MaxFun Sports Laufsport Magazin

Trainerin oder Trainer

10.07.2009, 12:00:00
Foto:
Madlens Moody/PIXELIO

Regelmäßige Besucher von Aerobicstunden werden sich vielleicht schon des Öfteren gefragt haben,

wo der Unterschied liegt zwischen männlichen und weiblichen Trainern. Sieht man sich die klassische Aerobiceinheit an, fällt nämlich auf, dass der Anteil an weiblichen Teilnehmern extrem hoch ist, hingegen kaum Männer an solchen Stunden teilnehmen. Dennoch – oder gerade deshalb? - finden sich immer wieder und gar nicht so selten auch recht häufig Trainer.

Wer aber noch etwas genauer hinsieht, dem wird auffallen, dass männliche Trainer von ihrem fast ausschließlich weiblichen Publikum meist sehr gut aufgenommen werden. Nicht nur sieht man erfreute Gesichter und wohlüberlegtes Outfit, sogar die Motivation steigt enorm, wenn der da vorne Agierende ein Mann ist. Umgekehrt lässt sich wiederum vielfach beobachten, dass der im Mittelpunkt stehende Trainer es mehr als genießt, der sprichwörtliche „Hahn im Korb“ zu sein und immer wieder zur Höchstform aufläuft. Es wurden schon Trainer gesehen, die weit jenseits der 40 es immer noch nicht lassen können, diese Aufmerksamkeit in ihren Stunden zu genießen und deshalb nicht aufhören zu unterrichten. Wobei: Der Erfolg gibt ihnen recht und immerhin schaffen sie es ja, viele Menschen – in diesem Fall fast nur Frauen – zur Bewegung zu bringen. Dass die sportliche Qualität hier nicht immer im Vordergrund steht, sollte eigentlich in Kauf genommen werden.

Die weibliche Trainerin" title="Trainerin">Trainerin hat es da allerdings mit einer ganz anderen Ausgangssituation zu tun. Ihre Stunde wird kaum deshalb besucht, weil ein gewisses Kokettieren im Raum steht (außer vielleicht beim seltenen männlichen Publikum), sondern aus völlig anderen Gründen. Sie muss wesentlich mehr anbieten, als  von ihren männlichen Kollegen gefordert wird. Nur oder fast nur weil sie so süß oder nett oder attraktiv ist, kommen kaum Damen in ihre Stunde. Die Trainerin" title="Trainerin">Trainerin braucht in erster Linie eine motivierende Ausstrahlung, muss sympathisch sein und ihre TeilnehmerInnen anstrahlen.

Darüber hinaus muss ihre Stunde gut aufgebaut sein, die Musik aufmerksam und passend gewählt sein und auch das Programm wohl überlegt zusammen gestellt wirken. Fehler werden der Trainerin" title="Trainerin">Trainerin vermutlich weniger leicht nachgesehen und überhaupt ist sie wesentlich mehr gefordert. Diejenigen weiblichen Aerobictrainer, die aber jene genannten Kriterien erfüllen, erreichen dann sehr oft ein Stammpublikum, das über Monate, oft auch Jahre, immer wieder kommt und der Trainerin" title="Trainerin">Trainerin „treu“ bleibt. Und wehe es passiert, dass einmal unerwartet eine solche Stunde vertreten wird! Dann haben es die Vertreterin und sogar auch der Vertreter nicht leicht und sind argwöhnischen Blicken und kritischer Beobachtung ausgesetzt.

Eines aber haben sowohl männliche als auch weibliche Aerobictrainer gemeinsam. Von ihnen wird selten verlangt, dass sie den perfekten sportlichen Körper mitbringen, im Gegenteil, einige Kilos mehr werden im Aerobic gar nicht wahrgenommen und sind den Teilnehmern gleichgültig. Es sieht so aus, als würde man sich wohler fühlen, wenn Perfektion nicht vorgeführt oder erwartet wird. Soziale Komponenten bestimmen diese Sportart anscheinend deutlich mehr als trainingstechnische.

Nina Steinschaden (BA)

Link: Woman.MaxFun.at

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