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Leichtathletik - Extrem cool

06.09.2015, 17:00:00
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Überholen in der Außenkurve, Stehvermögen auf der Zielgeraden

"Extrem cool" in Verbindung mit Leichtathletik, da kann es sich eigentlich nur um Usain Bolt handeln. Aber du weißt ja, wenn in einem Satz das Wörtchen „eigentlich“ vorkommt, dann hat´s da was. Klar, Usain ist extrem cool, das war er schon immer, das wird er wohl auch immer sein, wie er sich einfach so drei Goldene um den Hals hängen lässt, nachdem man mehr oder weniger kaum etwas gehört hat von ihm, respektive von seinen Leistungen, mehr als cool. Ein paar andere Lichtgestalten der gegenwärtigen Leichtathletik drohen da ein wenig unterzugehen, daher sollen sie an dieser Stelle gehörigst ins Rampenlicht gestellt werden.

Da ist zunächst einmal Ashton Eaton, der 1,85m große und 84kg schwere Super-Zehnkämpfer aus Portland, der bei den Weltmeisterschaften in Peking seinen eigenen Weltrekord um 6 Punkte auf 9.045 Zähler verbessern konnte. Seine 400-m-Leistung phänomenal, mit 45,00 Sekunden die allerschnellste je in einem Zehnkampf gelaufene Zeit. Vor der letzten Disziplin, dem 1.500-m-Lauf, dann die Aussicht auf die neue Bestmarke, 4Min18s hätten gereicht, aber lassen wir uns diese 4Min18s mal auf der Zunge zergehen (auch, wenn wir wissen, dass Eatons eigener Rekord bei 4Min14s steht): Welcher (schon recht ambitionierte) Läufer kann denn von sich behaupten, die 1.500 m schon mal unter 4Min30s oder gar im Bereich von 4Min15s gelaufen zu sein?

Wenige, wenige…beachten wir noch das nicht geringe Körpergewicht des Ausnahmeathleten aus Amerika, das natürlich seiner verdammt kompakten Muskelmasse geschuldet ist, die klarerweise noch mehr Sauerstoff verbraucht, dann kommen wir zu einer unglaublichen Ausdauerleistung. Womit wir aber noch nicht beim Wörtchen „cool“ sind, da kommen wir jetzt hin. „Nein, viel zu langsam, VIIIEEEL ZU LANGSAM!“, waren die Worte der Kommentatoren, waren wohl auch die Gedanken der meisten Zuseher, über weite Teile des 1.500ers. Oder so was wie „Naja, der gibt sich mit dem überlegenen Sieg zufrieden, Weltrekord wird´s keiner, unmöglich.“ Und dann dreht der auf einmal auf, dass sich die Balken biegen, 200m vor dem Ziel plötzlich neue Gedanken in den Köpfen der Zuseher, „der ist ja eigentlich Sprinter, der ist grade die 100m in 10,23s gelaufen, die 400m, von denen reden wir gar nimmer…der kann die letzten 200m sicher noch voll aufdrehen, auch, wenn er blau ist bis zum Geht-nicht-mehr…“. Eaton macht das unmöglich Geglaubte möglich, dreht wahrlich VOLL auf und rennt 4Min17s, stellt damit einen neuen Weltrekord auf. Und ist vollkommen erschöpft, vollkommen…nach einem scheinbar exakt geplanten, immer schneller werdenden Rennen, das er nicht cooler hätte laufen können.

Cool war auch Asbel Kiprop, der im 1.500-m-Finale ebenfalls scheinbar viel zu lange gewartet hatte, in einer Position weit hinten, dort, wo der „gemeine“ Zuseher schon eine Niederlage des Ausnahmeläufers aus Kenia hatte kommen sehen. Und dann DIESE letzten 200m, Überholen in der Außenkurve, Stehvermögen auf der Zielgeraden, doch noch überlegener Sieg und Weltmeistertitel. Womit wir wieder mal bei Mo Farah sind, der im 5.000-m-Finale so ganz lapidar zur Verpflegungsstelle abgebogen war, um sich ein paar Schlückchen zu genehmigen. Gut, das Anfangstempo war niedrig, verdammt niedrig (also für Weltklasseläufer, der „Läufer-Normalverbraucher“ hätte meist schon nach 400m in diesem Speed seine Problemchen), aber so cool muss man auch mal sein, dass man als Topfavorit nicht so wenige Meter mehr macht und das Risiko eingeht, dass just in diesen Momenten des Trinkens die Post abgeht. Nach 12,5 Runden hieß der Sieger ein weiteres Mal Mo. Farah war die letzten 800m in etwas mehr als 1Min51s gelaufen…

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