MaxFun Sports Laufsport Magazin
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Heutzutage kannst du etwa zwischen vier Millionen verschiedenen Fitnessübungen, Sportarten und Methoden zum Abnehmen wählen. Jeder Zweite weiß genau, wie es geht und vor allem, wie es nicht geht. Warum man mit „X-Balunix“ die besten Erfolge erzielt, was Muskelaufbau betrifft. Warum man mit „Super-High-Low-Carb-Amino-Intense-Training“ die höchsten VO2-max-Werte erreicht; um wieviel besser der neueste Kohlenhydrat-Protein-Shake von „AACB-Treme-Dream“ wirkt.
Was für ein zusammengemixter Wahnsinn ist das alles eigentlich?
Warum rennt ein Kipchoge dann trotzdem mit (hauptsächlichem) Lauftraining am schnellsten? Warum fährt ein Sagan dann trotzdem schneller als die meisten anderen, wo er doch (hauptsächlich) Rad fährt? Wieso ist ein Frodeno so ein schneller Sommer-Dreikämpfer? Machen die wirklich alle plötzlich HIIT-Training und stehen auf elektrischen Wackelbrettern und schmeißen sich nur die neuesten Zusatzpräparate hinein? Oder steht auf deren Trainingsplänen nach wie vor Grundlagenausdauertraining I ganz oben auf dem Programm? Sind deren intensive Einheiten nach wie vor lediglich das Salz in der Suppe, die schnell auch mal versalzen schmeckt? Und nehmen diese Superstars zwar vielleicht Präparate, die auf sie zugeschnitten sind, ZUSÄTZLICH zu ihrer ausgewogenen, sportartgerechten und vor allem individuell-verträglichen Nahrung, ein, ohne dass diese Präparate einen zu hohen Stellenwert haben?
Machen wir einen Schwenk zu reinem Krafttraining, dort wird ja mittlerweile auch alles Mögliche propagiert. Du darfst keine „normalen“ Kniebeugen mehr machen, irgendeine Verrenkung zusätzlich muss schon sein; du darfst keine „normalen“ Liegestütz mehr machen, wenigstens ein akrobatisches Element solltest du einbauen; und von den „herkömmlichen“ Bauchmuskelübungen ganz zu schweigen, Crunches sind out, häng dich irgendwo hin, am besten mit nur einem Arm, und dann sing irgendein Lied und heb umständlich beide Beine an, aber immer mit dem Fokus, den rechten Gastrocnemius und den linken Soleus voll anzuspannen, am besten abwechselnd.
Man kann Dinge auch extrem verkomplizieren
Und man tut das auch, weil es eben sehr viele gibt, die vom großen Kuchen naschen möchten. Da werden dann eben seit vielen Jahren Dinge „erfunden“, die völlig sinnlos sind. Und dann schlendern eben Menschen mit lustig-färbigen Ringen durch das Land und sind fest davon überzeugt, dass sie dadurch Muskeln am Oberkörper aufbauen und unheimlich viel Fett abnehmen. Und dann rennen (oder eigentlich „schleichen“) eben Menschen in Wackelbrett-Studios – und das gleich zweimal pro Woche, für jeweils satte 11,3 Minuten – und nehmen eben nicht ab, sondern andauernd zu, komisch, was? Und dann wackeln eben Menschen in Scharen sehr langsam ins Fitnesscenter, um sich mit Aufzügen hinaufkarren zu lassen zu den sich bewegenden Bändern, auf denen sie dann sehr gute 15 mit knappen vier km/h dahinrasen. Und man redet ihnen weiter ein, dass sie nichts Besseres machen könnten für ihre Gesundheit, weil man mit diesen Menschen Geld verdient, unheimlich viel Geld.
Lassen wir doch endlich die Kirchen in den Dörfern, meine Lieben! Was spricht gegen die Grundübungen dieser Welt? Und wer aufgrund seiner Kraftdefizite keine Klimmzüge, Dips, Liegestütz oder Kniebeugen kann, der soll selbige zuerst mit Unterstützung absolvieren und lernen! Und wer nicht laufen kann, soll mit Schnellgehen beginnen, irgendwann wird schon Laufen daraus! Und wer täglich sieben Kilo Schokolade frisst, kann sich noch so viele Fatburner reinhauen, er wird trotzdem zunehmen! Lasst euch doch nicht alles einreden, ein bisschen selbstständig Denken wäre heutzutage wieder gefragt, mehr denn je!
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Foto: pixabay.com