MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ausdauersport ist kein Freibrief zum Trinken!
In etwa 900.000 Österreicher sind Alkoholiker, im Durchschnitt fangen die Kinder im zarten Alter von 11 Jahren an, ihre ersten Erfahrungen mit der Droge Nummer 1 zu machen. Nun ist es zwar so, dass es verschiedene Definitionen von Alkoholismus gibt, die einen saufen täglich (zu viel), die anderen trinken jeden Tag ein Glaserl, auf das sie nicht verzichten wollen/können, die nächsten sind einmal pro Woche dermaßen hackedicht, dass sie stürzen und sich dabei die Rippen brechen, wieder andere waren einmal Alkoholiker, sind "geheilt", erleiden allerdings irgendwann im Laufe ihres Lebens einen Rückfall, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, etc. Mehr als 10% aller Österreicher sind auf irgendeine Art und Weise davon betroffen. Glaubt man der Statistik. Sieht man sich allerdings um in unserem schönen Land, könnte man meinen, alle Menschen, die hier wohnen, zählen zu den Alkis. Es gibt doch kaum einen, der sich abends kein Bier oder keinen Wein bestellt. Täglich, wohlgemerkt. Außer den lieben Kleinen natürlich, die trinken brav Zuckerwasser oder Ähnliches. Bei so einer Vorbildwirkung darf es nicht verwundern, dass Kinder eben recht früh selbst gern Erfahrung mit dieser Droge, die allerdings in einem Weinanbaugebiet und Biertrinkerland wie Österreich keine zu sein scheint, machen.
Sieht man sich in Ausdauersportlerkreisen um, so ist dieses Problem auch dort allgegenwärtig. Man nehme eventuell die Spitzensportler aus, bei denen es wirklich um etwas geht. Zumindest für eine gewisse Zeitlang, da wird dann striktest nichts getrunken, man lebt extrem spartanisch, um dann entweder in der Off-Saison ordentlicher als ordentlich zuzulangen (irgendwann muss man sich ja schließlich belohnen), oder aber nach dem Karriereende irgendeinem Laster komplett zu verfallen. Also abgesehen von diesen Spitzensportlern (natürlich gibt es auch löbliche Ausnahmen) wähnt man sich in Läufer-, Radfahrer- oder Triathlonkreisen - zumindest nach dem Training oder dem Wettkampf - nicht einmal in anonymen, sondern in vollkommen offensichtlichen Alki-Kreisen. Da wird Bier runtergeleert, dass sich die Balken biegen.
Verständlich auf der einen Seite, denn jeder, der schon mal einen Marathon bei 30 Grad im Schatten oder einen 180er bei ähnlichen Temperaturen absolviert hat, weiß, dass man hernach vor allem eines hat: DURST! Und den löscht man eben verdammt gerne mit kühlen, kohlensäurehaltigen Getränken, die am besten die Farbe Gold haben. Und da man nach "getaner Arbei" sehr, sehr viel Durst hat, trinkt man auch sehr, sehr viel. Bis, ja bis sich der Abend nähert, man langsam ausreichend "hydriert" ist und man - auch nicht gerade selten - auf den von der Menge her volumenmäßig geringeren Wein umsteigt. Volltrunken kommt man zu Hause an, schläft, wacht am nächsten Tag auf, hat ein schlechtes Gewissen wegen der getrunkenen Menge, steigt auf´s Rad und fährt noch weiter als am Tag zuvor (bzw. läuft) - wegen des schlechten Gewissens eben. Hernach ist man wieder durstig, und das Spielchen beginnt von neuem!
Liebe Ausdauerfreaks! Es gibt auch ALKOHOLFREIES Bier, das schmeckt - nach einer Eingewöhnungsphase von vielleicht 4-6 Wochen - genauso gut, wenn nicht besser als "normales" Bier. Man muss nur damit beginnen! Genauso, wie man anno dazumal mit dem Laufen oder Rad fahren oder Triathlon begonnen hat. Das war auch hart, aber letztendlich braucht man es, oder? Ausdauersport ist KEIN FREIBRIEF zum Trinken!
Christian Kleber (MAS)
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