MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die Sehne des Achill
20.11.2015, 15:00:00
Foto:
MaxFun Sports |
Was aber, wenn plötzlich ein Teil des passiven Bewegungsapparates, z. B. die Achillessehne, zu zwicken und zu zwacken beginnt ? Muskelschmerzen, klar. Komplett kaputt sein nach einem Rennen, Wettlauf oder harten Training, sowieso, wie sonst soll man zu einer probaten Leistungssteigerung kommen? Hundemüde sein, nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist, im Ziel beinahe ohnmächtig werden oder sich zumindest an den Tropf hängen lassen müssen, keine Frage. Wer sich sportlich verbiegen und verdrehen kann bis zum Dorthinaus, der wird solche Zustände kennen. Diejenigen, die nicht so hart und intensiv unterwegs sind, eher nicht. Faktum ist, dass die maximal mögliche Leistung eines Individuums meist gekoppelt ist mit völliger Erschöpfung – zumindest im Ausdauersport. Das ist ja alles gut und schön, sofern man kerngesund ist, darf man sich auch maximal belasten, die meisten brauchen allerdings eine Zeitlang, bis sie „wissen“, was maximale Leistung bedeutet. Und nicht einmal dann, sonst gäbe es nicht ua. folgende Studie: Im Rahmen der maximalen, individuellen Leistungsgrenzen und deren Auslotungen bat man ein gutes Dutzend Amateur-Bahnradrennfahrer zum Ergometertest, bei dem jeder der Probanden seine maximale Wattzahl über etwa viereinhalb Minuten zu treten hatte. Die Wattzahlen entsprachen natürlich den jeweiligen Wattzahlen der persönlichen Rekorde über 4000m in der Bahnverfolgung. Beinahe alle konnten mit Müh und Ach ihre Maximalleistungen bringen, was sie allerdings nicht wussten; man hatte die Ergometer davor so präpariert, dass jeder einzelne noch 1,5 Prozent mehr Leistung bringen musste, obwohl auf der Anzeige just jene Watt-Durchschnittleistung stand, die gewohnt, bekannt und bereits absolviert worden war. Somit kann man an und für sich davon ausgehen, dass man sein Gehirn überlisten und Leistungen bringen kann, die man eigentlich gar nicht bringen kann. All das spielt sich aber im muskulären Bereich ab, dort, wo es der Gesundheit noch nicht schadet. Was aber, wenn plötzlich ein Teil des passiven Bewegungsapparates, z. B. die Achillessehne, zu zwicken und zu zwacken beginnt. Beispielsweise bei einem Marathonlauf, und dort vielleicht schon bei Kilometer 15? Was tut man, wenn die Schmerzen immer ärger werden, man sich aber eine gefühlte Ewigkeit auf diesen Wettlauf vorbereitet hat, wie weit kann und darf man da gehen? Eines vorweg: Da gibt es keine Antwort drauf. Dass während einer intensiven Vorbereitungsphase oder auch in Wettkämpfen selbst Schmerzen auftreten, die eigentlich nicht auftreten sollten, ist keine Seltenheit. Oftmals können diese einfach ignoriert werden, denn nicht immer läuft rund, was rund laufen sollte. Werden die Schmerzen aber zu stark, sollte man den Wettkampf oder die intensive Trainingseinheit/-phase abbrechen. Wieder stellt sich hier die Frage: WANN sind die Schmerzen zu arg? Schließlich hat man keine „körperinterne“ Anzeige, keine Skala, bei der der Zeiger plötzlich im roten Bereich ist und man wirklich weiß, Schluss mit lustig, Aus Maus, Ende, Finito. Die erschreckende Aussage von Dr. Trimmel (seines Zeichens Orthopäde und schon des Öfteren von Maxfunsports interviewt worden), dass die Achillessehne irgendwann auch einfach reißen kann, erschütterte den Schreiber dieser Zeilen, der die entsetzlichen und immer entsetzlicher werdenden Schmerzen in eben Erwähnter bei seinem Lauf rund um Wien einfach ignoriert hatte. Gut, er hatte schon immer wieder daran gedacht, dass es PLING machen könnte, aber wirklich ernsthaft daran GEGLAUBT hatte er nicht. Und hoffentlich so viel Glück gehabt, dass sie auch in Zukunft nicht reißen wird/möge…Da hätte er sich (wie wohl viele andere Teilnehmer) eine solche interne Anzeige mehr als herbeigesehnt. Was lernen wir daraus? Nichts wahrscheinlich, denn sämtliche Erfahrungen muss jeder selbst sammeln – und sei es das Reißen dieser so wichtigen Sehne…in diesem Sinne, hör ein bisschen (mehr) in dich hinein… Link: www.maxfunsports.com |