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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Sekundenspiele

Wie wichtig ist das Körpergewicht, Körperfett, die Körperzusammensetzung beim Ausdauersport?

Wie wichtig gerade beim ausdauernden Laufen das Körpergewicht, respektive die Körperzusammensetzung, ist/sind, wurde an dieser Stelle schon des Öfteren diskutiert. Nichtsdestotrotz soll – einfach, weil das menschliche Gehirn Dinge umso mehr in sich auf nimmt, je öfter es damit konfrontiert wird – heute dieses Thema wieder einmal Thema sein; nicht zuletzt deshalb, weil auch alle anderen Ausdauersportarten davon betroffen sind und damit eigentlich alle – oder fast alle – die diese Zeilen lesen, davon profitieren können.

Man kennt sie, die Bilder von vollkommen ausgezehrten Marathonläufern der Spitzenklasse, von unfassbar schlanken Radprofis, die sich vielleicht gerade in der dritten Woche einer dreiwöchigen Rundfahrt befinden; oder auch von recht traurig aussehenden Gestalten aus dem eigenen Umfeld, die aber doch um ein paar Ecken früher im Ziel sind als man selbst. Eine Studie der University of Dayton in den USA hat den möglichen Zeitgewinn pro Kilometer mit (bis zu) 6 Sekunden beziffert, so man in der glücklichen Lage ist, ein halbes Kilogramm Körperfett verloren zu haben. 6 Sekunden sind auf der einen Seite verdammt viel, bei einem 10er entspricht dies bereits einer satten Minute, 500g Körperfett sind aber auf der anderen Seite leider auch verdammt viel – sie entsprechen ca. 4.000 kcal, die man loswerden muss. Wenn man weiß, dass man vernünftigerweise lediglich 300, ev. 400 kcal pro Tag abspecken kann, so benötigt man schon 10-14 Tage, um ein halbes kg Fett weniger zu haben. Wer damit liebäugelt, sogar um 10-12 Sekunden schneller zu werden, braucht schon mal ein ganzes Monat, um seinen Körperfettanteil so zu reduzieren, dass er sein Ziel auch erreicht. Schwierig: Denn erstens muss weitertrainiert werden, denn Training und Anpassung sind natürlich weiterhin die Vorgaben der Wahl, damit man „besser“ wird; zweitens hängt klarerweise sehr viel davon ab, wie „dünn“ man denn bereits ist.

Schwenk: Die neuesten Studienergebnisse weltweit deuten eher darauf hin, dass das menschliche Wesen immer mehr verfettet. Schuld daran sind wir Menschen selbst. Zu viel von zu Nutzlosem, zu viel Beeinflussung durch die, die uns tagtäglich ein X für ein U vormachen wollen, nicht allein der Westen und die dort lebende, reichere Gesellschaft sind betroffen, sondern langsam, aber sicher der ganze Planet. Wobei in den ärmeren Ländern die Schere zwischen Hunger und Tod und Überfluss noch viel mehr auseinanderklafft als beispielsweise bei uns. Und sogar Haustiere werden immer adipöser, weil keiner mehr mit ihnen rausgeht, weil sie sogar des Beschäftigungsgedankens willen vor TV oder Computer gesetzt werden. Für fast alle Übergewichtigen wäre Medikament Nummer 1 das allerbeste: Bewegung.

Auf der einen Seite stehen also die, die teilweise krampfhaft versuchen, ein paar Gramm Körperfett zu verlieren, um ein paar Sekunden schneller zu werden; auf der anderen Seite sind die, die eventuell irgendwann einmal in ihrem Leben mit Bewegung beginnen – meist, weil sie durch irgendeine lebensbedrohliche Krankheit dazu gezwungen werden – um ein paar Kilogramm Körperfett abzunehmen.

Für beide Gruppen gilt: Hätte man sich mehr unter Kontrolle, legte man mehr Disziplin an den Tag, so würde man sich das ganze Theater ersparen. Und das, meine Damen und Herren, ist auch der Grund, warum Läufer aus Afrika meist viel schneller sind als alle anderen: Die BRAUCHEN gar keine Disziplin, um asketisch zu leben. Für sie ist es selbstverständlich, Wasser zu trinken und Reis oder Ähnliches zu verzehren. Kein Zucker, keine fettreichen Speisen, keine Werbung. All dies wissend und beachtend, muss man also sagen: Jeder von uns hat es selbst in der Hand! In diesem Sinne – hang trotzdem loose…in die Laufpatschen und danach Bier und Fisch und Chips und Schoko…

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.at

02.09.2014, 12:00:00
Foto: © MaxFun Sports GmbH/K.Köb
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