MaxFun Sports Laufsport Magazin
Laufen im Wasser
Vor allem die LäuferInnen unter uns, die (meist) aufgrund irgendeiner Überbeanspruchung oder Fehlbelastung gerade nicht laufen können/dürfen, sehr wohl aber wollen, zieht es immer wieder ins Wasser. Entweder zum Schwimmen, wobei das gerade für die sehr Leistungsorientierten dann ein Problem darstellen kann, wenn es sich um eine sehr langwierige Geschichte mit dementsprechend langer Laufpause handelt. Dann nämlich könnte es sein, dass man durch das vermehrte Schwimmtraining Muskelmasse aufbaut, die man beim Laufen selbst gar nicht haben möchte. Jedes Gramm zu viel kostet bekanntlich Sauerstoff. Oder man probiert es mit Aquajogging - dem "Wasserlaufen".
Da ist Aquajogging schon wesentlich weniger gefährlich, auch was die weitere Verletzungsgefahr betrifft. Wer sich allerdings noch nie mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, weiß klarerweise auch nicht, wie man so im kühlen bis weniger kühlen Nass läuft, rennt oder gar sprintet. Erstens solltest du dir einen Aquajogging-Gürtel checken, der verleiht dir Auftrieb im Wasser und sorgt für eine relativ stabile Position. Beim Aquajogging berührt man den Boden mit den Füßen nämlich nicht, daher ist eine solche Auftriebs-Stabilisationshilfe im Wasser obligatorisch.
Man sucht sich ein ruhiges Gewässer, also am besten ein Schwimmbecken, das tief genug ist, und in dem nicht gerade alle fünfzehn Minuten Wellen angeboten werden. Und dann kann es eigentlich schon losgehen, vorausgesetzt, man hat eine ungefähre Vorstellung von den verschiedenen Bewegungs- und Laufmöglichkeiten, die man im Wasser durchführen kann. Um zu einer solchen zu gelangen, sollte man sich entweder ein paar Videos aus dem Netz reinziehen, da kann man diverse SpitzenläuferInnen beim H2O-Joggen beobachten. Oder aber man buche einen Aquajogging-Kurs oder wenigstens ein paar Stunden, so muss man sich nicht auch noch um den Gurt kümmern.
Große Bandbreite des Lauftrainings
Beim Aquajogging kann übrigens quasi die gesamte Bandbreite eines vernünftigen Lauftrainings simuliert werden, vom lockeren Grundlagentraining bis hin zum harten Intervalltraining ist alles möglich, bewegt man sich langsam, bietet das Wasser nur wenig Widerstand, je schneller man sich bewegt, desto mehr Widerstand ist vorhanden. Man kann recht schön mit seinen Bewegungsmustern herumspielen, ein hoher, so explosiv wie möglich ausgeführter Kniehub, ist sehr anstrengend und ähnelt den Belastungen eines harten Intervalltrainings; je weniger hoch selbiger ist und je langsamer ausgeführt, desto lockerer ist man auch unterwegs.
Generell gilt: Je raumgreifender die Schritte werden, desto kraftvoller sind sie, ergo bist du intensiver unterwegs (Intervalle…). Je kleiner deine Schritte werden, desto lockerer und grundlagenlastiger läufst du. Meist ähneln lockere Dauerbelastungen eher einem Kniehebelauf, der mit relativ kleinen Schritten ausgeführt wird. Der Oberkörper ist stets leicht vorgebeugt und es geht nicht darum, so viele Bahnen wie möglich zu schaffen, ganz im Gegenteil; wer richtig „aquajoggt“, kommt kaum von der Stelle. Das sanfte Training im Wasser muss übrigens nicht erst begonnen werden, wenn man bereits verletzt ist; zahlreiche SpitzenläuferInnen streuen seit Jahren ein bis zwei Einheiten Aquajogging/Woche in ihr Training ein, erstens, weil diese gelenksschonender sind und zweitens, weil sie Abwechslung zum sonst sehr harten Lauftraining selbst bieten.