MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ausdauertraining
Was ist besser? Also in Bezug auf Ausdauertraining, wohlgemerkt. Nun, so einfach ist das nicht zu beantworten, weil…ja, weil wir
- erstens alle miteinander unterschiedlich reagieren auf verschiedene Belastungen und
- zweitens, weil es auf die Zielsetzungen ankommt, und die sind ja auch ziemlich unterschiedlich. Ach ja, und
- drittens, weil es darauf ankommt, wie hoch das individuelle Leistungsvermögen ist und wie alt/jung jemand ist, wo er lebt, was er für eine Ausdauersportart betreibt und, und, und…
Beispiel
Ein Radrennfahrer kann über eine noch so tolle Grundlagenausdauerfähigkeit (die er sich mit vielen, vielen langen und lockeren Einheiten erworben hat) verfügen, die nützt ihm bei einem Rennen im Falle des Falles relativ wenig, wenn hart attackiert wird. Denn dann, ja dann reißt er ab wie ein Hauch im Wind und wird bestenfalls Letzter. Oder aber, er steigt nach drei Kilometern vom Rad. Was jetzt nicht heißen soll, dass dieser Sportler überhaupt kein langes und lockeres Grundlagentraining absolvieren soll, mitnichten. Aber er muss, um im Feld fahren zu können, geschickt kombinieren. Natürlich sind nicht alle Radrennfahrer Triathleten. Ein Triathlet, der sich dem Ironman verschrieben hat, hat wenig davon, Antritte so hart wie möglich fahren zu können. Da geht es eher darum, eine möglichst hohe Geschwindigkeit so lange wie möglich halten zu können.
Ein 5000-m-Läufer wiederum benötigt sowohl eine exzellente Grundlage als auch die Fähigkeit, laktazid laufen zu können. Und ein Anfänger im Ausdauersport kann mehr oder weniger „trainieren“, was er möchte, er wird schon allein aufgrund der Tatsache, dass sich sein Bewegungsablauf beim Schwimmen, Rad fahren, Laufen oder Langlaufen ökonomisiert, „besser“, ohne wirklich (physisch) besser zu werden, zumindest ganz am Anfang nicht.
Diese Gedanken (und viele mehr, die sich die Leser selbst überlegen dürfen) vorausgeschickt, sieht die Beantwortung der eingangs gestellten Frage schon wesentlich komplexer aus.
- Lang und locker bedeutet Fettstoffwechseltraining. Dadurch erwirbt man die nötige Basis, auf der man aufbauen kann. Mitochondrien (also Kraftwerke in den Zellen) werden gebildet, man wird besser im sogenannten aeroben Bereich, also in jenem Belastungsbereich, in dem man genügend Sauerstoff zur Verfügung hat.
- Kurz und hart (also wie man dies z. B. bei zahlreichen Kursen im Fitnesscenter sehen kann) bedeutet, dass man den Körper z. B. schult, aus dem gebildeten Laktat wieder Energie zu produzieren. Außerdem feilt man an der VO2max und generell an der Laktattoleranz, zudem lernt man immer mehr und besser „hinzuhalten“, sprich, sich quälen zu können. Diejenigen, die vermehrt (durchaus täglich, wenn man sich in der Fitnessszene so umsieht) auf sehr intensive Belastungen setzen, schießen sich allerdings auch vermehrt ab, und zwar so richtig.
Eine intelligente und vor allem auf das Individuum zugeschnittene Kombination aus harten (und durchaus kurzen) Belastungen und längeren, lockeren Einheiten ist nach wie vor mit Sicherheit gescheiter, als stur nur kurz und hart oder ebenso stur nur lang und locker. Trainierende, die sich Letzterem verschrieben haben, gibt es nämlich auch wie Sand am Meer (den es ja eigentlich gar nicht mehr in derartig rauen Mengen gibt, aber lassen wir dieses Sprichwort noch einmal zu…); da werden tagtäglich Kilometer „gefressen“, dass es nur so eine Freude ist, weil „viel bringt viel“. Stimmt nicht, viel bringt zwar klarerweise denen viel, die z. B. bei ewig langen Ausdauerabenteuern partizipieren, aber bereits im Ironman-Bereich (in dem man so kurz ja auch wieder nicht unterwegs ist) setzt man sehr wohl auf beides; lange Grundlageneinheiten und schnelle und harte Intervalle.
Link: www.maxfunsports.com
Foto: pexels.com