MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ganzheitliche Gesundheit
Leistung kann nur bringen, wer gesund ist. Das mag zwar offensichtlich sein und auf der Hand liegen, gerade gestresste und/weil ambitionierte HobbysportlerInnen missachten diese Maxime aber sträflich. Man hat oft keine Zeit, um sich sportärztlich, orthopädisch oder sonst wie durchchecken zu lassen. Was auf der einen Seite kurz-/mittel- und langfristig der sportlichen Performance schadet, ist auf der anderen generell der eigenen Gesundheit nicht zuträglich, sprich, man betreibt Raubbau am eigenen Körper.
Dazu muss man beispielsweise wissen, wie sich verschiedene Trainingsbelastungen auf den Organismus auswirken, eine lockere, mittellange Grundlageneinheit auf dem Rad ruft nicht so viele katabole Prozesse hervor wie eine vergleichbare beim Laufen, weil bei Letzterer schlicht und einfach mehr Skelettmuskelmasse im Einsatz ist; nach einer harten Krafteinheit im Fitnesscenter benötigt man eine längere Erholungsphase als nach einem zügigen Schwimmtraining, ungewohnte Belastungen – z. B. wenn man zum ersten Mal auf Langlaufskiern steht – bringen den Körper überhaupt komplett durcheinander, Muskelkater von oben bis unten bis auf Weiteres mit eingeschlossen.
Was will das heißen?
Wer sich nicht genügend Regeneration gönnt, wird über kurz oder lang überlasten, und das wird sich ebenfalls über kurz oder lang negativ auf die Gesundheit – in welcher Weise auch immer – auswirken. Was bedeutet „genügend Regeneration“? Das ist so unbeantwortbar, weil viele Einflussfaktoren mitspielen – Alter, sportliches Leistungsniveau, Sportart, Körperzusammensetzung, Trainingsphase, Wetter, um nur einige zu nennen. So kann es also sein, dass der eine die 10x1000m im Halbmarathontempo bereits nach 26 Stunden verdaut hat, der andere derer 104 benötigt, die eine ist drei Tage nach einem Ironman wieder fit, die andere braucht 6 volle Erholungswochen.
Individuelle Trainings- und Regenerationsphasen sind das eine, das andere ist die allgemeine Gesundheit, die natürlich von einer Reihe weiterer Parameter mehr oder weniger beeinflusst wird. Zunächst einmal hat jeder mit seiner eigenen Genetik zu kämpfen oder sich dieser zu erfreuen, erwähnte ist aber eher gottgegeben, wenngleich neuere Studien darauf hindeuten, dass selbst diese durch gezielte Belastungen veränderbar ist. Neben der „desoxyribonukleotiden“ Basis spielen äußere Vorgänge mit hinein, das Niesen des Sitznachbarn in der Untergrundbahn kann bereits zu einer Infektion führen, hier ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste, übrigens wie bei jedem Infekt. Unser passiver Bewegungsapparat will gut behandelt werden, und das sein Leben lang, wer wie ein Besessener drauflos läuft und sich nichts schert um die Spatzen, die ohnehin laut genug von den Dächern pfeifen, wird über kurz oder lang den nicht besonders herbeigesehnten Ermüdungsbruch erleiden, der ihn dann gänzlich vom Laufen abhält.
Körper merkt sich alles
Der menschliche Körper ist ein Gesamtsystem, das muss man sich ständig vor Augen halten, Probleme beim linken Backenzahn oben können durch fehlerhafte Mundhygiene entstehen, müssen es aber nicht. Kopfschmerzen können aufgrund zu geringer Hydrierung auftreten, müssen es aber nicht. Schmerzen im Hüftbereich wollen eventuell in zu einseitiger Arbeitshaltung vor dem Computer angesiedelt sein, müssen es aber nicht. Beim letzten Beispiel etwa können auch ein falscher Laufschuh, eine fehlerhafte, individuelle Lauftechnik oder das einmalige nicht ganz optimale Anheben der beiden Bierkisten in den Kofferraum als Gründe vorliegen. Alles, was man macht, merkt sich unsere Festplatte. Ebenso alles, was man nicht macht, aber machen sollte – Kräftigen, Dehnen oder sich ausreichende Regeneration gönnen.
Gerade ambitionierte HobbysportlerInnen, die unbedingt einmal im Leben einen sub-3-h-Marathon rennen oder beim Ironman unter 10h bleiben wollen, sollten sich dies stets vor Augen halten. Nicht jeder Tag kann so aussehen, dass man um 4:30 aus dem Bett springt, schwimmen geht, danach mit dem Rad zur Arbeit fährt, dort 10h durchackert, nach Hause läuft, sich um die Kinder kümmert, ehe man noch kocht, um abschließend mit dem Lebenspartner bei einem Glas Wein die politischen Probleme des Landes zu erörtern. Das geht zwar hie und da, aber nicht immer.
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