MaxFun Sports Laufsport Magazin
Frauenfreie Zone Muckibude
Unten bei den Freihanteln und dort, wo man Dips, Klimmzüge und Kniebeugen machen kann, da verirrt sich kaum einmal eine Dame hin. Und wenn doch, entfleucht sie alsbald, weil der Gestank zu beißend, alle schwitzen den Schweiß der Gerechtigkeit und des harten Arbeitens, man schreit, man stöhnt, man entlässt alles, was raus muss, nach draußen. Und man verwendet ein Vokabular, bei dem sowieso kein weibliches Wesen mitkann. Respektive mit WILL.
Mit einem Augenzwickern
Hier eine nicht ganz ernst gemeinte Auflistung von Fachausdrücken und Angewohnheiten in der „Frauenfrei-Zone“ der Muckibude nebenan.
„Komm, ein Satz geht noch!“ Gemeint ist nicht das Rezitieren der Zeilen 1335-1348 von „Faust“, die einen einzigen Satz von Mephistopheles ergeben, sondern beispielsweise noch ein „Durchgang“ beim Bankdrücken. „Bankdrücken“ wiederum hat nichts mit dem liebevollen Umarmen einer Bank (weder im Park, noch wo wir früher unser Geld deponierten) zu tun, sondern bezieht sich auf das am Rücken liegende Hochdrücken einer leichten, mittelschweren oder gar schweren Last. Dies geschieht auf einer gepolsterten Liegebank, die man soweit hinauf verstellen kann, bis aus dem liegenden „Bankdrücken“ z. B. „Schulterdrücken“ wird.
Selbiges darf man selbstverständlich auch nicht missverstehen und sich zwei Sportkameraden vorstellen, die sich gegenseitig die Deltoidei beinahe zerquetschen, etwa weil sie gerade in einer Satzpause über Herzzerreißendes parliert haben. Darunter versteht man das Hochstemmen einer Last gen Himmel, das im Sitzen oder manchmal auch im Stehen, sitzt man, so tut man das meist wieder auf der gepolsterten Bank.
Apropos „Satzpause“
Nicht die Unterbrechung eines Redeschwalls einer der Trainingspartner ist hier gemeint, sondern die Pause zwischen zwei Durchgängen. Aber nicht die im Riesenslalom. Die Pausenlänge ist übrigens abhängig vom Trainingsziel, wer z. B. Maximalkraft- oder Hypertrophietraining betreibt, braucht zwecks Kreatinphosphat-Auffüllung der Speicher 2-3 Minuten von selbiger, wer „nur“ Kraftausdauertraining absolviert, benötigt weniger, doch das nur nebenbei.
Mister Universum
Wenn einer „auf Stoff“ ist, steht er nicht etwa auf dem uralten Baschir-Teppich aus dem westlichen Turkestan, den der Center-Inhaber sorgfältig in Raum 4 platziert hat, sondern er nimmt Verbotenes zu sich. Und das in Form von Pillen, Inhalten von Aufziehspritzen oder wie auch immer. Man sieht den Typen das gleich an, weil sie aufgepumpt und oft auch aggressiv durch die Gegend laufen. Nicht nur durch das Center der Wahrheit.
„Aufgepumpt“ im wahrsten Sinne, so wie wenn man ihnen verdammt viel Sauerstoff in ihren Körper geblasen hätte, Arnie schau her da! “Arnie“? Die jüngeren Semester werden vielleicht nicht mehr wissen, dass der Ex-Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger mehrfacher „Mister Universum“ war. Und das wiederum konnten und können nur die „bestgebauten“ Mannsbilder werden.
Supersätze & Split-Programm
Das „Split-Programm“ hat nichts mit der 180.000-EinwohnerInnen-Stadt an der dalmatischen Küste Kroatiens zu tun, „Supersätze“ stammen nicht von Goethe und „negative Wiederholungen“ sind keine mit „Nicht genügend“ beurteilten Physiktests.
- Bei Ersterem trainiert man z. B. am Montag „Brust-Lat“, am Mittwoch „Schultern-Beine“ und am Freitag „Arme, Bauch und unteren Rücken“;
- bei Zweiterem erschwert man sich jeden Satz, indem man gleich einen Satz dranhängt, also z. B. Bankdrücken, keine Pause, Kurzhanteldrücken auf der Schrägbank;
- Dritteres beschreibt die exzentrische Phase einer Bewegung (also z. B. das Tiefgehen bei der Kniebeuge), in der man bis zu 40% mehr Kraft aufbringen kann, mit Hilfe eines Trainingspartners kann man so seine Grenzen weiter ausloten.
Fotos für Instagram?
Im Prinzip ist es aber egal, ob es sich um Drop sets, Free weights oder Barbells handelt, Hauptsache du trainierst und fotografierst dich nicht in einer Tour, um auf Insta besser dazustehen. Nicht falsch verstehen, gleich oft gesehen bei Mann und Frau, wer etwas erreichen möchte, muss auch Reize setzen, um Adaptationen in den Fibrillen oder im Cytoplasma hervorrufen zu können.
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