MaxFun Sports Laufsport Magazin
Zehn Kilogramm können über Sieg und Niederlage entscheiden
Zehn Kilogramm können über Sieg und Niederlage entscheiden. No na, wirst du jetzt sagen, was sonst…Sieht man sich aktuell in der Leichtathletik-, Rad- oder auch schon Triathlonszene (man denke nur mal an die Brownlee-Brothers) um, so wird man nicht viele „Fetteln“ entdecken, eher deren Gegenteile; vollkommen ausgehungerte Mädchen und Burschen, die von einer leichten Brise von links umgeweht werden könnten, so in etwa bietet sich einem das, was man da sehen kann in der Weltspitze. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Je mehr Watt pro Kilogramm „Lebendgewicht“ man etwa aufs Pedal drücken kann, desto schneller kommt man voran – vor allem, wenn´s bergauf geht. Je weniger Körpergewicht man hat, desto schneller kann man laufen – deshalb gibt es auch so wenige adipöse Marathonolympiasieger. Aber auch im Triathlon hat es sich bereits herumgesprochen, dass zusätzliche Muskeln, die man etwa beim Schwimm- oder Krafttraining aufbaut, verdammt viel Sauerstoff und damit Zeit kosten.
Natürlich liegt das alles auf der Hand, natürlich weiß das jeder, der Wettkämpfe macht. Nur scheint das Thema „Gewichtsabnahme“ für die meisten, die im ambitionierten Hobbysport unterwegs sind, eher uninteressant zu sein. Da spart man zwar bei den Lauf- oder Radschuhen da und dort jedes zusätzliche Gramm, beim Outfit oder auch beim Rad detto – wobei Zeitfahrräder natürlich traditionsgemäß schwerer sein müssen – sogar bei den Schnürsenkeln sollen bereits welche mit Titanenden gesichtet worden sein. Aber um das Körpergewicht selbst macht man sich weniger Gedanken. Oder besser gesagt, um die Körperzusammensetzung. Ein, zwei oder gar fünf Prozent Körperfett mehr – na und? Man gönnt sich ja sonst nichts. Dabei muss man ja nicht das ganze Jahr über dünn wie der Kaffee des Nachbarn sein; es reicht ja, seine optimale Körperzusammensetzung – und damit hoffentlich auch seine Form – ein paar Wochen lang erreichen und halten zu können.
Im Spitzensport ist das alles anders. Jetzt kannst du natürlich sagen, logisch, die machen ja nichts anderes als trainieren, schlafen und essen. Wobei Letzteres, na ja, wenn man so manchen Sportler nach vollkommen entleerenden Einheiten beobachtet – zwei Liter Mineralwasser und ab in die Heia…ist nicht selten sowas. Geht natürlich nicht ewig, aber Körperfett reduzieren haut so recht gut hin. Man muss nur aufpassen, dass man seinen Körper damit nicht überfordert und z. B. einen grippalen Infekt erleidet. Dann nämlich ist die ganze Arbeit für die Katz gewesen…
Zum Abschluss noch ein kleines Rechenbeispiel – eines mit sehr einfachen Zahlen, das aber doch ganz gut verdeutlicht, wie wichtig das Körpergewicht im Ausdauersport wirklich ist. Ein Radprofi, der zehn Kilo Übergewicht hat, tritt – Hausnummer – 5,6 Watt/kg – und das eine Stunde lang. Nicht schlecht, damit ist er nicht nur in der Ebene ein wertvoller Helfer für seinen Kapitän. Nimmt er zehn Kilo ab – ohne dabei an Leistungsfähigkeit zu verlieren (Zehn Kilo entsprechen ca. 70.000 kcal, das entspräche einem Minus von 500 kcal/Tag über 140 Tage hinweg.) – wird er auf einmal zu einem potentiellen Toursieger. Und jetzt gehen wir mal davon aus, dass dieser Profi HEUTZUTAGE mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr so viel Körperfett verlieren muss wie das noch zu Jan Ulrichs Zeiten gang und gäbe war. So ist der Leistungsfortschritt durch Körperfettabnahme zwar geringer, die Abnahme aber auch leichter.
Probier´s doch mal selbst aus. Achte zwei Wochen lang auf deine Ernährung und versuch wenigstens, ein halbes Kilo Fett (rund 3.500 kcal) abzunehmen. Dieser „Verlust“ macht sich in nackten Zahlen, in schnelleren Zeiten bemerkbar. Einziger Tipp: Nicht zu schnell abnehmen, sonst verlierst du Muskelmasse – so du Läufer bist und diese am Oberkörper verlierst, auch ok.
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