MaxFun Sports Laufsport Magazin
Trainingslehre - Gesundheit
Wie definieren Sie diesen Begriff bzw. diese Begrifflichkeit? „Gesundheit“ ist eines der allerwichtigsten Elemente im Leben der meisten Menschen, im Durchschnitt knapp nach „Glück“ angesiedelt. „Glück“ selbst wiederum ist schwer zu definieren, die einen meinen, ihr Glück in der Familie zu finden, die anderen vielleicht im Sport, dritte im Beruf. Doch „Glück“ ist schwer zu messen und damit schwer zu vergleichen. Und damit auch schwer zu definieren.
Zurück zum Begriff Gesundheit. Früher hatte man einen sehr einfachen Zugang zu diesem Terminus: Wer nicht krank war, war gesund. Aus, Basta. Natürlich hatte man früher – in der gar nicht so guten, alten Zeit (etwa in der knapp nach dem 2. Weltkrieg) – oftmals andere Sorgen, zerbombte Häuser, Städte oder ganze Länder aufzubauen, ganze Infrastrukturen neu zu erschaffen, eigentlich alles neu zu gründen; da hatte man wenig Zeit und Energie, um sich über Themen wie „Gesundheit“ oder „Gesundheitsförderung“ Gedanken zu machen. Heute geht es uns – zumindest in Mitteleuropa – doch (noch…) wesentlich besser, und damit war und ist es mehr als legitim, sich beispielsweise über unser heutiges Thema den Kopf zu zerbrechen. Laut WHO ist „Gesundheit“ ein „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Mit dieser Definition kann eine moderne Zivilisationsgesellschaft schon wesentlich besser leben. Da geht es nicht mehr rein um Körperlichkeit – also etwa darum, dass man kein Herzleiden, keinen Infekt oder irgendeine chronische Krankheit hat – sondern ua. darum, dass Menschen – sieh an, sieh an – auch aus einem Geist (wie immer man diesen definieren möchte) bestehen. UND es geht auch um das Umfeld, in dem sich dieser Mensch bewegt, und aus diesem er Kraft und Energie schöpfen kann, Response bekommt und mehr oder weniger darauf reflektiert.
Am schönsten findet der Autor neben zahlreichen anderen Definitionen allerdings die von Aaron Antonovsky, selbiger war ein KZ-Überlebender, der sich die Frage gestellt hat, warum einige Menschen schreckliche Situationen überleben können, andere nicht. Sein Salutogenese-Modell steht der Pathogenese gegenüber, für Antonovsky ist es wesentlich bringvoller, sich an der Gesundheit zu orientieren; nicht die Reparatur von Kaputtem ist zielführend, sondern die Erhaltung von „Nicht-Kaputtem“. Dazu hat er ein schönes Bild kreiert: In der Pathogenese versucht man, Menschen mit hohem Aufwand aus einem reißenden Fluss zu retten (man denke an die unzähligen Krankenhausaufenthalte, in denen versucht wird, Menschen mit unglaublich hohen Kosten, Mitteln und Methoden wieder auf Kurs zu bringen). Anstatt, dass man sich überlegt, wie Menschen in diesen Fluss geraten können; und anstatt, dass man sich überlegt, wie man die Menschen zu so guten Schwimmern macht, dass sie schlicht nicht ertrinken. Und irgendwann war sie geboren, die Idee der Gesundheitsförderung. Immer mehr Unternehmen, Schulen und andere Organisationen trachten danach, den Menschen, die bei ihnen auf irgendeine Art tätig sind, prophylaktisch Gesundheitsförderung zugutekommen zu lassen. Bewegungsprogramme, gesunde Ernährung, Psychohygiene, etc., werden (hoffentlich) während der Arbeitszeit angeboten, alle Beteiligten werden zufriedener, ausgeglichener, bringen bessere Leistungen, sind motivierter, sprechen (auch in Zeiten von Handy und Computer…) plötzlich wieder mehr miteinander, sind positiver. Die Firmenlaufwelle z. B. ist eine Geschichte, die genau aus der Idee der „Betrieblichen Gesundheitsförderung“ heraus entstanden ist. Teambildungswochenenden, gemeinsame Skitourenausflüge oder auch die tägliche Lieferung von Schulobst sind andere. Je mehr auf diesen Zug aufspringen, je mehr Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität man hat, desto rosiger die Gegenwart. In diesem Sinne – we are young, strong and healthy…
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