MaxFun Sports Laufsport Magazin
Start in die Fastenzeit
Der Heringsschmaus oder Heringsalat läutet traditionell am Aschermittwoch die Fastenzeit ein. Dann ist 40 Tage lang Verzicht angesagt. Aber warum Heringsalat? Fisch galt seit jeher als Fastenspeise und daraus entwickelte sich der Heringsschmaus als Essen für den Aschermittwoch. Salzheringe, gekochte Erdäpfel, rote Rüben, rohe Äpfel, Gewürzgurken und Marinade stellen die Grundzutaten dar. In vielen Gegenden gibt man noch gekochtes Rindfleisch dazu, und dann hat man den Salat. Wer hierzulande nicht zu den Allergläubigsten zählt, wird hernach auch nicht unter der 40-tägigen Fastenzeit leiden, auch wenn es kontinuierlich häufiger den Anschein haben mag, dass es vielen Menschen in diesem Lande nicht schaden würde, wenn sie des öfteren 40- oder noch mehrtägige Fastenphasen einlegen würden. Auch die Politik entdeckt dieses Thema immer öfter, Fettsteuern werden überlegt, ein Bonus-Malus-System in den Krankenkassen (die wesentlich positiver eigentlich „Gesundheitskassen“ heißen sollten) angedacht. Ob man damit die Schere zwischen Arm und Reich, die bisher erfolgreichst verleugnet wird, nicht noch weiter aufklaffen ließe, stünde mehr als zur Debatte.
Zurück zum Heringssalat und zum Konnex „körperliches Training“. Letzteres zerstört recht viel, feinste Muskelstrukturen werden verletzt, durch richtige Ernährung können diese über das vorherige Niveau hinaus adaptieren. Die Kohlenhydratspeicher werden entleert und sollten sinnvoll und nicht über das Maß hinaus aufgefüllt werden. Dass Heringe zu den Fischen zählen und daher aminosäuren- und fettsäurenmäßig gut für den menschlichen Körper zu sein scheinen, muss man nicht extra erwähnen. Zuviel Salz, damit die ehemaligen Lebewesen nicht frühzeitig verderben, ist natürlich ebenso ungesund wie ein Zuviel des Ganzen, wie immer im Leben. Gekochte Erdäpfel sind hervorragende Kohlenhydrate für die zuvor vollständig entleerten Kohlenhydratspeicher, die Rote Bete oder Rote Rübe enthält sehr viel Vitamin B, Kalium, Eisen und Folsäure und stellt daher mit dem Apfel gemeinsam eine wertvolle Vitamin- und Mineralstoffquelle dar. Mischt man nun in die Marinade nicht literweise Öl oder anderes Fett, und spült man seinen Salat nicht mit einigen Gläsern Bier oder Wein hinunter, hat man ein perfektes After-Workout-Essen.
Und dieses kann - weil es dann ja schon Mitte/Ende Feber ist - durchaus bereits eine etwas härtere und intensivere Trainingsphase einläuten, sind es zum Wiener Marathon oder zu anderen wichtigen Wettkämpfen immerhin nur noch etwa acht Wochen. Ambitionierte LäuferInnen sollten wenigstens einmal pro Woche etwas Schnelleres wie ein Intervalltraining, ein Crescendo oder einen Tempolauf einstreuen. Auch Vorbereitungswettkämpfe sollten nun schon regelmäßig auf dem Programm stehen. Wer sich gar dem Triathlon (und hier vielleicht seiner ersten Teilnahme an einer Langdistanz) „versprochen“ hat, täte in dieser Phase gut daran, bereits auf Trainingslager gewesen zu sein bzw. dieses in allernächster Zukunft eingeplant zu haben. Dort kann mit vernünftig ausgeklügeltem und strukturiertem Training ein ordentlicher Formschub durch ebenso ordentliches Grundlagentraining erreicht werden. Und selbstverständlich spricht auch dort nichts gegen gute Ernährung, damit das Training auch verkraftet werden kann. Wer allerdings glaubt, z. B. in Mallorca seine fünf Stunden Grundlage mit ebenso vielen Bieren kompensieren zu können (weil er ohnehin so brav gesportelt hat), sollte zuvor nochmals in sich gehen und besser zu Heringssalat mit Apfelsaft gespritzt greifen.
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