In unseren Füßen treffen mehrere tausend Nervenbahnen aufeinander

Dieses Mal geht es um eine mittlerweile schon altbewährte und bekannte Massageart: Die so genannte Fußreflexzonenmassage.

Bekannt in der westlichen Welt wurde sie jedoch in erster Linie durch den amerikanischen Arzt Dr. Fitzgerald und einer seiner Krankenschwestern. Im deutschen Sprachraum gab es Weiterentwicklungen durch die Deutsche Hanne Marquardt.

Bei der Reflexzonenmassage werden unterschiedliche Beschwerden mittels Händen oder durch Tretmassieren auf den betreffenden Bereich behandelt. Diese Zonen finden sich auf den Handflächen, auf den Fußsohlen und -risten. Der Masseur konzentriert sich auf die Behandlung dieser Zonen. Diese werden nach einer festgelegten Reihenfolge durch Druckmassage aktiviert. Dadurch wird die Durchblutung gefördert, was sich auch auf die Organe positiv auswirkt. Dabei werden auch sehr häufig strukturelle Veränderungen oder Verhärtungen in den Fußsohlen festgestellt.

Verursacht werden diese veränderten Bereiche durch kristalline Ablagerungen von Harnsäure oder anderen Schlackenstoffen, die durch ungenügende Durchblutung nicht abgebaut werden können. Unser gewohnt Sein an Schuhwerk und der dadurch entstehende mangelnde Bewegungsspielraum der Fußsohlen ist verantwortlich für diese Durchblutungsprobleme. Kaum jemand geht ja heute noch ausreichend Barfuß durch die Welt und versorgt dadurch seine Füße mit der notwendigen natürlichen Massage.

Die Reflexzonenmassage kann diesen Mangel ausgleichen. Sie beeinflusst durch bestimmte Wechselwirkungen das anzusprechende Organ, was sich wiederum umgekehrt konstruktiv auf die Füße auswirkt. Weil nicht ausreichende Durchblutung Ablagerungen verursacht und diese das dazugehörige Organ negativ beeinflussen, wird auch die Reflexzone bei einer Schädigung des Organs empfindlicher. In Zusammenarbeit mit dem Masseur können aber eventuelle Schwachstellen im Körper gefunden werden, was diese Art der Massage nicht nur zur angenehmen und förderlichen Behandlung macht, sondern unter Umständen auch bestimmte Diagnosen ermöglicht.

Da allein in unseren Füßen mehrere tausend Nervenbahnen aufeinander treffen, kann sich mit gezielter Stimulation verschiedener Druckpunkte am Fuß diese besondere Art der Massage im Übrigen positiv auf den gesamten Körper auswirken. Bislang konnten allerdings noch keine anatomischen Grundlagen für die Verbindung von Reflexzone und Organ gefunden werden. Es gibt allerdings wissenschaftliche Hinweise, die eine positive Beeinflussung von Psyche und Wohlbefinden der Patienten nahe legen und die Anwendung der Fußzonenreflexmassage vor allem in der Schmerztherapie empfehlen.

Dr. G. Heidinger

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