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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der Tritt ist rund

Prinzipiell kommt es im Triathlon auf hunderttausend Dinge an. Heute beschäftigen wir uns aber mal mit dem runden Tritt.

Der runde Tritt ist vielleicht bei manchen gar keiner mehr ist. In den Anfangsjahren des Radfahrens, in denen noch niemand an Triathlon auch nur gedacht hat, war es sozusagen das Um und Auf, einen runden Tritt zu haben, sprich, die Bewegung der sich dauernd drehenden Füße sollte einer völlig runden und vor allem gleichmäßigen Rotation ähneln. Von „gleichmäßig“ ist in diesem Zusammenhang deshalb die Rede, weil der Kraftaufwand quasi an allen Stellen der Pedalumdrehung möglichst gleich sein sollte. Also auf gut Deutsch: Nicht nur drücken, sondern auch ziehen. Das war aber natürlich erst ab dem Zeitpunkt möglich, ab dem man die Clips (heute „Körbchen“) verwendet hat. Die Kraftübertragung war hier klarerweise noch nicht optimal, irgendwann erfand dann ein findiger Erfinder die Klickpedale, in die man wie bei einer Skibindung ein- und aussteigen kann. Kombiniert mit gut passenden und recht engen Schuhen kann so die Kraftübertragung optimiert werden, weil immer weniger Kraft verloren geht – etwa durch Bewegungen im Schuh-/Pedalsystem, die nicht der reinen Rotationsbewegung am Pedal dienen.

Die zweite Sache ist die Trittfrequenz. Da hat jeder so seine Vorlieben. Viele schwören immer noch auf 100-110/Minute, einige orientieren sich eher an Triathlon- oder auch Zeitfahrgrößen, die mit lediglich 80-85 Umdrehungen pro Minute (und einer höheren Übersetzung natürlich) ihr Auslangen finden. Wer beispielsweise einen „normalen“ Belastungstest bei einem Internisten machen möchte, „darf“ dort oft nicht schneller treten als mit Trittfrequenz 60, warum auch immer. Dass dies vor allem Radrennfahrern oder Triathleten schon sehr schwer fällt, liegt auf der Hand.

Die dritte Sache ist der nicht mehr runde Tritt. Viele verwenden ovale Kettenblätter, die die Kraftübertragung optimieren sollen, hier muss aber auch jeder sein persönliches Optimum finden, nicht jeder findet die ovale Bewegung ideal.

Und die vierte Sache ist die Sitzposition im Triathlon, die nicht jener im Zeitfahren im Radrennsport gleicht. Triathleten sitzen aufgrund der nachfolgenden Laufbelastung und der damit einhergehenden muskulären Belastung um ein Eck weiter vorne auf dem Sattel als Radrennfahrer. Auch das war nicht immer so, Sitzpositionen und aerodynamische Geschichten fanden erst relativ spät Einzug in beide Sportarten. Im Straßenradsport führt man beispielsweise erst jetzt aerodynamische Rahmen ein – viele Teams fahren immer noch die herkömmlichen Maschinen – man sieht immer noch viele Radprofis mit herkömmlichen (statt aerodynamischen) Helmen fahren (bei „normalen“ Rennen wohlgemerkt, im Zeitfahren sind aerodynamische Helme schon lange in Verwendung); und die guten, alten Trikots, die doch ein wenig flatterten, werden jetzt immer häufiger auch in normalen Rennen ersetzt durch hautenge Anzüge, die den Zeitfahranzügen gleichen.

Triathleten, denen es nicht nur ums Finishen geht, tun gut daran, etwas mehr für ihre Sportart zu machen als „nur“ zu trainieren. Die Beschäftigung mit dem Material ist eine Sache, daraus resultieren optimale Sitzposition (die man sich von Experten durchaus vermessen lassen sollte), Trittfrequenz, usw. Faktum ist, dass man auf diesem Sektor – natürlich mit ein bisschen Kleingeld – mit Sicherheit ganz schön viel Zeit herausholen kann, ohne auch nur einen hundertstel Prozentpunkt besser im körperlichen Bereich geworden zu sein. In diesem Sinne – hang loose!

Link: www.maxfunsports.com

17.02.2015, 09:00:00
Foto: MaxFun Sports
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