MaxFun Sports Laufsport Magazin

Verpflegungsstationen: Essens- und Getränkeaufnahme

30.05.2012, 12:00:00
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Wer bei 5-km-Straßenläufen partizipiert, muss sich nicht allzu viele Gedanken über seine Verpflegung während des Wettkampfes machen.

Klar, wenn es brennheiß ist, kann man schon mal nach 2 oder 3 km einen Schluck kühles Wasser nehmen oder sich selbiges über den Kopf schütten - so was sieht man sogar bei internationalen Bahnmeetings immer wieder - allerdings auf der etwas längeren 10-km-Distanz. Ansonsten spielt die Verpflegung während der Belastung wenig bis gar keine Rolle.

Eine wesentlich gewichtigere eben genannte spielt diese allerdings ab der Halbmarathon-Distanz, wer gar eine „Olympische“ oder einen Ironman absolvieren möchte, muss sich schon ordentlich und sorgfältig mit diesem Thema auseinandersetzen. Und diese Auseinandersetzung beginnt selbstverständlich schon in der Vorbereitung.

Jeder Mensch ist und isst anders, jeder verträgt etwas Anderes (nicht). Wer sich etwa bei einem Marathon oder einem Ironman darauf verlässt, dass ohnehin alles bei den diversen Verpflegungsstationen angeboten wird, hat

a) einen Saumagen,
b) keine Ahnung oder ist
c) ziemlich cool.

Das Gros der Sportler geht wie folgt vor; man weiß in etwa, was bei der Verpflegung so angeboten wird und trainiert die Essens- und Getränkeaufnahme im Training. Zumindest, wenn man gescheit oder schon ein paar Mal gescheitert ist. Es gibt zwar auch Marathonläufer, die ganz passable Leistungen bringen und während der gesamten 42 km nichts zu sich nehmen, aber die dürfte man an wenigen Händen abzählen können. Im Normalfall müssen Kohlenhydrate und vor allem Flüssigkeit zugeführt werden. Kohlenhydrate meist in Form irgendwelcher Energie-Gels, manchmal auch in Form von Riegeln; die haben aber den Nachteil, dass sie gekaut werden müssen. Und das wiederum führt meist dazu, dass einem die Luft zum Atmen ein wenig wegbleibt, nicht ideal also. Manche greifen auch zu Bananen, Orangen oder Ähnlichem, was eben so angeboten wird.

Zurück zum wichtigsten Punkt, der Verträglichkeit. Wer nicht weiß, was sein Körper gut aufnehmen kann, bekommt mit ziemlicher Sicherheit Probleme im Wettkampf. Oft zitiert, aber immer noch wahr; es macht einen wesentlichen Unterschied, ob man dies oder das bei 120 oder 167 Puls aufnimmt; erst dann sieht man, OB man etwa einen Riegel überhaupt zu sich nehmen kann; ob man vielleicht sofort Magenbeschwerden bekommt, wenn man kaltes Wasser, Cola oder sonst was zu sich nimmt; und ob man nicht sofort mit 10, 15 Pulsschlägen mehr unterwegs ist, weil man die Verpflegungsaufnahme generell nicht und schon gar nicht im Wettkampftempo gewöhnt ist. Ausprobieren und Trainieren ist also die Devise.

Wer nun genau weiß, was er aufnehmen muss, sollte durchaus auch nicht vor der Möglichkeit der Eigenverpflegung zurückschrecken. Diese ist allerdings nicht auf den Wettkampf alleine beschränkt, sondern sollte durchaus auch auf das „Danach“ ausgedehnt werden. Es ist zwar nett, wenn man nach einem Bewerb im Ziel Würstel mit Senf, Schnitzelsemmeln oder Topfengolatschen angeboten bekommt, wer sein Sportlerdasein aber halbwegs ernst nimmt, sollte auch die Ernährung ernst nehmen. Und „nur“, weil man gerade eine Olympische erfolgreich überstanden hat, sollte man nicht jedes Mal danach „sündigen“. Und die in Darmhaut verpackten zerkleinerten Knochen, Knorpel, Fett- und Müllreste mit ein paar kühlen Blonden runterspülen. Denn nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Klar, hie und da darf und soll man schon über die Stränge hauen, wenn es nicht zur Gewohnheit wird. Sonntag nach dem Wettkampf, Mittwoch nach dem harten Training mit den Kumpels, Freitag, weil Freitag ist, usw., das wär ein wenig viel. Nichtsdestotrotz – immer locker bleiben.

Christian Kleber (MAS)

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