MaxFun Sports Laufsport Magazin
Denkt nicht zu viel über die Laufbewegung nach, lauft einfach
Nicht nur dieser Tage wird viel herumdiskutiert, wie man „richtig“ läuft, im Netz und in den sozialen Medien kursieren die wildesten Theorien, die wildesten Spekulationen.
Hier ein paar Anregungen zu diesem brisanten Thema.
Wie ist das mit
- Atmung,
- Handhaltung,
- Oberkörper-/Hüftstellung,
- Beinbewegung,
- Fußaufsatz etc. nun wirklich?
Laufen ist an und für sich eine der natürlichsten Bewegungen auf Erden.
Gleich nachdem der kleine Mensch
- Sitzen,
- Stehen und
- Gehen gelernt hat,
- fängt er an, mehr oder weniger geschickt in der Gegend herumzulstolpern.
Zunächst weiß ein Kleinkind natürlich noch recht wenig über sein Umfeld, es stolpert über Teppichkanten, Stufen oder Ähnliches. Im Laufe der Zeit sieht das Ganze immer koordinierter aus. Der Mensch lernt durch Nachahmen und „try and error“. Die meisten Kinder gehen und rennen so lange (sehr gerne) barfuß, bis sie in Schuhe gesteckt werden, klar, über Gehsteige, die von Dreck und Scherben bedeckt sind, lässt man die lieben Kleinen ungern mit bloßen Sohlen laufen, ebenso nicht im Schnee oder auf Eis.
Dennoch verändert sich mit dieser „Beschuhung“ so ziemlich alles.
Der Fußaufsatz wird anders, die feinen Muskeln in den Füßen werden weniger trainiert, Fehlstellung, was willst du mehr…deshalb auch immer die Bitte sämtlicher Orthopäden; lasst eure Kinder so viel wie möglich barfuß herumtollen (oder tollt ihr selbst auch so viel wie möglich barfuß herum…)!
Die Natürlichkeit geht also im Laufe des Lebens immer mehr flöten. Deshalb ist es oft so, dass Erwachsene, die zu laufen beginnen, abstruse Bewegungen hinlegen in die Alleen dieser Welt, man glaubt oft, Außerirdische hätten die Menschheit ein wenig falsch kopiert.
Was kann man tun, damit man so schön läuft wie Bekele?
Nun, einmal abkommen von dem Gedanken, dass jeder so laufen sollte wie der 5000-m- und 10000-m-Weltrekordhalter aus Äthiopien. Der und alle anderen Wunderläufer haben eine gänzlich andere individuelle Entwicklung hinter sich, daher kann man diese Läufer zwar bewundern und als Vorbilder nehmen, deren Laufstile wird man aber wohl nie erreichen. Und das ist auch gut so, denn jeder Mensch ist anders, alleine von seiner individuellen Biomechanik her.
Man kann nur an seinem persönlichen Laufstil feilen.
Hier gehören
- Lauf-ABC-Übungen dazu,
- Laufen im Gelände,
- Barfußlaufen (z. B. am Ende einer Trainingseinheit, einige Minuten auf einer Wiese zum Auslaufen), aber auch
- Rumpfstabilisation und
- Bauch-/Rückentraining.
Immer noch liest man des Öfteren, dass man beim Laufen durch die Nase ein- und ausatmen sollte, da dadurch die Luft erwärmt wird und man kein Seitenstechen bekommt. Wer so etwas schreibt, kann in seinem ganzen Leben noch nicht gelaufen sein.
Bitte glaubt so einen Unfug nicht, vor allem ihr Laufanfänger
Diejenigen, die seit Jahren laufen, verziehen beim Lesen solcher Zeilen ohnehin nur noch ihre Mundwinkel. Lächerlich, denn jeder Laufende weiß, dass durch gleichzeitige Nasen-Mund-Atmung wesentlich mehr Sauerstoff in die Lungen gepumpt werden kann. Und ab einer gewissen Belastung - etwa ab GA-I-Intensität - auch werden muss. Abgesehen davon haben die wenigsten ganz gerade Nasen, folglich geht durch das eine Nasenloch meist mehr hinein als durch das andere, unangenehm, wenn man nur durch die Nase atmete beim Sporteln. Kalt ist es außerdem im Winter, bei 130/140 Puls reine Nasenatmung, halelujah.
Atemrhythmus?
Der stellt sich im Laufe der Zeit und mit etwas Erfahrung automatisch ein, beim Gehen denkt man ja auch nicht daran, wie das mit dem Atmen jetzt richtig und korrekt funktioniert.
Wie ist das mit dem technischen Rest beim Laufen?
Nun, der wohl beste Tipp ist der, dass man darauf achten sollte, keine zu großen Schritte zu machen. Wenn man dieses Ziel konsequent und diszipliniert (also gemächlich) verfolgt, reduziert man damit seine Gelenksbelastung und ist ökonomischer (und damit letztendlich schneller) unterwegs.
Denkt nicht zu viel über die Laufbewegung nach, lauft einfach!
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