MaxFun Sports Laufsport Magazin
Erste Hilfe
Ironman Frankfurt 2019, Superstar Sebastian Kienle beim Schwimmausstieg; Schrecksekunde, er fasst sich an die Ferse, später wissen alle mehr. Er hat sich etwas eingetreten, was ihn zwar beim pfeilschnellen 185-er (ja, dort muss man 5km mehr fahren als sonst…) nicht behindert haben soll, beim 2. Wechsel lässt er sich dann aber verarzten, Laufen sonst wohl unmöglich. Tolle sportliche Geste von Supersuperstar Jan Frodeno; er schaut während des Wechsels beim Verletzten vorbei, erkundigt sich kurz, ob alles ok ist, ehe die beiden sich dann ein Laufduell vom Feinsten liefern, Ausgang bekannt.
Es kommt auf die Situation an
Nun sind natürlich nicht alle Verletzungen, die man sich beim Laufen zuzieht, eher harmlos. Es gibt auch Geschichten über amerikanische Trailrunner, die mutterseelenallein auf irgendwelchen Gebirgspfaden herumstapfen, stürzen, ein paar Meter abstürzen und mit gebrochenem Oberschenkelhalsknochen liegen bleiben. Um sich irgendwie selbst ins Tal zu retten, Handy haben sie klarerweise keines dabei, wäre ohnehin für die Fische, weil kein Empfang (in den Rockys funktioniert nicht mal der Notruf, vielleicht…). Es gibt auch andere Geschichten von einheimischen Extriathleten, die irgendwo vom Felsen fallen, weil nicht gesichert, um nach zehn Metern freien Falles gegen irgendeinen hervorstehenden Felsen zu knallen, ein Lebensretter sozusagen; und doch muss man mit Unterstützung des Lauf-/Kletterpartners ins Tal humpeln, dort wird ebenfalls ein Bruch festgestellt. Handys? Fehlanzeige! Solche Stories gibt es zuhauf, wie geht (oder läuft…) man vor, wenn man sich während der Ausübung seines Lieblingshobbys verletzt?
Wer sich nicht in Gefahr begeben möchte, bleibe am Laufband, in der Boulderhalle oder am Ergometer. Das sind natürlich wenig probate Alternativen für echte Ausdauerfreaks, also sind Vordenken und Prophylaxe intelligent. Wer „nur“ in der Prater Hauptallee laufen geht (und dies nicht unbedingt um 3 Uhr in der Nacht), muss, so er stürzt und sich verletzt, nicht extrem bangen. Hilfe in Form von mit Handtelefonen ausgerüsteten Passanten oder Polizeistreifen gibt es en masse. Wer irgendwo im Gelände herumhirscht, tut gut daran, im Vorfeld jemandem zu stecken, wohin er denn rennen möchte. Oder aber man nehme sich tatsächlich ein Handy mit, Notruf geht hierzulande (wahrscheinlich, noch nicht ausprobiert…) wohl allerorts. Und – ganz wichtig – man rüste sich mit dem richtigen Schuhwerk aus – im Gelände also Geländelatschen, auf Asphalt die schnellen Treter etc.
Was tun, wenn man sich beim Laufen verletzt?
Wenn möglich, NICHT heimlaufen. Klarerweise kommt alles auf die Schwere der Verletzung an, ein verstauchter Finger aufgrund eines Sturzes über eine Wurzel mag nicht so schlimm sein wie fünf gebrochene Rippen (aber auch mit denen kann man für gewöhnlich weiterrennen, tut halt nur weh…), typische Läuferverletzungen sind aber eher in den Bereich diverser Überlastungen anzusiedeln. Und da ist es wirklich nicht ganz verkehrt, wenn man, so die Schmerzen unerträglich werden (im Knie, in der Hüfte oder auch im Bereich der Achillessehne), in die Straßenbahn steigt und sich eben nicht irgendwie heim rettet. Dort (also zu Hause…) lege man Topfen auf und die Beine hoch. Oder aber man suche gleich einen Arzt der Wahl auf, einen, der sich mit Läuferverletzungen gut auskennt und der möglichst selbst ein Sportler durch und durch ist. Sonst heißt es gleich: Laufpause.
Im Allgemeinen gilt
Verletzungen sollten ernst genommen werden. Sie sind immer ein Zeichen dafür, dass der Körper „Hier“ schreit und an der schmerzenden Stelle Aufmerksamkeit – welcher Art auch immer – benötigt. Natürlich kann, darf und muss Lauftraining immer wieder mal auch weh tun. Dennoch hat wohl jeder von uns so viel Gefühl für seinen Körper, dass er ziemlich klar erkennen dürfte, wann er das Training fortsetzen kann und wann nicht (mehr).
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