MaxFun Sports Laufsport Magazin
Klickpedale oder Körbchen
Bis in die 80er-Jahre war das kein Thema, bis dahin hatte man Körbchen, die allerdings so nicht benannt wurden. Vielmehr sprach man von „Clips“, gemeint waren und sind quasi normale Pedale, die den Fuß mit einem zusätzlichen, verstellbaren Riemen mehr oder weniger festhielten/-halten. Die Kraftübertragung kann auf diese Art und Weise klarerweise nicht ganz optimal vonstatten gehen, weil immer ein gewisses Spiel vorhanden ist, bei dem Kräfte in alle mögliche Richtungen verpuffen. So kam es wie es kommen musste, die ersten Klickpedale wurden erfunden und erfreuten sich mehr oder weniger über Nacht größter Beliebtheit, da man so zweifelsohne schneller unterwegs sein konnte, und dies bei gleichem Kraftaufwand.
Nun ist ein solches System nicht jederfraus/-manns Sache, viele haben Angst, etwa bei einer roten Ampel nicht rechtzeitig aus dem Pedal zu kommen und umzufallen. Was an und für sich tatsächlich relativ oft beobachtbar ist, viele „Klickpedal-AnfängerInnen“ fallen wirklich das eine oder andere Mal, wenn sie stehenbleiben und vergessen, dass sie ihren Fuß zuvor seitwärts drehen müssen. Einigen Neulingen gelingt das, sie stürzen allerdings trotzdem, weil sie vergessen, dass sie unten auf der Schuhsohle ein Plättchen haben, das eben keine gewöhnliche Sohle darstellt. Auf diese eigentlich lächerliche Art und Weise kann man sich oftmals mehr verletzen als bei einem Sturz aus voller Fahrt, bei dem man instinktiv scheinbar alles anspannt und häufig so zu Fall kommt, dass man sich – zumindest im Vergleich zu einem Sturz quasi aus dem Stehen – kaum verletzt. Wer unsicher ist in solchen Situationen, sollte das flotte Ein- und Aussteigen ins und aus dem Pedal auf dem Ergometer üben, dort kann nichts passieren.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile eines Klickpedal-Systems überwiegen aber sämtliche Nachteile bei weitem, mit herkömmlichen „Körbchen“ tritt man bei jeder Pedalumdrehung mehrfach ins Leere und verliert etwa bei einem 40-km-langen Zeitfahren (wie etwa bei einer Olympischen Distanz im Triathlon) sicherlich mehrere Minuten. Für welches Klickpedal-System man sich nun entscheidet, hängt zum einen von der Brieftasche und zum anderen vom eigenen Technikverständnis ab. Viele tendieren heutzutage bereits zu einer Gesamtlösung, sprich zu einem Klickpedal-System mit integrierter Wattmessung, die nicht zwangsläufig über Dehn-Mess-Streifen in der Kurbel oder über das Tretlager erfolgen muss, sondern auch im Einzelpedal oder in beiden Pedalen erfolgen kann.
Diese Lösung ist zwar beträchtlich teurer als ein „bloßes“ Klickpedal-System, hat aber gegenüber allen anderen Lösungen den Vorteil, dass man so recht genau seine Leistung überwachen und steuern kann. Und vor allem können Pedale recht einfach von einem Rad aufs andere geschraubt werden, bei einer Kurbel ist das schon schwieriger. Mittlerweile sind die Messfehler auch bei Pedalsystemen ziemlich gering, einzig FahrerInnen, die recht unrund und ungleich kurbeln – also beispielsweise mit einem Bein viel mehr Kraft aufs Pedal bringen als mit dem anderen – sollten zu einem Wattmess-System, das in beiden Pedalen ansässig ist, greifen, sehr erfahrene und ausgeglichene FahrerInnen können sich getrost mit einer Einfach-Pedal-Messung zufrieden geben.
Natürlich sollte man beim Triathlon den schnellen Wechsel vom Schwimmen zum Rad fahren üben – wer auf der Sprintdistanz um den (Altersklassen-)Sieg mitfightet, muss das schnelle Auf- und Absteigen wohl oder übel perfekt beherrschen. Dazu gehört auch das Losfahren und Beschleunigen mit dem Fuß auf dem Schuh, der bereits ins Pedal eingeklickt ist – erst, wenn man ordentlich Geschwindigkeit erreicht hat, schlüpft man in den Schuh. Wer glaubt, dass er Zeit spart, indem er die 20-40km auf einem „normalen“ Pedal ohne auf irgendeine Art und Weise einzuklicken, zurücklegt, weil er sich so das mühsame Auf- und Absteigen samt Hinein- und Hinausschlüpfen aus den und in die Schuhe(n) erspart, irrt gewaltig. Anleitungen für den perfekten Wechsel findet man wie immer im Netz der Netze zuhauf.
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