MaxFun Sports Laufsport Magazin
Kipchoge gewinnt London Marathon
Mit Spannung erwartete der Ausdauerfreak seit Wochen oder eigentlich Monaten das Duell der Duelle beim London-Marathon: Eliud Kipchoge aus Kenia gegen Eliud Kipchoge aus Kenia! Denn auch wenn Mo Farah und ein paar andere Superläufer an seiner Seite waren, muss man doch – Hand aufs Herz – so ehrlich sein und zugeben, dass der Kenianer, der seit Berlin 2018 auch offiziell den Weltrekord auf der längsten olympischen Distanz hält, in den letzten Jahren eine absolute Klasse für sich selbst war. Wenn man dem Briten bei der Pressekonferenz gelauscht hat, so wird klar, dass der vierfache Olympiasieger über 5000m und 10000m ganz tief im Inneren weiß, dass er auf der Marathonstrecke noch nicht so weit ist, um dem besten Marathonläufer aller Zeiten Paroli bieten zu können.
Das Damen-Rennen hätte ebenfalls aufregender nicht werden können; Mary Keitany traf nicht auf Tirunesh Dibaba (die hat ihren Start kürzlich abgesagt, sie ist schwanger!!!), dafür auf Gladys Cherono, Vivian Cheruiyot und etwa Brigid Kosgei. Keitany, die mit 2h17Min01s den Marathon-Weltrekord in einem reinen Frauen-Rennen hält, hat den London-Marathon bereits dreimal gewonnen, 2018 wollte sie erneut Weltrekord laufen, hatte aber aufgrund der hohen Temperaturen (und wohl auch aufgrund der Tatsache, dass Dibaba und sie selbst verdammt schnell angelaufen waren) gegen Ende große Schwierigkeiten und belegte schließlich nur Rang 5.
Die im Vorfeld entstandene Zwistigkeit zwischen Haile Gebrselassie und Mo Farah (Letzterer weilte in einem Hotel in Äthiopien, das dem einstigen Wunderläufer gehört und hatte dort Schwierigkeiten mit anderen Hotelgästen und Dieben; der Brite kontaktierte daraufhin Haile himself, der wiederum reagierte nicht so angemessen, wie Mo dies erwartet hatte etc.) kann man nachlesen/-schauen. Die Tatsache, dass der Weltrekordler im Halbmarathon, Abraham Kiptum aus Kenia, nicht starten durfte, Grund: Dopingverdacht, war eine traurige. Schade, denn die 58Min18s, die er da im Oktober 2018 auf Valencias Straßen geknallt hatte, waren irre, unbedingt auf youtube anschauen, irgendwie wirkt das alles beinahe unecht, wie geflogen…nicht geflogen, sondern gelogen hatte vor nicht allzu langer Zeit auch ein gewisser Asbel Kiprop (seines Zeichens drittschnellster 1500-m-Läufer aller Zeiten, 3Min26,69s) vier Jahre Sperre. Kiprop stammt ebenfalls aus Kenia.
Dann die Sache mit dem Wetter
24 km/h Wind waren, auch wenn sie sich angeblich nicht so störend auswirkten, doch um ein Quäntchen zu viel, Bedingungen wie in Berlin 2018 gibt es nun mal nur sehr selten, aber Jammern hilft nichts, und der, der nie jammert, hat gewonnen, und zwar bereits zum vierten Mal in Großbritanniens Hauptstadt: Marathon-Gott Eliud Kipchoge! Weltrekord war es zwar keiner geworden, aber die zweitschnellste Zeit aller Zeiten; 2h02Min37s bedeuteten am Ende lediglich etwa eine Minute „über WR“; der Zweitplatzierte Geremew Mosinet war mit 2h02Min55s auch verdammt schnell gewesen, bis vor Berlin 2018 hätte diese Zeit WR bedeutet.
Und auch Wasihun Mule war als Dritter (2h03Min16s) nicht gerade langsam gelaufen. Aus der Vierergruppe, die bis nach km 35 zusammen unterwegs war (quasi ein Novum für Kipchoge) musste nur Kitata Tola Shura so richtig Körner lassen, er kam als Vierter in 2h05Min01s aber klar vor dem Briten Mo Farah (5. In 2h05Min39s) ins Ziel. Bei den Damen war es Brigid Kosgei, die recht lange ziemlich einsam dem Ziel entgegenlief und selbiges auch als Erste in 2h18Min20s erreicht. Auf den Plätzen folgten Vivian Cheriuiyot (2h20Min14s) und Roza Dereje (2h20Min51s). Für Mary Keitany reichte es diesmal wie im Vorjahr „nur“ zu Platz 5.
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