschieht es plötzlich: Lothar übersieht das Pilgerzeichen und fährt in die falsche Richtung. Ich rufe ihm nach, er reißt das Rad herum und schon stürzt er über den Lenker in den Schotter. Dem Rad ist nichts geschehen aber zwei Rippen sind gebrochen und die linke Hand ist böse verstaucht. Die Schmerzen sind noch erträglich, warum wir die letzten 15 Km nach Burgos noch fahren können. Bei der ersten Bar machen wir Halt und als der Wirt Lothars Hand sieht, packt er einen Plastiksack mit Eis voll, um die Hand zu kühlen, dazu gibt es Bier!  

Wie soll es jetzt weitergehen? In einer Apotheke besorgen wir Salben und Schmerzmittel sowie einen Gurt um die Rippen ruhig zu stellen. An ein Weiterfahren ist allerdings nicht zu denken. Wir suchen einen Autobus, verstauen die Räder und fahren nach Leon. Das Abenteuer Jakobsweg zu beenden kommt für uns aber keinesfalls in Frage. Allerdings tun die Rippe höllisch weh und Lothar kann darüber hinaus den Lenker auch nicht richtig halten, Schalten geht sowieso nicht und Bremsen ebenso kaum. Im Bus beschließen wir deshalb eine dreitägige Pause. Wir lassen die Räder im Hostel in Leon, gut gesichert im Kohlenkeller und fahren nach Madrid, in die heiße Mitte Spaniens. Unsere Tochter war zu diesem Zeitpunkt bei einer Bank im Madrid beschäftigt, warum der Besuch nicht nur naheliegend, sondern auch erfreulich war.

Fortsetzung folgt am 03. April 2009

 

Lothar Laaber

Link: woman.MaxFun.at

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